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Burgruine Alt-Trauchburg in Weitnau

Die mächtige ehemals vier Stockwerke hohe (Alt-)Trauchburg (andere Bezeichnung Trauchburg) bei Kleinweiler im Oberallgäu ist heute eine historisch bedeutende Burgruine, die fast vollständig im Wald versteckt, in 903 m Höhe auf dem Nagelfluhrücken des westlichen Sonneck liegt. Von der Burganlage sind noch größere Mauerreste erhalten geblieben. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert aus mächtigen Sandstein- und Nagelfluhquadern errichtet. Die Hänge am Burgplatz fallen im Norden, Osten und Westen steil ab. Im ungeschützten Bereich umgibt ein Graben die Burganlage. An die Hauptburg schließt sich im Süden eine sichelförmige große Vorburg an. In dieser waren Wirtschafts-, Speicher- und Gesindebauten untergebracht. Auf dem Südfelsen des Vorburggeländes stehen heute noch die Ruinen eines früheren, wohl quadratischen Turmes, der damals als Gefängnis gedient hatte. Erhalten geblieben sind auch die Fundamente eines Rundturms am östlichen Steilabfall, im Norden schließen sich Mauerzüge an. Von der ehemaligen Burgeinfahrt, hinter der das Tor der Vorburg von zwei kleinen Türmchen flankiert wurde, sind ebenfalls noch gut sichtbare Reste vorhanden.

Ein paar Fakten zur Geschichte der Burgruine

Die 1041 erstmals erwähnte Alt-Trauchburg gehört heute zu den imposantesten Burgruinen des Allgäus. Um 1150 wurde die Burg den Herren von Trauchburg, einer Seitenlinie des Rittergeschlechts der Edlen von Rettenberg, als Lehen übergeben und fortan „von Trauchburg“ genannt. Berthold von Trauchburg baute auf einem langgezogenen Bergsporn unter dem Sonneck zunächst nur einen Wohnturm mit 2,2 m dicken Mauern. Im Jahr 1258 ging das Lehen dann an die Truchsessen von Waldburg über, die den Wohnturm überbauten und durch eine geräumige Vorburg mit einem vorgeschobenen mächtigen Viereckturm erweiterten. Während der Bauernkriege (1524-1526) wurde die Alt-Trauchburg geplündert und stark beschädigt. Im Jahr 1546 eroberten Truppen des Schmalkaldischen Bundes die Burg. Sie errichteten zu Verteidigungszwecken rund um die Burg eine Zwingeranlage und verstärkten diese durch Artillerierondelle. Auch die Vorburg wurde weiter befestigt. In der Folge entstanden zwei Treppentürme und zahlreiche weitere aufwendige Umbauten. Ab 1690 stand die Burg leer, da die Waldburger den Reichsgrafentitel erwerben konnten und daraufhin in ihr Schloss nach Kißlegg umzogen. Das bedeutete gleichzeitig auch das Ende der Alt-Trauchburg. Sie wurde ab 1729 als Steinbruch für einen neuen Schlossbau in Kißlegg benutzt. In den Jahren 1784–1788 wurden weitere Teile der Burg für den Neubau des Schlosses Neutrauchburg bei Isny verwendet. Der Markt Weitnau begann 1985 mit der Sanierung und Erschließung der maroden Burgruine. Ab 1991 wurde dann das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in die Instandsetzungsmaßnahmen einbezogen. Die Anlage ist heute eine der besterhaltenen Burgruinen des Allgäus und daher ein beliebtes Ziel für Wanderfreunde und Liebhaber dieser grandiosen Zeitzeugen.

Wanderung zur Burgruine Alt-Trauchburg

Vom Wanderparkplatz in Letz/Kleinweiler aus geht es über einen gut ausgeschilderten Wanderweg etwa 30 Minuten bergauf zur imposanten Burgruine Alt-Trauchburg. Die Tour verläuft anfangs über Asphalt, dann über Waldwege. Sie verlangt ein Mindestmaß an Fitness, ist aber auch für Familien mit Kindern gut zu schaffen. Ein wenig Kondition und festes Schuhwerk, mehr braucht es nicht. Alternativ ist die Burgruine auch mit Pkw über die Forststraße zwischen Kleinweiler und Wengen zu erreichen. Kostenfreie Parkplätze gibt es oben auf dem Burggelände. Hat man den Aufstieg geschafft, bietet sich eine kurze Rast in der auf dem Vorburggelände liegenden urigen Burggaststätte oder im Biergarten an. Die Burg wird durch die Reste des Torbaus betreten, der über eine bequeme Holzbrücke von der Gaststätte aus zu erreichen ist. Für Jugendgruppen oder Schulklassen empfiehlt sich ein Besuch der Burgruine Ende Juli bis Mitte September. In dieser Zeit werden auf Anfrage Führungen durchgeführt, auf denen nicht nur Geschichtsinteressierte viele Details zur Geschichte und Werdegang der Burgruine Alt-Trauchburg erfahren können. Community: 0 Bewertungen
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