Prag - Die Filmstudios Barrandov
Lage der Studios
Die Filmstudios Barrandov gibt es seit den 1930er Jahren. Zu finden sind sie mitten in Prag, im Stadtteil Barrandov, der zum Verwaltungsbezirk Prag 5 gehört. Auf der linken Moldauhälfte liegt der Stadtteil ganz malerisch auf einem Felsen und ist daher schon von weitem zu sehen. Es wird auch oft als das Hollywood des Ostens bezeichnet. Die Studios gehören zu den größten und ältesten Filmateliers innerhalb Europas.
Erreichbarkeit
Von der Prager Altstadt aus ist das Filmstudio am besten über die Trambahn-Linie 12 ab Haltestelle Malostranská (Gleis A) zu erreichen. Die Haltestelle befindet sich am linken Moldauufer. Die Tram fährt in 25 Minuten über 15 Haltestellen bis Sídliště Barrandov. Von hier sind es noch etwa zehn Minuten Fußweg. Die Tram verkehrt aller sechs Minuten. Alternativ fährt die Trambahn Linie 5 ab Haltestelle Václavské náměstí (Gleis A) in etwa gleicher Zeit. Sie verkehrt aller zehn Minuten. Schon die Fahrt an der Moldau entlang wird zum Erlebnis.
Allgemeine Informationen
Die Filmstudios gründeten Vater und Onkel des späteren Präsidenten Václav Havel. Nach dem 2. Weltkrieg wurden sie verstaatlicht und nach dem Ende des Sozialismus wieder in Privatbesitz verkauft. Die Filmstudios umfassen eine Fläche von mehr als 9.000 Quadratmetern und besitzen elf Ateliers. Im Laufe der Jahre wurden mehr als 2.500 Filme gedreht.
2016 brannte ein Teil des Filmstudios ab. Kulissen wie die Nachbildung der Stadt Paris zur Zeit des Mittelalters und eine nachgebildete mittelalterliche Burg brannten völlig nieder.
Heute besitzen die Filmstudios Barrandov insgesamt neun Klangbühnen, die schalldicht sind und direkte Tonaufnahmen ermöglichen. Für die Bühnen stehen jeweils Produktions- und Maskenräume, Kamera- und Requisitenstuben, Umkleiden sowie Cateringbereiche zur Verfügung. Etwa zwanzig Autominuten nach Osten entfernt befinden sich in Hostivar vier weitere Bühnen, die vornehmlich für Fernsehaufnahmen verwendet werden.
Produktionen
Gedreht wurden hier Filme wie „Golem“ oder – in den 1970er Jahren - die bekannten Märchenfilme wie beispielsweise „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Auch die beliebten Kinderfilme wie „Pan Tau“, „Der fliegende Ferdinand“ oder „Die Märchenbraut“ wurden in diesen Studios verfilmt.
Gerade die Kinder- und Märchenfilme, die in Zusammenarbeit mit den DEFA Studios der DDR oder dem Westdeutschen Rundfunk entstanden, sind noch heute sehr beliebt.
Zwei Filme wurden sogar mit dem Oscar prämiert. Der Film „Amadeus“ erhielt den Oscar in acht Kategorien und den Golden Globe Award in vier Kategorien. In Los Angeles fand im September 1984 die Premiere statt. 1996 erhielt der tschechische Film „Kolya“ ebenfalls den Oscar und den Golden Globe Award. 1983 drehte Barbra Streisand in Barrandov den mehrfach preisgekrönten Film „Yentl“.
Und hätten Sie damit gerechnet, dass auch die Filme „Mission: Impossible“ mit Tom Cruise und „Behind the Mask“, die Verfilmung des Hannibal-Lecter -Romans, hier produziert wurden?
Was können Sie mit der Schulklasse erleben?
Für Schulklassen bieten die Barrandov-Studios spezielle Programme an, die einen verstärkten Bildungsfokus besitzen. Außerdem können neben Gruppenbesuchen mit Blick hinter die Kulissen auch Teambuilding-Aktivitäten gebucht werden.
Dazu besteht die Möglichkeit, sich unter prohlidkybarrandov.cz direkt mit den Verantwortlichen in Verbindung zu setzen und Informationen zu Aktivitäten und Führungen zu Geschichte und Gegenwart des Filmstudios in englischer Sprache - in Deutsch auf Nachfrage – anzufordern.
Diese beinhalten auch den Besuch der aktuellen Ausstellung im „Filmpoint“, die sich neben der 80jährigen Geschichte der Produktionsstätte intensiver mit einer Auswahl von hier produzierten Filmen befasst.
Der Filmpoint liegt im historischen Studiogebäude links des Haupteinganges. Für nicht angemeldete Besucher steht er gegen eine Eintrittsgebühr an den Wochenenden von 10:00 bis 16:00 Uhr offen. Zudem locken verschiedene wechselnde Ausstellungen und Autogrammstunden Gäste in die Studios.
Bewerten Sie diesen Ort.