Mobile Welt des Ostens – Oldtimermuseum Calau

Mobile Welt des Ostens © pixabay.com
Mobile Welt des Ostens © pixabay.com
Die Welt der Automobile hat nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl im Westen als auch im Osten der Republik einen erheblichen Anteil zum wirtschaftlichen Wandel beigesteuert. Während im Westen die bekannten Marken schnell zu einem Teil des Wirtschaftswunders werden, haben die ostdeutschen Fahrzeuge stets ein wenig im Schatten der Brüder aus dem Westen gelebt. Dabei kann auch die DDR auf eine lange und interessante Geschichte im Hinblick auf tolle Automobile zurückblicken. Damit dieser Teil der Geschichte nicht einfach in Vergessenheit gerät, hat sich mit der „Mobilen Welt des Ostens“ eine Ausstellung von Autofreunden etabliert, die sich ganz auf bemerkenswerte Fortbewegungsmittel aus der ehemaligen DDR konzentriert.

Mobiler Alltag in der DDR

Besonders viele Westdeutsche verbinden den Verkehr in der DDR höchstens mit dem Trabant, vielleicht noch mit der Marke Wartburg, die sich unter Kennern ebenfalls ihren Namen gemacht hat. Dabei war das Straßenbild im Osten der Republik weit vielfältiger und geprägt von der Kreativität, die der Bürger Ost auch in vielen anderen Bereichen seines oder ihres Lebens gezeigt hat bzw zeigen musste. Die Mobile Welt des Ostens will den Besuchern zeigen, wie das Straßenbild wirklich aussah, und setzt dabei auf Exponate aus den verschiedensten Bereichen. Nicht nur Autos und Oldtimer sind dabei im Museum zu finden, sondern auch verschiedene Gegenstände aus dem Alltag, die einen direkten Einblick in den Alltag der Bürger der DDR liefern.

Das Oldtimermuseum in Calau konzentriert sich dabei nicht alleine auf Wagen, die ein bestimmtes Alter erreicht haben. Zwar besteht der Club hinter dem Museum, dem auch die Gründung des Museums zu verdanken ist, bereits seit über 50 Jahren. Man ist bei den Ausstellungsstücken aber keinesfalls auf Stücke begrenzt, die ein ähnliches Alter vorweisen können. Stattdessen will man einen tiefen Einblick in den Individualverkehr der DDR werfen und damit auch einen direkten Vergleich mit Westdeutschland ziehen. Gerade in diesem Bereich haben sich die beiden Länder schließlich stark unterschiedlich voneinander entwickelt und die Straßenbilder hatten quasi nichts miteinander zu tun.

Bereits im Jahr 2006 wurde die Ausstellung eröffnet und heute werden auf der Ausstellfläche Stücke aus den Jahren zwischen 1949 und 1989 gezeigt. Aus über 50 Jahren finden sich dabei selbst geschaffene Fahrräder mit Hilfsmotor, umgebaute Westmodelle und nicht zuletzt die eigenen Kreationen der DDR. Offiziell sollte jeder Bürger das Anrecht auf manche dieser Autos haben. In der Realität waren die Warteschlangen aber so lang, dass man auch einmal zehn Jahre oder länger auf die Bestellung warten musste. Auch einige der alten Staatskarossen, mit denen sich die DDR-Führung durch das Land hat fahren lassen, sind hier zu finden.

Bestaunt werden können Fahrzeuge, die in der DDR und anderen Staaten des damaligen Ostblocks hergestellt wurden. So finden sich Exponate, die ihre Herkunft in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Polen und Ungarn haben. Zu den Ausstellungstücken zählen nicht nur PKW, sondern auch Fahrräder, Mopeds, Motorräder und Kleintransporter verschiedener Hersteller.

Das Ganze mischt sich mit Gegenständen aus dem Alltag der Bürger, die noch einmal zeigen, wie gut der Bürger darin war, einen Mangel im System durch eigene Kreativität und ein wenig Handwerk zu beheben. Wer also ein wenig mehr über den Verkehr und den Alltag in der DDR erfahren möchte, ist in der Mobilität des Ostens in Calau genau richtig. Community: 0 Bewertungen
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