Sternwarte Greifswald

Die Sternwarte in Greifswald ist für all diejenigen einen Besuch wert, die sich für die Weiten des Weltalls interessieren. Für Schulklassen lohnt sich ein solcher Ausflug im Rahmen des Astronomie- oder Geschichtsunterrichts. Sternwarten wie diese waren essenziell dafür da, das Universum näher kennenzulernen und unseren Nachthimmel zu dokumentieren. Dadurch haben Menschen aber auch ihre eigene geschichtliche Laufbahn besser verstanden.

Die Geschichte der Sternwarte Greifswald

Obwohl es die Sternwarte erst seit 1924 an der Universität Greifswald gibt, hat die Stadt schon eine lange Tradition, was die Erforschung des Weltalls betrifft. Astronomie wurde bereits im 18. Jahrhundert an der Universität gelehrt und zog viele schlaue Köpfe nach Greifswald. Als Begründer gilt heute Andreas Mayers, den es 1741 nach Greifswald zog. Zur Forschung wurde 1775 von seinem Nachfolger Lambert H. Röhl erstmals eine Sternwarte errichtet, damals noch im Fangenturm (manchmal auch Pulverturm genannt). Dieses wurde aber schon fünfzig Jahre später wieder geschlossen.

Die Planung für ein neues Observatorium begann Ende des 19. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt bekam die physikalische Abteilung der Universität neue Instrumente von Carl Zeiss Jena, die auch der Astronomie zugutekamen. 1924 wurde die Sternwarte für die Forschung eröffnet und dort bis nach dem Zweiten Weltkrieg genutzt. Das Gebäude wurde im Krieg nicht beschädigt und auch nicht durch die Übernahme der Roten Armee abgebaut. Das Teleskop ist entsprechend bis heute erhalten geblieben. Die astronomische Abteilung der Universität wurde jedoch nicht mehr in Betrieb genommen, weshalb auch die Sternwarte weitestgehend unberührt blieb. 1988 begannen jedoch Sanierungsarbeiten für ein neues Projekt.

1992 wurde der Greifswalder Sternwarte e.V. gegründet, der sich um den Erhalt der länger nicht mehr genutzten Sternwarte und deren Zugang für die Öffentlichkeit kümmerte. Seitdem setzt sich der Verein aktiv dafür ein, die astronomische Lehre wieder aufzunehmen und diese für Schüler, Studierende und auch Laien zugänglich zu machen. Gewünscht wird sich jedoch eine komplette Restaurierung und erneute Inbetriebnahme der Forschung, die bisher auch aufgrund fehlender Gelder noch nicht realisiert wurde. Erst 2022 wurde das Teleskop selbst erneuert, aber nicht die gesamte Anlage.

Das Angebot in der Sternwarte Greifswald

Bei der Sternwarte in Greifswald handelt es sich um ein Unikat. Es ist das einzige Carl-Zeiss-Doppelteleskop, das es auf der Welt gibt. Dieses befindet sich aktuell in einem Turm des alten Physikalischen Institutes, auf einer Höhe von 35 Metern. Bis nach oben hin führen 144 Treppenstufen über eine Wendeltreppe. Die Kuppel selbst misst einen Durchmesser von sechs Metern und lässt sich schon von Weitem erkennen.

Das Teleskop besitzt auch einen rein mechanischen Fliehkraftantrieb, der dafür sorgt, dass sich das Teleskop immer den Sternen nach richtet und dadurch die Erdrotation bei einer langen Beobachtung ausgleicht. Auch das macht die Sternwarte Greifswald einzigartig, da solche Mechanismen mittlerweile automatisch passieren. Das Gerät ist nach der Restaurierung im Jahre 2022 in einem sehr guten Zustand und funktioniert auch knapp 100 Jahre später noch einwandfrei.

Als Schulklasse kann eine individuelle Führung bei der Sternwarte Greifswald angemeldet werden. Diese wird von Mitarbeitern des Greifswalder Sternwarte e.V. durchgeführt. Hierbei gibt es einmal eine Führung durch die alte physikalische Abteilung und einen Vortrag oben in der Kuppel. Danach kann der Sternenhimmel mit Hilfe des Teleskops beobachtet werden, solange die Wetterlage günstig ist. Die Führung kann dabei an das jeweilige Unterrichtsmaterial angepasst werden und ist bei jeder Führung einzigartig. Bei Rücksprache mit den Zuständigen des Vereins werden gern Themen herausgesucht, die gerade in der Schule besprochen werden.

Das Universum kann uns viel über die Menschheit sagen. Viele Entdeckungen wurden erst durch solche Teleskope gemacht, die die heutige Welt prägen. Es ist wichtig, sich mit solchen Themen zu beschäftigen und zu schauen, was außerhalb der Erde liegt. Für Schulklassen, vor allem in Kombination mit dem Astronomieunterricht, ist es auf alle Fälle einen Ausflug und eine Führung von Experten wert. Community: 0 Bewertungen
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