Schloss Rundāle ist ein beeindruckender Palast in der lettischen Region Semgallen

Schloss © pixabay.com
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Ein wahrer Prachtbau ist das barocke Schloss im Süden Lettlands

Es erinnert an Versailles, das liebevoll restaurierte Barockschloss im lettischen Semgallen, wenige Kilometer westlich der Stadt Bauska. Seiner auffallenden Ähnlichkeit mit dem französischen Original verdankt das beeindruckende Schloss aus dem 18. Jahrhundert den Beinamen „Versailles des Baltikums“. Die Residenz in Rundāle ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Barock und des Rokoko in Lettland. Mit der Planung des Palais in Südlettland beauftragte die russische Kaiserin Anna Iwanowna den Hofarchitekten Bartolomeo Francesco Rastrelli. Der Baumeister am Zarenhof hatte bereits den Winterpalast in Sankt Petersburg entworfen. Am 24. Mai 1735 wurde der Grundstein gelegt und ca. 1.500 Handwerker aus Sankt Petersburg begannen mit dem Bau des grandiosen Projektes im Baltikum. Bis ins Jahr 1740 dauerte der Bau des Schlosses. Die Inneneinrichtung war noch nicht einmal fertig, als die Bauarbeiten zu einem jähen Ende kamen ...

Schloss Rundāle bereitete dem Schlossherren nicht lange Freude

Auch wenn er Versailles zum Verwechseln ähnlichsieht, für den französischen Sonnenkönig wurde der Palast nicht gebaut. Vielmehr sollte es als Sommerresidenz für den kurländischen Herzog Ernst Johann von Biron dienen. Dieser konnte dem absolutistischen Herrscher, was seine Liebe zum Prunk und zum Überfluss betraf, durchaus das Wasser reichen. Der als herrisch und grausam bekannte Günstling der russischen Kaiserin bestieg 1737 den Thron des Herzogtums Kurland und Semgallen. Sein prachtvolles Schloss zu bewohnen war ihm allerdings nur für drei Jahre vergönnt. 1740 verstarb die Zarin und Biron verbannte man postwendend für zweiundzwanzig Jahre nach Sibirien. Erst nach der Machtübernahme durch Zarin Katharina II. im Jahr 1663 war es ihm möglich, nach Kurland zurückzukehren. Umgehend setzte er den Bau seiner Residenz fort. Mit der Innenausstattung beauftragte er die italienischen Maler Francesco Martini und Carlo Zucchi sowie den Berliner Bildhauer Johann Michael Graff. Tragischerweise starb der Schlossherr bereits vier Jahre nach Fertigstellung des Schlossinneren. Nach seinem Tod bewohnte sein Sohn Herzog Peter von Biron das Schloss, bis 1795 Russland das Kurland annektierte. In den folgenden Jahren erlebte der Palast eine wechselhafte Geschichte, bis schließlich im Jahr 1972 das Schlossmuseum Rundāle gegründet und mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten begonnen wurde.

Das prachtvolle Schloss strahlt wieder in seinem ursprünglichen Glanz

Zurzeit können etwa 50 von 138 Räumen in Schloss Rundāle besichtigt werden, deren kunstvolle Innenausstattungen samt Seidentapeten, Deckengemälden und vergoldeten Schnitzereien mit viel Aufwand wiederhergestellt wurden. Viele der originalen Kunstgegenstände kamen abhanden, weil sie die ehemaligen Besitzer auf ihrer Flucht begleiteten. Besucher des Palastes können die Prunkräume und die Wohnräume des einstigen Herzogs im Hauptgebäude des Palais erkunden. Die Staatstreppe, die atemberaubende Goldhalle und den Weißen Saal kann man im Ostflügel, der für Empfänge und Festlichkeiten genutzt wird, bestaunen. Im restaurierten Küchentrakt befinden sich originale Küchenutensilien aus dem 18. Jahrhundert.

Das Schlossmuseum Rundāle beherbergt verschiedene Ausstellungen. Gezeigt werden Kunstschätze aus vier Jahrhunderten, darunter Gemälde, Möbel und Porzellan. Eine Sonderausstellung ist der Familie des ersten Schlossherren gewidmet.

Nicht weniger beeindruckend als der Palast selbst ist sein barocker Park im klassischen französischen Stil. Sogar ein künstlich angelegter Kanal durchquert das Gelände von stattlicher Größe. Besonders sehenswert ist der bezaubernde Rosengarten. In den Sommermonaten werden im Grünen Theater Opern und klassische Konzerte aufgeführt.

Das Märchenschloss Rundāle war im Übrigen ein Drehort für die Fernsehserie Sissi und die BBC-Miniserie Krieg & Frieden. Community: 0 Bewertungen
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