Freilichtmuseum Stade

Das Freilichtmuseum Stade befindet sich auf dem Gelände eines Festungswerks, das zwischen 1692 und 1694 von der schwedischen Regierung angelegt wurde. Seit 1914 können sich Besucherinnen und Besucher auf der Museumsinsel ein Bild davon machen, wie das Leben und Arbeiten für die Bewohner norddeutscher Bauernhäuser im Alltag aussah. Damit ist das Museum eines der ältesten Freilichtmuseen in Niedersachsen. Wichtigstes Ausstellungsstück ist das nachgebaute Geestbauernhaus von 1641, in dem sich auch ein Restaurant befindet. Sehenswert ist auch das Altländer Bauernhaus, das 1733 entstand und noch immer die originale Raumaufteilung aufweist.

Ehemaliges Festungsgelände der Schweden

Das Freilichtmuseum Stade mit seiner kleinen Museumsinsel ist eigentlich Teil einer früheren Festungsanlage. Ursprünglich bleichten die Bürger von Stade auf der sogenannten Bürgerbleiche ihre Wäsche in der Sonne. 1662 erbauten die Schweden zwei Festungsbauten, nämlich die Königsmarck-Bastion und die Gründel-Bastion, die fortan die Bleichwiesen einrahmten.

Doch warum waren die Schweden überhaupt in Stade? Obwohl die Stadt im Jahre 1601 aus dem Verbund der Hanse ausgeschlossen wurde, blieb sie von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Das machte sich auch im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 bemerkbar. Ab dieser Zeit wechselten die Besitzer mehrfach. Im Westfälischen Frieden von 1648 fiel Stade zusammen mit Bremen und Verden als Reichslehen in Form eines Herzogtums für fast 70 Jahre an Schweden.

1675 spielte die schwedische Garnison eine wichtige strategische Rolle im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg, der bis Ende 1676 dauerte. Ein Verbund von Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark belagerte Stade und konnte es schließlich auch erobern. 1679 fiel die Stadt im Friedensschluss von Saint-Germain allerdings wieder an Schweden zurück. Der schwedische Einfluss zeigt sich in dieser Zeit durch die Errichtung zusätzlicher militärischer Bauten wie dem Zeughaus, dem Provianthaus (auch Schwedenspeicher genannt) oder die Wehranlagen. Letztere wurden immer wieder erneuert und erweitert.

Die Geschichte Stades bleibt wechselhaft

In den folgenden hundertfünfzig Jahren übernahmen verschiedene Mächte die Kontrolle über Stade. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt zeitweilig zum Hauptquartier der Engländer, was die Errichtung weiterer Kasernen im Stadtgebiet nach sich zog. Auch Preußen und Franzosen kämpften um Stade. Nach einer kurzen Zeit im Kaiserreich Frankreich fiel Stade wieder an das Königreich Hannover. 1866 übernahm Preußen vergleichsweise kampflos die Kontrolle und markierte damit vorerst das Ende der Kriege, in denen Stade eine wichtige Rolle spielte.

1867 wurde eine sogenannte Entfestigungskommission damit beauftragt, der Stadt wieder ein eher ziviles Gesicht zu verleihen. Ab 1880 wurde ein Großteil der Mauern und Wallanlagen beseitigt, weswegen davon nicht mehr viel zu sehen ist. Im Freilichtmuseum zeugt der Burggraben noch deutlich von der ursprünglichen Verwendung. Statt militärischer Anlagen finden sich entlang des Grabens allerdings inzwischen mehrere Restaurants.

Highlights des Freilichtmuseums Stade

Durch den Burggraben wurde das heutige Museumsgelände zu einer kleinen Insel, die nicht weit von der Altstadt entfernt liegt. Besonders schön ist das Altländer Bauernhaus mit seiner hervorragend erhaltenen Fachwerkarchitektur und der ursprünglichen Einrichtung. Bemerkenswert ist, dass diese Museumsstücke nicht durch Kordeln oder Glaswände von den Besuchern getrennt sind. Auch in anderen Bereichen der Insel sind diverse landwirtschaftliche und handwerkliche Exponate zu sehen. Sehr prägnant ist die Bockwindmühle, die einst in Rethmar stand und ins Freilichtmuseum gebracht wurde.

Frei zugängliches Museumsgelände

Das gesamte Gelände des Freilichtmuseums ist ganzjährig kostenlos zugänglich. Die kostenpflichtigen Rundgänge finden in der Saison zwischen Mai und September im Altländer Haus statt. Am jeweils letzten Sonntag im Monat wird dort unter anderem gezeigt, wie früher Stoffe gewebt und Garn gesponnen wurde. Das Freilichtmuseum eignet sich hervorragend zur Vertiefung des Geschichtsunterrichts rund um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges bis zu den Napoleonischen Kriegen. Es ist aufgrund seiner Kompaktheit und der Nähe zur Altstadt für kürzere Exkursionen von Schulklassen bestens geeignet. Community: 0 Bewertungen
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