Der Königliche Kurgarten Bad Reichenhall – wandeln im Paradies des bayerischen Königs
Auf den Spuren des Märchenkönigs
Dass sich Bad Reichenhall überhaupt zum Kurort entwickeln konnte, liegt einerseits am üppigen Salzvorkommen in den Alpen des nahen Umlandes. Das natürliche Kristall wird durch die Winde abgetragen und reichert damit die Atemluft an. Bei vielen Besuchern werden dadurch Erinnerungen an das Meer wach: Die mikroskopisch feinen Salzkristalle reinigen und stärken die Haut, sie wirken Erkrankungen der Atemwege entgegen, sie sollen chronische Leiden lindern können und tragen allgemein zum Wohlbefinden bei – etwa durch ein geruhsames Bad in der warmen Sole.Andererseits ist es erst Ludwig II. von Bayern – dem sogenannten Märchenkönig und dem Erbauer von Schloss Neuschwanstein – zu verdanken, dass die im Besitz des Adels befindlichen Ländereien von Bad Reichenhall wirklich zum Kurort umgewandelt und durch normale Bürger besucht werden konnten. Der von 1864 bis 1886 herrschende Monarch ließ dafür unterschiedliche Gebäude errichten, die noch immer den Glanz seiner Regentschaft ausstrahlen. Heute befinden sich darin Hotels und Sitzungssäle, Restaurants sowie das Gradierhaus, in dem ein Bad im mit Salz angereicherten Wasser genommen werden kann. Darüber hinaus darf ein Besuch des dazugehörigen Gartens nicht fehlen.
Ein Park mit Besonderheiten
Die Geschichte der Gartenbaukunst ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Ihre Wiege steht in den antiken Kulturen Roms, Japans, Griechenlands und Chinas. Ihnen allen gleich ist, dass die errichteten Grünflächen unabhängig ihrer Größe oft einem festen Plan folgten. Wege und Beete wurden auf einem zuvor definierten Grundriss angeordnet. Selbst die Positionierung jeder einzelnen Blume konnte anhand eines gewünschten Musters vorgenommen werden. Derlei Gärten – wie sie heute noch in Versailles oder Windsor Castle bewundert werden können – mögen schön aussehen. Natürlich wirken sie hingegen nicht.Der ab dem Jahr 1868 durch den Münchener Hofgarteninspektor Carl von Effner angelegte Kurgarten weicht von diesem Konzept sichtbar ab. Hier sind nicht die Wünsche des Königs oder die Vorstellungen eines Architekten entscheidend für die Formgebung gewesen. Vielmehr soll sich die Natur auf diesem Areal – mit ein wenig Unterstützung des Menschen – frei entfalten dürfen. Damit ist eine Abkehr von der oftmals strengen Geometrie gelungen, wie sie in den Gärten zahlreicher europäischer Herrenhäuser vorgefunden werden kann. An ihre Stelle tritt in Bad Reichenhall ein kleines Idyll, das zum Entspannen einlädt.
Bunte Farben fast im gesamten Jahr
Der Kurgarten weicht nicht nur in seiner Formgebung von vielen Vorbildern in Frankreich, England oder Spanien ab. Vielmehr liegt eine weitere Besonderheit bei ihm in der nahezu ganzjährigen Farbenpracht. Denn die Anordnung der Blumen und Gewächse wurde so gewählt, dass fast zu jeder Jahreszeit etwas blüht. Von den gelben und roten Tulpen des Frühlings geht es über die zarten Töne der Begonien und Geranien des Sommers hin zu der bunten Laubfärbung im Herbst. Gäste finden also in jeder Saison etwas, das ihrem Blick schmeicheln wird.Und doch hat sich Bad Reichenhall ein wenig inspirieren lassen. Zwar stehen im Königlichen Kurgarten unterschiedliche einheimische Pflanzen. Vor allem bei Bäumen und Palmen wurden aber diversen Arten in den Boden gesetzt, die vor langen Jahrzehnten als kleiner Steckling aus Italien, Frankreich oder Spanien nach Bayern geholt wurden. Nicht selten handelt es sich dabei um seltene Züchtungen, die nur den Adelshäusern vorbehalten waren. Mit seinem Springbrunnen, den hunderten Gewächsen sowie den zwitschernden Vögeln präsentiert sich der Park den Besuchern als kleines Paradies – das auch zur Wahrung der Natur und ihrer Schönheit mahnt. Community: 0 Bewertungen
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