Besuch im Freilichtmuseum Wdzydze Kiszewskie/Polen

Der Ursprung


Wdzydze Kiszewskie ist ein kaschubisches Dorf in Polen. Im 17. Jahrhundert lebten dort rund elf Fischerfamilien ein durchaus einsames und ruhiges Leben. 1770 zählte das sehr kleine Dorf noch vierzig Einwohner. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts machten sich die Bewohner jedoch auf um neue Arbeit zu finden und so ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Der Ort wurde verlassen und war bald schon menschenleer. Die meisten Einwohner zog es nach Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern. Dort versprachen sie sich größere Chancen auf ein besseres Leben. Auch das Weichseldelta war das Ziel einiger Bewohner. 1906 ergriff dann das Ehepaar Theodora und Isidor Gulgowski die Initiative und verwandelte das Dorf Wdzydze Kiszewskie zum Freilichtmuseum. Es handelt sich hierbei um das älteste Freilichtmuseum Polens.

Das Museumsdorf


Das Museum entstand aus einer alten Bauernhütte, die das Ehepaar aufgekauft hatte. In dieser Hütte startete die allererste Ausstellung des Freilichtmuseums. Zu bestaunen gab es die verschiedensten Haushalts- und Bauernhofgeräte. Zudem gab es noch eine wertvolle Sammlung von Kopfhauben, die mit Gold bestickt waren, auf Glas gemalten Bildern und Keramik. Wissenschaftliche Tätigkeiten und eine große Menge Leidenschaft ließen das Museum stetig weiter wachsen und neue Handwerkskunst in den Ausstellungen erstrahlen. Die kaschubische Volkskunst ist sehr vielseitig. Zu bestaunen sind auch bis heute einzigartige Methoden wie beispielsweise das Flechten von verschiedenen Wurzeln. Aus diesen geflochtenen Wurzeln werden später Gegenstände aller Art hergestellt und im Freilichtmuseum Wdzydze Kiszewskie in Polen zur Schau gestellt. Auch farbenfrohe Stickereien können bewundert werden. Ob in Teppichen, Tischtüchern, Handtüchernoder Servietten, die Stickkunst kennt in der kaschubischen Ausführung keine Grenzen. Heute ist das Museum über einhundert Jahre alt. Es erstreckt sich über eine Fläche von 22 Hektar und liegt direkt am Gołuń-See. Auf dem Gelände des Freilichtmuseums befinden sich diverse Gebäude, die durch die Regionalarchitektur geprägt sind. Über 45 Objekte wie beispielsweise Bauernhäuser, Gutsherrenhäuser, Windmühlen, eine Schmiede und eine Dorfschule, eine Kirche, Ställe, Scheunen und Handwerkstätten, zeigen die Vielfältigkeit der polnischen Dorfarchitektur. Besonders viel Mühe wurde in die detailgetreuen Innenräume gesteckt. Die authentische Ausstattung und die original nachgebildeten Bauernhofgeräte lassen das Dorf in einer mitreißenden Atmosphäre erstrahlen. Unterstützt wird diese noch von der idyllischen Lage und der Schönheit der Natur.

Der Besuch


Für Schulklassen die sich mit Kunst und Geschichte aus dem 18. bis zum 20. Jahrhundert beschäftigen ist ein Besuch im Freilichtmuseum Wdydze Kiszewskie/Polen mehr als nur empfehlenswert. Wie man die verschiedenen Eindrücke hier erleben kann, kann man sie nirgends sonst auf der Welt erleben. Das Dorf ist von Einzigartigkeit geprägt und erzählt eine fantastische Geschichte. Geöffnet ist es eigentlich ganzjährig, jedoch mit verschiedenen Öffnungszeiten aufgrund der verschiedenen Wetterlagen je nach Jahreszeit. Für einen Besuch sollte man auf jeden Fall viel Zeit mitbringen, wenn man die gesamten 22 Hektar betrachten möchte. Für Schulgruppen gibt es beim Eintritt Ermäßigungen. Es werden auch viele Führungen angeboten und jeden Sonntag um acht Uhr in der Früh, kann man sogar an einem historischen Gottesdienst teilnehmen. Es gibt auch eine Dauerausstellung zum Thema: Frühere Architektur und Kultur der Regionen "Kaschubei" und "Kociewie". Diese ist besonders interessant und veranschaulicht die künstlerischen Aspekte sehr gut. Der Besuch im Freilichtmuseum Wdydze Kiszewskie/Polen ist auf jeden Fall ein Erlebnis für jedermann und bringt einen großen Mehrwert. Community: 0 Bewertungen
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