Das Schloss Weinberg in Waren – es thront wie eine weiße Taube auf dem kleinen Hügel

Schloss Weinberg, das auch Weinbergschloss genannt wird, befindet sich in der Bahnhofstraße in Waren. Das Schloss wurde in den 1870er Jahren von dem berühmten Architekten Gustav Werner erbaut. Das Gebäude wurde im Oktober 1875 fertiggestellt. Das eindrucksvolle weiße Gebäude ist ein beliebtes Ziel für Besucher des Ortes. Das imposante Gebäude liegt auf einem kleinen Hügel, der schon von weitem zu sehen ist. Die sorgfältig angelegten Blumenbeete rund um das Haus machen diese Aussicht zu einer wahren Wohltat für die Augen. Auf beiden Seiten des Gebäudes gibt es alte Bäume. Die Villa selbst blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Der Erbauer des Hauses war der berühmte Dichter und Naturforscher Hermann von Maltzan. Kurz nach seiner Fertigstellung im Jahr 1875 zog das Naturhistorische Museum Malzaneum in die Einrichtung ein. Kurze Zeit später wurde das Gebäude jedoch verkauft und die historische Villa wurde von einem Bauamt bezogen. Der Volkskundler Richard Wossidlo lebt seit 1911 in diesem Haus. Dort bewahrte er sein privates Volkskundemuseum, seine Bibliotheksbestände und Archive auf. Im Jahr 1922 war auch damit Schluss. Die Kollektionen wurden an ein Museum verkauft. Aufgrund seiner Attraktivität und seines gehobenen Aussehens ist das Haus nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Darüber hinaus werden immer wieder Führungen durch die Villa und ihre reiche Geschichte organisiert.

Wer ist Hermann von Maltzan, der Erbauer des Schlosses Weinberg?

Hermann von Maltzan entstammte dem Haus Rothenmoor der mecklenburgischen Adelsfamilie Maltza(h)n. Hermann von Maltzan war der jüngste Sohn des Landgrafen Friedrich von Maltzan, Freiherrn zu Wartenberg und Penzlin, der die Güter Federow, Rothenmoor, Sagel und Dahmen besaß. Sein Bruder war Julius von Maltzan. Bis zum Alter von 16 Jahren wurde er von Lehrern unterrichtet, die sein Interesse an der Naturwissenschaft schon in jungen Jahren förderten. Im Alter von 16 Jahren wechselte er an das Neubrandenburger Gymnasium, welches er bis zu seinem Abschluss am Ostersonntag 1861 besuchte. Als er 1863 während seines Sommeraufenthalts in Trouville-sur-Mer in der Normandie an der französischen Kanalküste zahlreiche Krustentiere entdeckte, verstärkte sich sein wissenschaftliches Interesse und unterstützte ihn in seinem späteren Leben. So blieb das Studium, das er im Herbst 1861 an der Universität Rostock begann, nur eine kurze Episode.

Erfahren Sie mehr über den Architekten von Schloss Weinberg in Waren

Gustav Werner wurde 1809 in Zwiefalten als ältestes von sechs Kindern des späteren Reutlinger Finanzdirektors Johannes von Werner und seiner Frau Friedericke Christiane (geb. Fischer) geboren. Zwischen 1815 und 1817 lebte er bei seinen Großeltern in Münsingen und kam dann zu „Oheim“ nach Göppingen. Von 1823 bis 1827 besuchte Gustav Werner das evangelische Gymnasium im Kloster Maulbronn, von 1827 bis 1832 studierte er Theologie am Tübinger Stift. Danach arbeitete er in Straßburg als Privatlehrer. Dort lernte er die sozial-diakonische Tätigkeit von Johann Friedrich Oberlin kennen, die er sich zum Leitbild machte. Community: 0 Bewertungen
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