Guiseppe-Meazza-Stadion in Mailand
Das „Guiseppe-Meazza-Stadion“ in Mailand ist die Heimstätte der berühmten Fußballklubs AC Mailand und Inter Mailand. Es liegt an der Piazzale Angelo Moratti, rund sechs Kilometer westlich des Mailänder Stadtzentrums. Hier fand das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft von 1990 statt. Gewinner war die deutsche Nationalmannschaft im gerade wiedervereinigten Deutschland. Das Endspiel gegen Argentinien am 8. Juli 1990 mit dem damals 29-jährigen Diego Maradona wurde allerdings nicht in Mailand, sondern in Rom ausgetragen. Wussten Sie, dass das Stadio Giuseppe Meazza in Mailand sogar größer ist als das Olympiastadion von Rom? Das Mailänder Stadion wird in Italien „La Scala del calcio“ genannt – die Oper des Fußballs. Es ist das größte Fußballstadion in Italien und das sechstgrößte Stadion in ganz Europa. Rund 78.000 Zuschauerinnen und Zuschauer finden in dem Koloss Platz.
Unverwechselbare Architektur
In der heutigen Zeit erscheint Stadionarchitektur immer austauschbarer, doch das trifft nicht auf das Guiseppe-Meazza-Stadion in Mailand zu. Es wurde 1926 eröffnet – und bis heute nutzt vor allem die Mailänder Bevölkerung den ursprünglichen Namen „San Siro Stadion“. Wie es Mailand, der Stadt der Mode, gebührt, zeichnet eine unverwechselbare Ästhetik das Bauwerk aus. Architekt Ulisse Stacchini orientierte sich während seiner regen Bautätigkeit an der Wiener Architektur – das erklärt die Imposanz, mit der das Stadio Guiseppe Meazza daherkommt. In den vier riesigen Ecktürmen fahren die Aufzüge und befördern die Fans zur Tribüne. Besonders ikonisch: Die Dachkonstruktion in der Signalfarbe Orange. Das Gebäude regt die Fantasie an: Ein Ausdruck der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts? Ein Vorbote der Pop Art? Oder radikaler Futurismus? Verschiedene Interpretationen sind möglich. Dies gilt ebenso für die Zukunft der Spielstätte: Ende 2021 gaben der AC Mailand und Inter Mailand bekannt, ein neues Stadion nach einem amerikanischen Entwurf bauen zu wollen. Bereits ab 2027 sollen dort die Heimspiele der beiden großen Mailänder Klubs ausgetragen werden. Das Guiseppe-Meazza-Stadion solle ab 2026 teilweise abgerissen und in ein Sport- und Geschäftsviertel umgewandelt werden. Offiziell bestätigt werden die Ankündigungen der Klubs von der Mailänder Politik jedoch nicht, sodass über die Zukunft des geschichtsträchtigen Stadions in der Stadt derzeit viel diskutiert wird.Auf den Spuren der Weltmeister von 1990
Solange sich das Guiseppe-Meazza-Stadion mit seiner mächtigen Betonfassade gegen eine ungewisse Zukunft stemmt, lohnt sich der Blick in die Vergangenheit. Das Stadion war Spielort bei zwei Fußball-Weltmeisterschaften (1934, 1990), einer Fußball-Europameisterschaft (1980) und mehrerer Spiele der UEFA Champions League. Bis heute ist Mailand die einzige Stadt, aus der zwei verschiedene Vereine die Champions League gewannen. Bereits vor seiner Eröffnung trugen der AC Mailand und der Inter Mailand ihr berühmtes Stadtderby „Derby della Madonnina“ aus – seit dem 19. September 1926 ist das Guiseppe-Meazza-Stadion regelmäßig Schauplatz der Rivalität. Guiseppe Meazza ist übrigens der Name eines in Italien unvergessenen Fußballers, welcher als Spieler in der italienischen Nationalmannschaft zwei Mal Weltmeister wurde.Die deutschen Weltmeister von 1990 – sie hießen unter anderem Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus und Pierre Littbarski – sind bis heute im Guiseppe-Meazza-Stadion präsent. Denn das Museum hält die großen Momente des Fußballs anschaulich fest und sollte während einer Besichtigung nicht ausgelassen werden. Sie erinnern sich? Das WM-Finale 1990 war in der Geschichte des Fußballs das erste, welches durch einen Elfmeter entschieden wurde. Bis heute ist die Spannung der letzten Minuten greifbar, nachdem Andreas Brehme in der 85. Minute einen Foulelfmeter in ein Tor verwandelt hatte. Natürlich wird auch dieser Moment im Stadio Guiseppe Meazza wieder präsent.
Zurück in die Gegenwart: Live-Spiele in der A-Serie finden im Guiseppe-Meazza-Stadion statt. Die Termine werden auf den Webseiten von Inter Mailand und dem AC Mailand publiziert. Community: 0 Bewertungen
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