Zeitreise Strom – Das Deutsche Elektrizitätsmuseum
Vom Strom weiß man, dass der fast immer über weite Strecken transportiert werden muss, um zu den häuslichen Steckdosen und Glühbirnen zu gelangen. Zum Beispiel von einer Windkraftanlage an der deutschen Nordseeküste bis zum Bodensee. In einem Umspannwerk werden dann die Leitungen des Stromnetzes gebündelt und erreichen dann die Konsumenten. Diese Einrichtungen sind keine ganz neue Erfindung, und so nahmen die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen bereits im Februar 1928 ihr Umspannwerk Recklinghausen in Betrieb. Heute erzählt man den Besuchern im dort beheimateten Museum Zeitreise Strom bei einer Klassenfahrt oder einer Studienreise die Geschichte, davon, wie der Strom unseren Alltag erobert hat. Und man erfährt, dass bereits die antiken Gelehrten wussten, dass Bernstein leichtere Körper anzieht, wenn er vorher mit Tüchern gerieben wurde. Also stammt das Wort Elektrizität vom griechischen "Elektron", dem Wort für Bernstein, ab. Die Zeitreise Strom – Das Deutsche Elektrizitätsmuseum ist so etwas wie eine Fundgrube des Wissens.
Der Sieg des Wechselstroms über den Gleichstrom
Auf ihrer Zeitreise werden die Besucher in diesem ungewöhnlichen Museum mitgenommen zu etlichen Exponaten, die den Menschen helfen, ihr Leben zu verbessern. Auf einer Ausstellungsfläche von immerhin 2.500 Quadratmetern passieren die Teilnehmer einer Schulfahrt unter anderem voluminösen Dampfmaschinen und mächtigen Turbinen. Ganz verständlich wird allen erklärt, wie der Strom in die Haushalte gelangt. Die historische Straßenbahn, die man dort antrifft, würde man nicht betreiben, gäbe es keine Elektrizität. Im Deutschen Elektrizitätsmuseum blickt man hinter die Kulissen und bekommt einen Eindruck davon, wie unser Leben heute aussehen würde, wenn niemand die Wirksamkeit des Stroms gefunden hätte. Einem gewissen Werner von Siemens war es zu verdanken, dass er das dynamoelektrische Prinzip erkannte und damit die Basis für einen ersten elektrischen Generator legte. Und eines späteren Tages besiegte der Wechselstrom den Gleichstrom.
Bildergalerie - Klicken für Details
Premiere zur Bauausstellung Emscherpark
Entworfen wurde das historische Umspannwerk in Recklinghausen durch Baumeister Carl Lill im Auftrag der Vereinigten Elektrizitätswerke. In den Jahren 1927/1928 setzten die Bauarbeiter über zwei Millionen Ziegel aufeinander. In der Nachbarschaft des Flusses Emscher und des Rhein-Herne-Kanals entstand unter anderem ein 110.000-Volt-Schalthaus. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das mächtige Gebäude immer wieder erweitert und umgestaltet, ehe man sich entschloss, darin als Beitrag eines Projektes der Internationalen Bauausstellung Emscherpark ein Museum unterzubringen. Im Dezember 2000 war das Museum fertiggestellt und seither ist es ein interessantes Ziel nicht nur junger Menschen bei ihrer Klassenfahrt oder Studienreise. Nicht nur in der früheren Fahrzeughalle gibt es unzählige Beispiele dafür, wie der Strom unser Leben veränderte.
Schuh-Röntgengerät und ein Rauchverzehrer
Die Zeitreise Strom ist ein Museum zum Anfassen. Dabei reicht das Kaleidoskop, das den Teilnehmern einer Schulfahrt präsentiert wird, von den größten Plasmakugeln Europas bis hin zu ausgedienten und dennoch funktionstüchtigen Haushaltsgeräten. So mancher Besucher erfreut sich dabei an altertümlich anmutenden Videospielen. Nicht wenige dieser Geräte, wie etwa Tauchsieder, Toaster oder Telefone sind übrigens Erfindungen aus dem 19. Jahrhundert. Im begehbaren Museumsdepot treffen die Besucher unter anderem auf ein Schuh-Röntgengerät und auf Rauchverzehrer. Eine Visite wert ist auch das Museumskino. Das Elektrizität kein rein historisches Thema ist, zeigt der neue Zukunftsbereich des Museums. Energie, Netze, Mobilität und Mensch-Maschine sind die Inhalte, an denen dargestellt wird, welche Visionen die Menschen seit jeher mit Elektrizität verbunden haben und welche Zukunftsvorstellungen wir heute mit ihr verknüpfen. Übrigens gelangen jüngere Besucher häufiger mit dem Rad zur Zeitreise Strom, denn an seiner Südseite führt der Emscher Park Radweg vorbei. Auch deshalb bietet das Museum Mieträder an.
Angaben des Inhabers:
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 10-17 UhrSo 10-18 Uhr
Preise:
Erwachsene 7,00 €Ermässigt 5,00 €
Schüler im Klassenverband 5.00 € (Führung und Eintritt)
Bewerten Sie diesen Ort.