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Museum für Gießen: Kunst und Kultur der Universitätsstadt

Das Oberhessische Museum heißt seit 2024 Museum für Gießen, abgekürzt MfG. Der Namensänderung soll eine neu ausgerichtete Dauerausstellung folgen. Wenig geändert hat sich an der Verteilung des Museums: Es besteht weiterhin aus den drei Häusern Altes Schloss, Leib'sches Haus und Wallenfels'sches Haus. Diese Gebäude gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Gießen und beherbergen zahlreiche kulturhistorische und künstlerische Schätze.

Kunst im Alten Schloss

Das Alte Schloss entstand im 14. Jahrhundert. In dieser Zeit gehörte sie zur Stadtbefestigung und wurde auch als landgräfliche Burg bezeichnet. Laut einer Urkunde aus dem Jahr 1364 soll es sich hierbei um den Zweitsitz des Landgrafen Heinrich II. von Hessen gehandelt haben. Um 1500 ging sie in den Besitzer der Landgräfin Anna von Mecklenburg über. Seit dem Jahr 1605 war das Schloss der Sitz der Fürstlichen Kanzlei. Im 19. Jahrhundert erfüllte das Alte Schloss verschiedene Funktionen, bis es im Jahr 1905 nach einem Umbau und einer Renovierung zum Oberhessischen Museum neu ausgerichtet wurde.

Heute enthält das Alte Schloss Kunstwerke unterschiedlicher Künstler verschiedener Ausrichtungen. Dazu zählen die Werke mit Fokus auf Gießen und die Region, etwa von Heinrich Will, Heinz Geilfus und Carl Engel zu Rabenau. Weitere Werke veranschaulichen das Schaffen Gießener Künstler mit regionaler und überregionaler Bedeutung, wie etwa Hein Heckroth. Dazu kommen Porträtmalereien, geschaffen von Gießener Künstlern oder Persönlichkeiten aus Gießen zeigend. Zur Ausstellung gehört auch die Sammlung zweier bedeutender Künstlergruppen der Nachkriegszeit: die Quadriga sowie ZEN 49. Die Sammlung zeitgenössischer Kunst fokussiert sich auf die 1980er bis in die 2010er mit regionalen und überregionalen Künstlern. Ein Besuch wert ist das Alte Schloss auch wegen des Festsaals. Hier können Sie Lesungen, Konzerte, Vorträte und Vernissagen besuchen.

Leib'sches und Wallenfels'sches Haus

Einst gehörten diese Häuser zur Befestigungsanlage der ehemaligen Wasserburg. Das Leib'sche Haus entstand um 1350, während das Wallenfels'sche Haus erst im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Zuvor wohnten hier die Herren von Schwalbach in einem anderen Gebäude auf den heutigen Grundfesten des Wallenfels'schen Hauses. Ihre Namen erhielten beide Gebäude im 19. Jahrhundert, als die Familien Leib und Wallenfels hier ihre Geschäfte eröffneten.

Das Leib'sche Haus enthält verschiedene Ausstellungen rund um das Thema Gießen und Umgebung. Dazu zählen Ausstellungen zur Stadtgeschichte, Volkskunde oder zum regionalen Handwerk und zur Industrie.

Das Wallenfels'sche Haus enthält Ausstellungen zur Vor- und Frühgeschichte, zur Völkerkunde und Archäologie. Die Exponate fokussieren sich auf Hessen, jedoch beinhaltet das Sortiment auch Exponate zum Mittelmeerraum und Südostasien. So können Sie hier mehr über die frühesten Steinwerkzeuge lernen, die Geröllgeräte der Neandertaler oder bronzezeitliche Hügelgräber. Die Fundstücke zeigen auch die Kunstfertigkeit der Merowinger und Karolinger. Die Sammlung zur Kultur Tibets erweitert das Sortiment um Buddha-Figuren und buddhistische Kultobjekt. Community: 0 Bewertungen
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