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Der Drachenfels im Siebengebirge
Das Siebengebirge am Rhein
Siebengebirge – Land der Sagen
So sollen sieben Riesen einst den Rhein umgeleitet haben, weil eine nahe Stadt keinen Zugang zum Fluss hatte. Nach der Arbeit reinigten die sieben Riesen ihre Schaufeln und der Dreck bildete die sieben Gipfel des Gebirges. Das ist nicht die einzige Sage, die sich um diese Landschaft rankt. Eine der berühmtesten Sagen Deutschlands hat hier ihren Ausgangspunkt. Auf einem der sieben höchsten Berge, dem Drachenfels, hauste einst ein gewaltiger Drache. Der Drache zwang die umliegende Bevölkerung, ihm Jungfrauen zu opfern. Die Bevölkerung litt unter seiner Herrschaft, bis der Held Siegfried auftauchte und den Drachen in seiner Höhle erschlug. Anschließend badete er im Blut des Drachens. Durch dieses Bad wurde Siegfried unverwundbar – bis auf eine Stelle: Ein Blatt fiel ihm auf die Schulter, wo sich fortan die einzig verwundbare Stelle befand. Der Drachenfels mit seinen 321 Metern Höhe ist der bekannteste Berg im Siebengebirge und ganz der Sage um den Drachen verschrieben. Die Drachenfelsbahn, Deutschlands älteste Zahnradbahn, bringt einen schnell von Königswinter aus zur Spitze des Berges. Königswinter ist allgemein ein guter Ausgangspunkt für Reisen ins Siebengebirge. Natürlich kann der Drachenfels auch zu Fuß bestiegen werden. Es gibt zahlreiche wunderschöne Wanderwege durch das Siebengebirge.
Drachenburg und Nibelungen
Auf halber Strecke zum Gipfel liegt die Nibelungenhalle. In dem Kuppelbau werden Gemälde von Hermann Hendrich ausgestellt. Auf ihnen sind Szenen aus den Opern von Richard Wagner abgebildet, allen voran seine Oper „Der Ring des Nibelungen“. Daneben befindet sich die Drachenhöhle. In der Felsengrotte ruht eine 15 Meter lange Steinskulptur eines Drachen. Sie wurde hier zum 50. Todestag von Richard Wagner aufgebaut. Im nahen Reptilienzoo lassen „reale Drachen“ besichtigen. Der Reptilienzoo verfügt über 100 verschiedene Reptilien und Vögel aus der ganzen Welt, unter anderem Schlangen, Kaimane, Warane, Leguane und sogar Mississipi-Alligatoren. Wer weiter den Berg erklimmt, der gelangt zur Burgruine Drachenfels. Der Bau der heutigen Ruine wurde 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold I. begonnen. Mit der Zeit wurde die Burg zerstört, jedoch nicht vergessen. Heinrich Heine trug hier 1819 sein Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“ vor. Nicht nur Ruinen gibt es hier, sondern auch ein Schloss. Das Schloss Drachenburg wurde 1882 von einem vermögenden Finanzmann erbaut. Nach seinem Tod wechselte das malerische Schloss mehrmals den Besitzer und diente verschiedenen Zwecken. Heute befindet sich in der Wagenhalle ein Museum zur Geschichte des Naturschutzes. Der neufrühgotische Bau und sein Schlossgarten ist an sich schon ein Besuch wert. Der Park des Schlosses wurde in die „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ aufgenommen. Auf der Spitze des Drachenfelsens befindet sich ebenfalls das von Ernst Friedrich Zwirner entworfene Landsturmdenkmal für die Kämpfer der Napoleonischen Befreiungskriege. Heute steht hier eine etwas kleinere Replik des 1857 errichteten, 14,40 Meter hohen Denkmals.
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