© Förderverein Eisenhammer Dorfchemnitz e.V.
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Vorindustrielle Eisenverarbeitung erleben im Eisenhammer Dorfchemnitz


Der Eisenhammer im erzgebirgischen Örtchen Dorfchemnitz ist ein historisches Hammerwerk, also ein frühindustrieller Betrieb, in dem Eisen bearbeitet wurde. Quasi eine Art Maschinenschmiede, in der das Eisen vom Schmied nicht nur von Hand an seinem Amboss geschmiedet wurde, sondern auch mit riesigen, mit Wasserkraft betriebenen Hämmern. Solche Hammerwerke gab es im Erzgebirge früher in großer Anzahl. Heute sind nur noch vier davon übrig, darunter der Eisenhammer in Dorfchemnitz. Seit wann dieser Eisenhammer existiert, ist nicht bekannt – spätestens aber seit 1566, denn aus diesem Jahr stammt eine Urkunde, in der der Eisenhammer erwähnt wird. Das ist der früheste Beleg für die Existenz des Eisenhammers in Dorfchemnitz.
Anders als heute hat man in vorindustrieller Zeit das Eisenerz meist in der Nähe der Bergwerke verhüttet und gleich zu Gebrauchsgegenständen geschmiedet, um Transportwege zu sparen. Im nahegelegenen Wolfsgrund gab es mehrere Erzbergwerke. Als man noch keine Dampfmaschinen kannte, war die Nutzung von Wasserkraft die einfachste Art, größere Maschinen und Geräte zu betreiben, denn dafür brauchte man nur einen Bach mit ausreichend Wasser.

Wie ein Eisenhammer funktioniert


Durch ein außen am Gebäude angebrachtes Wasserrad werden zwei mächtige sogenannte Schwanzhämmer auf und ab bewegt. Mit diesen Hämmern konnten die Schmiede grobe Arbeiten auf einfache Art erledigen und dabei viel Kraft und Zeit sparen. Ursprünglich wurde das in der Umgebung abgebaute Erz hier nur verhüttet, also zu Eisen geschmolzen. Später kamen Einrichtungen zum Gießen und Schmieden hinzu, die bis ins 20. Jahrhundert hinein genutzt wurden.
In der Anlage von Dorfchemnitz gibt es zwei Hämmer, von denen der größere ein Gewicht von 300 Kilogramm hat, der kleinere wiegt ungefähr die Hälfte. Ein zweites, etwas kleineres Wasserrad treibt einen Blasebalg für das Schmiedefeuer an. Das Dorfchemnitzer Eisenwerk stellte vorwiegend Arbeitsgeräte für die Bergleute her, mit denen dann wieder neues Eisenerz abgebaut wurde.

Als Museum erhalten geblieben


Zwischen 1903 und 1913 wurde die Erzförderung in der Nähe unrentabel und daher nach und nach eingestellt. Der Eisenhammer von Dorfchemnitz blieb aber trotzdem vorerst in Betrieb, obwohl er durch seine inzwischen veraltete Technik und die angelegene Lage bald kaum noch konkurrenzfähig war. Erst 1931 gab man den Betrieb endgültig auf. Nach der Betriebseinstellung wurde der Eisenhammer aber nicht abgebaut, wie so viele andere Anlagen aus dieser Zeit. Er blieb in seinem Originalzustand erhalten, seit der letzten Modernisierung im Jahr 1844 hat sich hier fast nichts mehr verändert. 1969 wurde die Anlage als Museum neu eröffnet.

Maschinen sind noch in Betrieb


Die Wasserräder, die Hämmer und der Blasebalg sind noch immer funktionsfähig. Während der einstündigen Führungen kann man diese Geräte in Betrieb erleben. Außerdem zeigt das Museum einen großen Bestand an originalen Werkzeugen und Einrichtungsgegenständen aus historischer Zeit. Bei den Sonderveranstaltungen, die mehrmals pro Jahr stattfinden, werden sogar Schmiedefeuer angefacht und Schmiede führen ihr Handwerk vor. Für Besuchergruppen können Führungen und Vorführungen auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten organisiert werden.


Weitere Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie auf www.eisenhammer-dorfchemnitz.de

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