San Gimignano – gotische Stadtperle des Chianti!
Historische Baukunst zum Greifen nah
Die toskanische Chianti-Region wird von Besuchern weltweit wegen ihrer historischen Stadtperlen und atemberaubenden Stadt-Aussichten bevorzugt bereist. Doch wer sich dem auf einen 330 Meter hohen Hügel gebauten San Gimignano, der Stadt der Türme, nähert, hält bereits von Weitem den Atem an, so ungewöhnlich zeigt sich die Stadtsilhouette. Die Faszination der Türme
1990 wurde der bereits von den Etruskern besiedelte Ort mit dem Ehrentitel „Weltkulturerbe“ geehrt. Nicht alle historisch bedeutenden italienischen Städte zeigen sich so hervorragend und authentisch erhalten wie die „Stadt der in den Himmel ragenden Türme“ San Gimignano. Viele Reisende können sich beim Betreten der historischen Szenerie des Eindrucks nicht erwehren, nicht Gast im Chianti, im Mutterland der toskanischen Baukunst, sondern – etwas überspitzt formuliert – in einem faszinierenden „Manhattan der Gotik“ zu sein.Die Legende von San Gimignano wurde zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert gewoben, als sich die reichen Handelshäuser und einflussreichen Geschlechter mehr als 70 hochragende Türme errichten ließen, die wie Festungen und Insignien der Macht das Stadtbild prägten und die Bedeutung der Familienclans dokumentierten. Von den trutzigen Steinsymbolen ihrer Machtbereiche ragen heute noch ein gutes Dutzend – wie der Torre Grossa aus dem Jahr 1311 oder der Torre Rognosa – in einer Höhe von über 50 Metern in den Himmel über San Gimignano.
Den Bau der Türme müssen Sie sich als eine kräfte- und geldverzehrende Meisterleistung vorstellen. Gehauen und transportiert wurde das Baumaterial aus den nahen Steinbrüchen in die damals noch über 13.000 Einwohner zählende Stadt, bevor das eigentliche Hochziehen der Türme einem weiteren Kraftakt gleichkam.
Alltagsleben in San Gimignano
Die Bauherren und Architekten des 12. und 13. Jahrhunderts waren ihrer Zeit eine Nasenspitze voraus: Bei der Planung der Geschlechtertürme von San Gimignano zielten sie auf eine gemischte Nutzung ab. Im Erdgeschoss der Türme empfingen Ladenlokale oder Werkstätten die Kunden, während die oberen Stockwerken Bewohner und Dienstboten beherbergte. Schlicht gestaltet genügte der Innenausbau den lebensnotwendigen Ansprüchen. Um die Wohnverhältnisse der Bewohner zu verbessern, wuchsen in der Folge der Torre zahlreiche prächtige Palazzi, bei denen erstmals Backstein als neues Baumaterial Verwendung fand. Bauen war auch damals bereits eine Prestigefrage!Der nach der Eroberung der Stadt durch Cosimo de Medici im 16.Jahrhundert erlassene Baustopp bewahrte die Originalität des Städtchens für die Nachwelt. Zahlreiche Hungersnöte und Seuchen dezimierten die Einwohner der vormals blühenden Kommune, viele Türme und Palazzi verfielen. Erst in unserem Zeitalter richtete sich die Aufmerksamkeit der Konservatoren auf den Erhalt des historischen Bau- und Kulturerbes.
Der Charme der Steine und des Weins
Auch wenn die Einwohner im Mittelalter ihren Lebensunterhalt durch bodenständige Gewerken bezogen, u. a. vom Safrananbau und Gewürzhandel, finanziert sich der Großteil der heutigen Bevölkerung über die Dienstleistungen des modernen Tourismus. Inmitten der anmutigen Region um San Gimignano sind Sie nur einen Katzensprung von weiteren Stadtperlen der Toskana entfernt, in denen Sie sich in den originalen Kulissen längst vergangener Zeit wiederfinden.Die Toskana würden Sie vielleicht nicht so sinnbetont und atmosphärisch erleben, wenn nicht die weltbekannten toskanischen Weine wie der weiße Vernaccia in malerischen Weingütern verkostet werden wollten und romantische Ferienquartiere den Aufenthalt behaglich und stilvoll gestalteten.
Museen, die staunen machen
Nehmen Sie sich die Zeit, für Plätze, die Sie in San Gimignano besuchen sollten:- Basilica Santa Maria Assunta – der Dom
- Torre e Casa Campatelli – Turm der Familie Campatelli
- Palazzo del Podesta – Palast des Podestas
- Museo d’arte Sacra – Das Kunstmuseum auf dem Domplatz
- San Gimingnano1300 – Das Kunst- und Geschichtsmuseum
- Museo della Tortura – Das Foltermuseum
- Museo Etrusko – Das etruskische Museum
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