Das JGL Muzej Farmacije – erfahren, wie die Medizin entsteht
Die Welt der Heilmittel erkunden
Viele Menschen haben sich längst daran gewöhnt: Bei Kopfschmerzen, Müdigkeit oder einer Magenverstimmung genügt der Griff in die Hausapotheke. Schnell ist das passende Präparat gefunden, das den Betroffenen von seinen akuten Leiden befreit. Wer aber weiß schon, wo die Medikamente überhaupt herkommen, welche Entwicklung sie bis zu ihrer Zulassung durchlaufen und seit wie vielen Jahrtausenden die Menschen bereits Heilmittel herstellen? Fragen, die das JGL Muzej Farmacije beantworten möchte. Auch, um innerhalb der Gesellschaft ein Bewusstsein für ein gesünderes Leben zu schaffen.Hinter der im Oktober 2020 eröffneten Dauerausstellung steht das Pharmaunternehmen Jadran-Galenski Laboratorij d.d., das seit seiner Gründung im Jahre 1991 den osteuropäischen Markt an Heilstoffen durchaus revolutioniert. Der Fokus der nahezu 1.000 im Museum präsentierten Exponate liegt sowohl auf der kroatischen als auch auf der weltweiten Apotheken- und Medizingeschichte. Der Besucher wandert dabei durch alle Epochen der Menschwerdung und ergründet, wie sich unsere Vorfahren gegen Schmerzen zu helfen wussten – und wie viele nicht selten tragisch endende Versuche erforderlich waren, um ein hilfreiches Gegenmittel zu finden. Interessant sind die Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Kulturen, die tausende Kilometer voneinander getrennt waren.
Originale Ausstellungsstücke sorgen für Authentizität
Die Sammlung besteht aus zahlreichen Relikten der letzten Jahrhunderte, an denen deutlich wird, wie mühsam die Extraktion gewünschter Wirkstoffe aus Pflanzen für die vorhergehenden Generationen gewesen sein muss. Das JGL Muzej Farmacije hat hunderte Exponate aus der gesamten Welt zusammengetragen. Zu sehen sind etwa Verbände aus Ägypten, Auflagen aus China und Werkzeuge aus dem antiken Rom, die einem Skalpell ähneln. Besucher erfahren von Leiden, die in der Vergangenheit zumeist tödlich verliefen – und die heute mit simplen Präparaten kuriert werden können.Im gesamten Museum werden die Ausstellungsstücke nicht nur gezeigt, sondern multimedial mit wertvollen Informationen ergänzt. Alle angebrachten Tafeln und Schilder weisen neben der kroatischen stets auch die englische, die französische und die deutsche Sprache auf. Mitarbeiter des Museums sind zudem bemüht, ihren internationalen Gästen beim Rundgang durch die detailreich gestalteten Räume jederzeit für Fragen zur Verfügung zu stehen. Denn wer nicht gerade ein Studium der Pharmazie oder der Medizin absolviert hat, wird kaum in der Lage sein, manche Gegenstände und ihre Bedeutung für die Menschheit zu erkennen.
Mit modernen Medien ausgestattet
Sollte gerade einmal kein Personal ansprechbar sein, so hält das JGL Muzej Farmacije in Rijeka ein ganz besonderes Highlight bereit: Gäste können eine Virtual-Reality-Brille tragen. Vor ihren Augen entstehen dann die aufwendig entwickelten 3D-Animationen berühmter Apotheker, Chemiker und Botaniker wie Paracelsus, Vladimir Prelog oder Galenos von Pergamon. Derlei Brillen sind auch für die jungen Besucher erhältlich. Bei ihnen werden alle Informationen kindgerecht und in leicht verständlicher Sprache aufbereitet. Durch die virtuelle Führung leitet eine animierte Schlange, eine Äskulapnatter – das internationale Symbol der Pharmazie.Darüber hinaus ist der Rundgang durch einen Kräutergarten möglich. Er umfasst viele lebende Pflanzen, die eine besonders hohe Dosierung an Wirkstoffen aufweisen – und die somit aus der heutigen Heilkunde nicht wegzudenken sind. Ebenso wurde eine originale Apotheke aufgebaut, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tatsächlich in Rijeka ansässig war. Große und kleine Gäste können dabei erfahren, wie der berufliche Alltag eines Pharmazeuten gestaltet ist, welche Instrumente und Hilfsmittel er für seinen Beruf benötigt – und wie er selbst mit eigenen Forschungen versucht, neue Präparate zu entwickeln. Ein interessanter Ausflug, der wichtige Erkenntnisse zur Medizin- und damit zur Menschheitsgeschichte preisgibt. Community: 0 Bewertungen
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