Musée Dunkerque 1940 - Operation Dynamo
Was verbinden Sie mit dem Begriff „Dünkirchen“? Löst es bei Ihnen Erinnerungen oder Gefühle aus? Haben Sie den Namen schon gehört und können sich darauf keinen Reim machen? Dann lassen Sie sich von folgenden Ausführungen inspirieren!
Dünkirchen – der Ort des Geschehens
Die französische Hafenstadt Dünkirchen liegt an der Nordseeküste unweit der Grenze zu Belgien und gilt als der drittgrößte Hafen Frankreichs. Mit modernen Industrieansiedlungen und einer bedeutenden Universität präsentiert sich Dünkirchen als weltoffene Stadt.
Zahlreiche historische Gebäude zeugen von der einstigen Bedeutung als Handels- und Seefahrtzentrum. Die Kirche St. Elisius besticht mit einer neugotischen Fassade. Von der ursprünglichen Stadtbefestigung ist der Belfried von Dünkirchen (UNESCO-Weltkulturerbe) aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Die Turmspitze des Belfried bietet einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt und den Hafen.
Einen reichhaltigen Schatz an Kunstwerken aus unterschiedlichen Epochen zeigt das Museum der schönen Künste. Die Geschichte der Schifffahrt wird im Hafenmuseum mit drei historischen Segel- und Feuerschiffen sowie einem Leuchtturm veranschaulicht.
Wie kaum eine andere Stadt wird Dünkirchen jedoch mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs in Verbindung gebracht. Zahlreiche Gedenkstätten und Mahnmale sowie das Museum Mémorial du Souvenir erinnern an die Geschehnisse.
Operation Dynamo – die Geschichte
Nach Hitlers Überfall auf Polen erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg. In der Folge wurden Hunderttausende britische Soldaten nach Nordfrankreich verlegt.
Am 10. Mai 1940 begann der Westfeldzug der deutschen Wehrmacht mit dem Angriff auf Frankreich und die Beneluxländer. Der Vormarsch gelang mit einer Geschwindigkeit, die beide Kriegsparteien überraschte. Bereits nach zwei Wochen standen die deutschen Streitkräfte kurz vor der Küste bei Calais. Den alliierten Truppen blieb nur der Rückzug nach Dünkirchen, wo sie von den Deutschen eingekesselt wurden. Daraufhin begannen auf britischer Seite die Planungen für eine Evakuierung der Soldaten und es wurde ein Verteidigungsring um Dünkirchen angelegt.
Am 26. Mai startete unter dem Codenamen „Operation Dynamo“ die Rettung des britischen Expeditionskorps – eine der größten Evakuierungsaktionen der Militärgeschichte. Der direkte Weg durch den Ärmelkanal war für Kriegsschiffe wegen der Minenfelder nicht befahrbar. Demzufolge mussten in Großbritannien möglichst viele Schiffe mobilisiert werden. Eine Flotte von über 900 zivilen Booten, – darunter Fähren, Raddampfer, Jachten, Fischerboote und Lastkähne – machte sich auf den Weg nach Dünkirchen. Diese „kleinen Schiffe von Dünkirchen“ retteten bis zum 04. Juni 338.000 Soldaten, darunter etwa 110.000 Franzosen, unter Luftbeschuss vom Hafen und den Stränden. Zurückblieben etwa 30.000 überwiegend französische Armeeangehörige sowie Waffen und Kriegsgerät. Am 04. Juni erfolgte die Einnahme der weitgehend zerstörten Stadt durch die Wehrmacht.
Mémorial du Souvenirs – das Museum
Das Musée Dunkerque 1940 wurde im Jahr 2000 anlässlich des 60. Jahrestages der Schlacht von Dünkirchen gegründet. Es gilt als Kriegsmuseum und Ort der europäischen Erinnerungskultur. Symbolträchtig wurde das Museum in der 32. Bastion der Küstenbefestigung von Dünkirchen eingerichtet. Diese diente im Mai und Juni 1940 als Hauptquartier der französischen und englischen Truppen. Auf einer Fläche von 1.000 m² erlebt der Besucher die Geschichten der Soldaten, der Zivilbevölkerung von Dünkirchen, der deutschen Besatzer und der tschechischen Befreier im Jahr 1945. In einem 15-minütigen Dokumentarfilm in englischer und französischer Sprache mit zahlreichen Originalaufnahmen wird den Zuschauern der spektakuläre Ablauf der Aktion vorgeführt. Eine Ausstellung mit Generalstabskarten, Waffen und Ausrüstungsgegenständen sowie frei aufgestelltem Militärmaterial macht das Unfassbare greifbar.
Das Museum ist nahezu ganzjährig geöffnet und bietet Gruppenpreise und Führungen an. Die Gebäude sind für Menschen mit Behinderung geeignet und fotografieren ist ausdrücklich erlaubt.
Im Hafen von Dünkirchen liegt der Original-Raddampfer Princess Elisabeth aus dem Jahr 1927. Er war als eines der „kleinen Schiffe“ an der Rettung beteiligt und kann jetzt als Restaurantschiff besucht werden. Für den Film „Dunkirk“ von Christopher Nolan 2016 wurde es als Drehort mit einbezogen.
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