Manufaktur Herrnhuter Sterne
Der Name Herrnhuter Stern geht zurück auf die Herrnhuter Brüdergemeinde in Herrnhut in der Oberlausitz, zu der sich im 18. Jahrhundert protestantische Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren zusammengetan hatten. Sie führten später auch Missionsreisen durch, während ihre Kinder in der Heimat in Internaten blieben, weil in den Missionsgebieten oft die Bedingungen schwierig waren. In einem der Internate versuchte ein Mathematiklehrer, seinen Schülern über einen dieser Sterne geometrische Kenntnisse zu vermitteln und ließ seine Schüler diese Sterne basteln, mit denen sie die Räume im Internat schmückten. Daraus entstand ein alljährlicher Brauch, immer am 1. Adventssonntag diese Sterne zu basteln, der über die Internatskinder in die Familien getragen wurde. Die ursprünglichen Sterne waren in weiß und rot gehalten (weiß für die Reinheit, rot für das Blut Jesu).
Die Geschichte der Sternmanufaktur
Die Gründung der Manufaktur Herrnhuter Sterne begann Ende des 19. Jahrhunderts zunächst im kleinen Rahmen in der Buchhandlung des Buch- und Musikhändlers Pieter Hendrik Verbeek, der dort die ersten Sterne verkaufte. Bald wurden die Sterne nicht nur mit weißen und roten Zacken, sondern auch mit gelben, blauen und grünen angeboten, in 11 verschiedenen Anordnungsvariationen und zwei verschiedenen Größen (56 und 80 cm). 1925 gründete Verbeek zusammen mit der Brüdergemeinschaft und der Firma Dürninger & Co. die „Stern Gesellschaft mbH Herrnhut“ und meldete ein Patent für die Bauweise des Sterns an, die sich seitdem nur geringfügig verändert hat. Alle Herrnhuter Sterne haben seitdem 17 viereckige und 8 dreieckige Zacken, nur die kleinen Metallrahmen, mit denen die Sterne anfangs zusammengesetzt wurden, ersetzte man durch Papprahmen.Seit der Gründung hat die Manufaktur erlebnisreiche Zeiten hinter sich, wurde 1950 verstaatlicht und 1968 an die Brüdergemeinde zurückgegeben, da die Produktion der Sterne in Handarbeit nicht zur Auffassung von sozialistischer Industriefertigung passte. Trotzdem unterstand sie weiter der staatlichen Planwirtschaft, wodurch sie es schwer hatte. Nachdem sich die politische und wirtschaftliche Lage 1989 mit der Wende verändert hatte, wagte die Manufaktur 1991 mit nur 23 Mitarbeitern einen Neuanfang, baute neue Vertriebsstrukturen auf, modernisierte die Produktion und setzte auch neue Materialien ein.
Die Schauwerkstatt
Seit 2010 gehört zur Manufaktur auch eine Schauwerkstatt, in der interessierte Besucher die Produktion der Sterne, die bis heute traditionell in Handarbeit erfolgt, miterleben und auch selbst Hand anlegen können bei der Gestaltung der Sternspitzen. Es gibt auch ein Restaurant im Gebäude. Die Schauwerkstatt beinhaltet u. a. eine Ausstellung über die Geschichte des Herrnhuter Sterns und seine Bedeutung für die Herrnhuter Brüdergemeinde. Dazu gibt es einen kurzen Film. Ab 10 Personen kann eine Führung gebucht werden.Neben der Ausstellung gibt es für Kinder eine Entdeckerwelt, wo sie von den zwei Sternenkindern Emmi und Jonas durch die Welt der Sterne geführt werden. Dort können sie sich auf einem Indoorspielplatz austoben oder in der Bastelwerkstatt selbst Sterne in verschiedenen Variationen basteln.
Angaben des Inhabers:
Öffnungszeiten:
Februar - AugustMo-Sa 9-17Uhr
September - Januar
Mo-Sa 9-18Uhr
Sonn- und Feiertags geschlossen
Preise:
Schauwerkstatt: Eintritt & Führung kostenfreiEntdeckerwelt:
verschiedene kostenpflichtige Bastelangebote
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