Beispielbild © pixabay.com
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Kulturgeschichte des Schmallenberger Sauerlands, erfahrbar im Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen

Auf einer Ausstellungsfläche von über 2.500 Quadratmetern präsentiert das Westfälische Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen den traditionellen Schieferbergbau und die Verarbeitung des Bedachungsmaterials, das für die saarländische Architektur prägend ist. Zu den Themenschwerpunkten des 1974 gegründeten Museums gehören zudem kulturelle Erzeugnisse und Werkzeuge, die Lebens- und Arbeitsweise der Menschen, die Tier- und Pflanzenwelt sowie Handel und Textilherstellung im Sauerland.

Die Dauerausstellung dokumentiert nicht nur den Fortschritt des florierenden Wirtschaftslebens ab dem 19. Jahrhundert, sondern gibt auch Einblicke ins dunkle Zeitalter der Hexenverfolgung und -gerichtsbarkeit im Kurfürstentum Köln. Welche Folterwerkzeuge bei den Hexenprozessen im Mittelalter zum Einsatz gekommen sind, führt das Museum anschaulich vor Augen.

Das große Angebot an originalen Ausstellungsstücken, Zeugnissen und Attraktionen begeistert junge und alte Gäste gleichermaßen. Der Ort lebendiger Geschichte beschert eine spannende und lehrreiche Klassenfahrt, die dauerhaft im Gedächtnis bleibt.

Vielfältige Themenbereiche entdecken: Schieferbergbau und -verarbeitung, Volks- und Heimatkunde und regionales Wirtschaftsleben

Die graublauen Wandverkleidungen und Dächer aus Schiefer zeugen von handwerklichem Können und verleihen den Städten des Hochsauerlandkreises ihren besonderen Charme. Wie das Naturprodukt der Steinzeit unter Tage gewonnen wird und wie die Fertigstellung der Produktpalette von der Vergangenheit bis zur Gegenwart gelingt, das erfahren Besucher in der Schieferabteilung. Der hauseigene Stollen des Museums versetzt Menschen in die Lage, die historische Schieferförderung mit all ihren Mühen zu vergegenwärtigen.

In der volkskundlichen Abteilung stehen alte Arbeitsgeräte und Gegenstände des alltäglichen Bedarfs im Vordergrund. Zu entdecken gilt es landwirtschaftliche Geräte, eine Schuster-, Stellmacher- und Sattlerwerkstatt und die typische Einrichtung einer guten Stube mit rustikalen Möbelstücken, Waffeleisen und hölzernen Schultornistern.

Der Wohnbereich stellt vielfältige Gebrauchsgegenstände zur Schau und verdeutlicht, wie die Landbevölkerung zur Zeit unserer Urgroßeltern gelebt, gearbeitet und gewohnt hat. Mit zunehmender Mechanisierung und dem Einsatz von Maschinen haben Familien eine Entlastung von der mühsamen täglichen Arbeit erfahren.

In der naturkundlichen Abteilung des Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseums in Holthausen dreht sich alles um die Tier- und Pflanzenwelt des Buchenwaldes und Fichtenforstes sowie der Hochheide und Wiesentäler. Neben der Forstwirtschaft steht auch die Jagd als Privileg des Adels im Blickpunkt, allen voran präpariertes Auerwild, Rehe, Hirschgeweihe samt Haupt und Turmfalken.

Die Volksfrömmigkeit und die damit verbundene Gottesverehrung spiegeln sich in den religiösen Darstellungen und Objekten wider. Das Gegenstück zum christlichen Glauben bildet der religiöse Wahn, dessen Ausmaß die Hexenprozesse ab dem 13. Jahrhundert belegen. Egal, ob der Hexerei oder Ketzerei bezichtigt, beide Religionsverbrechen führten zur gleichen Bestrafung, zur peinlichen Befragung, das heißt unter Folter, und zum Todesurteil nach erzwungenem Geständnis. In der 1631 verfassten Cautio Criminalis führt der Theologe und katholische Dichter Friedrich Spee von Langenfeld rechtliche Bedenken auf. Das aufklärerische Werk leistete einen wichtigen Beitrag, die Hexenverfolgung und die Anwendung von Foltermethoden zu beenden.

Einen schönen Ausblick auf die Landschaft genießen Schulklassen auf dem Gelände des Museums. Sehenswert sind insbesondere der originalgetreu restaurierte alte Speicher aus dem 17. Jahrhundert, eine Wetterstation sowie kunstvolle Figuren und Metallarbeiten.

Bestaunen Sie das Wirtschaftsleben im Sauerland mit Handelsreisenden in Holzschuhen. Die sogenannten Kiepenkerle transportierten mithilfe einer Rückentrage aus Korbgeflecht und Holz Strickwaren aus der Region und einzutauschende Importgüter wie Salz. Das Museum bietet ferner alte Strickmaschinen, eine Flachs- und Textilabteilung, eine funktionstüchtige Druckwerkstatt nach dem Vorbild der Buchdruckkunst Johannes Gutenbergs und eine vollständig eingerichtete Buchbinderei.

Südwestfälische Galerie mit umfangreicher Kunstsammlung aus der Heimatregion

Die Kunstsammlung des Museums gewährt Einblicke ins künstlerische Schaffen im Sauerland vom 19. Jahrhundert über das 20. Jahrhundert bis hin zur Gegenwartskunst. Etwa 7.000 Kunstwerke mit südwestfälischem Bezug stellt die Kunstgalerie in ansprechender Form aus. Die Galerie präsentiert zahlreiche Nachlässe renommierter Künstler mit Arbeiten auf Papier, Skizzen, Grafiken, Gemälden und Skulpturen. Die Namen der Sammlung erstrecken sich von Paul Hermann Schoedder über Hinrich Grauenhorst bis hin zu Carl Siebert und Gebhard Schwermer.

Ein eigener Raum ist dem bedeutenden Künstler und Bildhauer Eugen Senge-Platten (1890–1972) gewidmet, der für seine Holzskulpturen, Sandsteinskulpturen und Schieferreliefs im Großformat bekannt ist. Erleben Sie regionale Kultur- und Kunstgeschichte mit Künstlerreisen, Landschaftsmalerei, Bildern von Menschen und faszinierenden Werken, welche die damalige Lebenswirklichkeit vermitteln.
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