Beispielbild © unsplash.com
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Philippstollen bei Olsberg im Sauerland mit der Schulklasse besuchen

Zum gut erhaltenen Philippstollen im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge zu reisen ist ein echtes Abenteuer. So erlebt ihr auf Klassenfahrt im Besucherbergwerk die spektakuläre und berührende Geschichte zur Gewinnung des roten Eisensteins auf mitreißende Weise mit. Vom Erschauern beim Eintritt in den märchenhaften Stollen und Staunen über die ausgeleuchtete Grotte darin, bis zum Jubel über Grubentelefone und den See im Berg alles dabei.

Wie fand die Eisengewinnung im Philippstollen bei Olsberg statt?

Wohl schon vor der Zeitenwende begann der frühe Abbau von Eisen im Gebiet des heutigen Hochsauerlandkreises bei Olsberg. Zunächst galt es, durch gewiefte Nebeldeuter oder Wünschelrutengänger vielversprechende Stellen für den Metallabbau ausfindig zu machen. Danach kamen erste Schürfer und rangen dem Eisenberg leicht zugängliches Erz nahe der Oberfläche ab. Um dies zu bewerkstelligen, gruben sie einfache Vertiefungen in den Boden. Auf Mittelhochdeutsch nannte man diese Schürfgruben Bingen oder Pingen.

Im Mittelalter entstanden am Olsberger Eisenberg auch schlichte, mindestens einen Meter breite Gänge nahe der Oberfläche. Solche durch Holzkonstruktionen abgesicherten Schürfgräben hießen Rösche. Manche liefen mit Wasser voll, worauf das Holz verrottete und Grubengänge einstürzten.

Als 1749 in Olsberg der professionelle Stollenbau zu den Erzlagerstätten im Berg begann, sicherte man daher den Philippstollen mit Natursteinen. Noch mehr Roteisenerz entdeckte man 1830 und baute es tonnenweise bis 1916 ab.

Die Grubenarbeit war anstrengend. Mit einfachen Werkzeugen wie Meißeln drangen die Bergleute im flackernden Schein kleiner Öllämpchen immer tiefer in den Eisenberg ein. So entstanden schmale Gänge, die sie mit schön behauenen Steinen befestigten. Mit Ehrfurcht betrachtet ihr alles, während eure Gedanken zu denen wandern, die sich hier im Schweiße ihres Angesichts unter schwierigen Bedingungen abrackerten. Auf kleinen Karren schoben sie abgeschlagene Gesteinsbrocken mühsam heraus. So entstanden in 14 Jahren kräftezehrender Arbeit erst 182 Meter Stollengang.

Sauerländer Besucherbergwerk Philippstollen mit Fledermäusen

Von den vier Stollen des Bergwerks „Grube Briloner Eisenberg“ ist seit 2002 der tiefste namens Philippstollen für Besucher geöffnet. Dort treten Sie nach dem Öffnen des Torgitters ein. Der strahlenförmig aus Gestein geformte Eingang wirkt wie ein Tor zu einer anderen Welt. Diese Unterwelt ist überraschend schön, mit verheißungsvoll glänzendem Eisenspat und Katzengold. Teilweise hängen mystisch wirkende Tropfsteine von der Decke. Der auch mit Beton gut gesicherte Philippstollen ist circa 1.000 Meter lang und sehr gepflegt. 660 Meter sind begehbar. Jede Besuchergruppe erhält Helme und Capes als Kleiderschutz zum Überstreifen sowie einen Bergführer als Beistand. Nun ziehen alle gemeinsam los. Die spannende Reise hinab in den tiefen Schacht ist ein grandioses Gänsehaut-Erlebnis. Für Schulkinder und Lehrkräfte auf Klassenfahrt gibt es viel Zurückgelassenes zu besichtigen und zahlreiche Informationen. Zum Beispiel über das Alter der viele Millionen Jahre alten Gesteine, den Vulkanismus bei ihrer Entstehung, das Leben der Bergarbeiter mit ihren Werkzeugen, Karren, Abortkübeln und Familien. Gelegentlich seht ihr am Tag schlafende Fledermäuse. Sie leben im für Besucher nicht zugänglichen Max-Stollen, fliegen aber auch in den Philippstollen.

Wann öffnet der Philippstollen in Nordrhein-Westfalen für Besucher?

Der in schönster Natur mit gesunder Waldluft, Park- und Spielplatz gelegene Philippstollen heißt Besucher April bis Oktober willkommen. Für eine geringe Eintrittsgebühr ist eine lohnende Führung mit dabei. Sogar spirituelle Führungen sind im Angebot, mit Themen wie „Mut zur Umkehr“, „aus der Stille Kraft schöpfen“, „was es alles gibt, das ich nicht brauche“, „Vertrauen gewinnen“, „neue Energie aufnehmen“. Oder eine Schatzsuche für Kinder von fünf bis zwölf Jahren. Für den wohltuenden Kraft- und Seelenort Philippstollen ist vorherige Anmeldung notwendig. Gruppen können ab vier Personen buchen. Langärmelige Kleidung empfiehlt sich, am besten mit wärmender Jacke, da es unter Tage kühl sein kann. Die Anfahrt zum für Kneipp-Kuren und die Bürgerinitiative „Unser Dorf soll schöner werden§ bekannten Kurort Olsberg im oberen Ruhrtal findet über Brilon statt. Community: 0 Bewertungen
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