Schloss Rheinsberg

Schloss Rheinsberg liegt etwa 100 Kilometer nordwestlich von Berlin am Ufer des Grienericksees. Ein Ausflug dorthin ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. Wollen Sie den dazugehörigen Park in Ruhe durchstreifen, sind die warmen Monate eines Jahres für einen Ausflug am besten geeignet.

Etwas Geschichte muss sein

Was wäre ein Schloss ohne seine Bauherren! So entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte aus der ehemaligen mittelalterlichen Wasserburg das Schloss, wie wir es heute kennen. Der Auftrag zum Umbau kam vom späteren König Friedrich II. im Jahre 1740. Zu den prominenten Baumeistern gehörte u. a. G. W. v. Knobelsdorff.

Nachdem Friedrich II. hier „die glücklichsten Tage seines Lebens“ verbracht hatte, übernahm sein kunstbegeisterter Bruder Heinrich das Schloss. Die Parkgestaltung mit Grotten, Heckentheater und den angelegten Rasenflächen haben wir ihm zu verdanken.

Adolph Menzel, Theodor Fontane und Kurt Tucholsky verliebten sich in späteren Jahrhunderten in diesen idyllischen Park. Während Menzel Inspirationen für seine Gemälde erhielt, war Fontane dermaßen von den dortigen „Naturschönheiten“ angetan, dass er seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ verfasste. Tucholsky setzte mit der Novelle „Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte“ diesem Ort ein besonderes Denkmal.

Schloss und Parkanlage

Schloss Rheinsberg hat über die Jahrhunderte hinweg eine wechselvolle Geschichte erlebt. Dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten ist es gelungen, die Räumlichkeiten des Schlosses wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen zu lassen. So konnten die ursprünglichen Raumdekorationen aus der friderizianischen Zeit (etwa 1740) und die Raumfassungen aus dem Frühklassizismus (1786) originalgetreu wiederhergestellt werden. Anhand der ausgestellten Gegenstände und Objekte ist es möglich, einen Einblick in die damaligen Lebensumstände der Besitzer zu erhalten.

Im Marstall des Schlosses befindet sich das einzige Tucholsky-Museum Deutschlands. Präsentiert werden Dokumente und Gegenstände aus dem persönlichem Besitz des Dichters.

Das Museum ist nicht nur Kurt Tucholsky gewidmet. Mit ca. 50.000 Exponaten, bestehend aus Dokumenten, Fotos usw., lädt Sie dieses Museum auf eine besondere Entdeckungsreise ein. Sammlungsschwerpunkte sind: die Publizistik während der Weimarer Republik, regionale Literatur, sowie Autographen und Dokumente von Carl von Ossietzky und Siegried Jacobsohn.

Wenn Sie sich nach der ausgiebigen Schloss- und Museumserkundung nach Entspannung sehnen, können Sie nun bei einem ausgedehnten Spaziergang die Stille und das Grün der Parkanlage genießen.

Am Ende der Querallee befindet sich die Egeria-Grotte. Ursprünglich war in ihrem Inneren die Figur der Quellnymphe Egeria zu finden. Leider ist die Grotte verfallen und von Egeria ist nichts zurückgeblieben. Zum Bau der 1753 entstandenen Feldsteingrotte wurden Findlinge aufgeschichtet. Dadurch konnten drei Räume entstehen. Deren Wände wurden mit Muscheln ausgestattet; die Decken erhielten gläserne Tropfsteine. Die Illusion einer echten Grotte war perfekt gelungen.

Das Heckentheater wird bis in die heutige Zeit genutzt. Es verfügt über ein eigenes Ensemble. Kammeropern und Konzerte gelangen hier zur Aufführung.

Mit dem Schiff rund um Rheinsberg

Sollten Sie nun doch etwas fußmüde geworden sein, lohnt sich eine Seerundfahrt. Sie führt über den Tietzowsee bis nach Zechlinerhütte. Der Anblick von Schloss und Park Rheinsberg vom Wasser aus wird Ihnen in freudiger Erinnerung bleiben. Community: 0 Bewertungen
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