Die mystischen Cerovac-Höhlen

Die malerischen Höhlen von Cerovac liegen im Naturpark Velebit unweit der Stadt Gračac. Zwei der drei Höhlen sind für Touristen zugänglich und bieten faszinierende Einblicke in eine archaische Welt unter der Erde.

Lage und Zugänglichkeit

Die Cerovac-Höhlen sind 4 km von Gračac entfernt, einer Kleinstadt in der Region Lika im Süden Kroatiens. Sie befinden sich am nordöstlichen Hang des Crnopac-Hügels im Naturpark Velebit. Der Besuch der Höhlen beginnt am Besucherzentrum, wo es auch Parkmöglichkeiten gibt. Die Höhlen sind nur in Begleitung eines Höhlenführers im Rahmen geführter Touren zugänglich. In den Cerovac-Höhlen herrscht eine konstante Temperatur von rund sieben Grad Celsius. Deshalb ist es empfehlenswert, auch im Sommer warme Kleidung und eine Kopfbedeckung dabei zu haben, wenn das Abenteuer Höhle auf dem Programm steht.

Geschichte der Höhlen

Knochenfunde von prähistorischen Tieren, insbesondere dem Höhlenbären (Ursus spelaeus), sind stumme Zeugen davon, dass die Höhlen von Cerovac schon seit Tausenden von Jahren Besucher verschiedenster Art haben. Insbesondere, was die Spuren der Höhlenbären betrifft, sind die Cerovac-Höhlen von großer Bedeutung für Paläontologen.

Neben tierischen Überresten gibt es zahlreiche Funde, die eine frühe Präsenz des Menschen belegen. Forscher gehen davon aus, dass Menschen hier bereits in der Späten Bronzezeit lebten, also 1300 bis 800 vor Christus. Einige Funde können Sie im Besucherzentrum bestaunen, in dem Sie eine Fülle von Informationen rund um die Höhlen erhalten. Trotz der frühen Bedeutung der Cerovac-Höhlen waren diese für lange Zeit wenig bekannt und unerforscht. Die obere der drei Höhlen war zwar der regionalen Bevölkerung bekannt, der gesamte Komplex wurde jedoch erst 1913 im Rahmen von Bauarbeiten entdeckt. Noch heute wird in den Gängen, Hallen und Kanälen des Höhlensystems Forschung auf verschiedenen Gebieten, wie Paläontologie, Archäologie und Geologie, betrieben. Die Höhlen von Cerovac stellen übrigens den größte Höhlenkomplex Kroatiens dar.

Der Zauber der Cerovac-Höhlen

Nicht nur für Forscher ist das kilometerlange unterirdische System ein Paradies. Besuchern bieten sich im wahrsten Sinne des Wortes tiefe Einblicke. Im Rahmen der geführten Touren erkunden Sie eine mystische Welt aus Stalaktiten und Stalagmiten, die in den verschiedensten Farben schillern und wundersame Formen bilden, die die Fantasie anregen. Auf uralten Wegen tauchen Sie in die ganz besondere Atmosphäre einer Tropfsteinhöhle ein. Die Wanderwege beider Höhlen sind jeweils rund 700 m lang. Die untere Höhle liegt in rund 620 m Höhe, die obere Höhle in etwa 670 m Höhe. Beide können vom Besucherzentrum gut zu Fuß erreicht werden. Festes Schuhwerk ist jedoch empfehlenswert. Wenn Sie genau hinschauen, bemerken Sie vielleicht auch den einen oder anderen Höhlenbewohner. Trotz des unwirtlichen Lebensraumes, dem es an Licht und Wärme mangelt, haben sich zahlreiche kleine Tier- und Insektenarten, wie Spinnen, Tausendfüßler und Schnecken, niedergelassen und über die Zeit an den dunklen Lebensraum perfekt angepasst. Ihre Augen haben sich oftmals zurückgebildet, während ihr Tast- und Geruchssinn besonders ausgeprägt ist. Die Färbung, die diesen Tieren in oberirdischen Gebieten Schutz vor Feinden oder Sonneneinstrahlung bietet, ist in den Tiefen der Höhle einem weiß oder braun gewichen, oft fehlen Pigmente gänzlich. Neben den kleinen Tropfsteinhöhlenbewohnern können Sie zudem gelegentlich Fledermäuse antreffen. Die große Hufeisennase, eine potenziell gefährdete Art, sucht diese unterirdischen Orte gelegentlich auf, um zeitweiligen Unterschlupf zu finden. Community: 0 Bewertungen

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