Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden in Mecklenburg-Vorpommern liegt auf einer Halbinsel am Groß Radener See. Nach Ausgrabungen wurden hier eine slawische Siedlung des 9. und 10. Jahrhunderts und ein runder Burgwall freigelegt. Die Burganlage wurde anhand der archäologischen Funde rekonstruiert und der Öffentlichkeit als Archäologisches Freilichtmuseum zugänglich gemacht. Das Museum bietet ein spezielles Programm für Schülerinnen und Schüler an, das die historischen Ereignisse erlebbar macht.

Die Entstehung des Freilichtmuseums Groß Raden

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden spielt eine wichtige Rolle bei der Erforschung und Präsentation der slawischen Geschichte und Kultur in Deutschland. Die Entwicklung des Ortes zur archäologischen Stätte begann in den 1970er Jahren, als Funde aus der slawischen Zeit gemacht wurden. Diese Funde wiesen darauf hin, dass sich hier eine bedeutende slawische Siedlung befand. Im Jahr 1973 wurde dann die archäologische Forschungsstelle Groß Raden gegründet, um die Ausgrabungen und Erforschung des Gebiets voranzutreiben.

Das Freilichtmuseum selbst wurde 1987 eröffnet. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen slawischen Siedlung und umfasst Nachbildungen von slawischen Gebäuden und Strukturen, die auf den archäologischen Funden und Forschungen basieren. Besucher des Museums erhalten hier einen Einblick in das Leben und die Kultur der slawischen Bevölkerung, die einst in der Region lebte.

Dauerausstellungen im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden bietet faszinierende Dauerausstellungen und präsentiert regelmäßig spannende Sonderausstellungen. Zu den Dauerausstellungen gehört die „Schatzkammer“ des Museumsgebäudes. Hier finden Sie eine Auswahl der bedeutendsten Funde aus der Slawenzeit Mecklenburg-Vorpommerns. In 21 Vitrinen sind kostbare Kulturschätze aus den Bereichen Schmuck, Handel und Religion ausgestellt.

Die Ausstellung „SLAWENBURG – Auf den Spuren einer Königin“ nimmt Sie auf eine fesselnde Reise durch das Jahr 967 mit. Es war eine Zeit voller Unsicherheit, in der Sachsen und Dänen das Reich der slawischen Obodriten bedrohten. Die Ausstellung folgt dem regierenden Obotritenfürsten Mstivoj und seiner Tochter Tove. Die beiden spielten in den turbulenten Ereignissen dieser Zeit eine wichtige Rolle. Tove nimmt Sie auf einen Rundgang durch die slawische Burg Schwerin mit. Er beginnt auf der Brücke zur Burg und endet an dem Schiff, mit dem Tove ihre Reise nach Dänemark antrat. Die gezeigten Artefakte wurden restauriert und für die Ausstellung inszeniert. Darüber hinaus können Sie echte Stücke der hölzernen Burgmauer bestaunen, die um 965 n. Chr. errichtet und 2014/2015 ausgegraben und für die Ausstellung konserviert wurden. Zusätzlich sind in der Ausstellung auch tierische Bewohner des Burgwalls zu sehen. Darunter der Nashornkäfer, der das Innere der Burgmauer bewohnte und als Original sowie als stark vergrößerte Nachbildung präsentiert wird.

Spezielles Schülerprogramm im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden ermöglicht Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Sie tauchen in den Alltag und die Handwerkskunst der Slawen und Wikinger ein und haben die Möglichkeit, auch aktiv mitzumachen. Die Führungen im Freigelände finden ganzjährig statt. Sie dauern etwa eine Stunde und geben einen informativen Überblick über die archäologischen Funde und Rekonstruktionen. Die Aktionsprogramme, die vom 1. April bis zum 30. Oktober angeboten werden, erstrecken sich über 2,5 bis 3 Stunden und beinhalten eine Führung sowie interaktive Projekte, die von den museumspädagogischen Mitarbeitern entsprechend der Witterung und Gruppengröße vorbereitet werden. Bei Bedarf können individuelle Wünsche berücksichtigt werden. Bitte beachten Sie, dass der Fußweg vom Parkplatz zum Freigelände und zurück mindestens eine Viertelstunde dauert, bei einem Zwischenstopp am Spielplatz entsprechend länger.
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