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Franz-Joseph-Promenade bei Rijeka

Franz-Joseph-Promenade von oben www.visitRijeka.hr
Franz-Joseph-Promenade von oben www.visitRijeka.hr

Ein Spaziergang über die Franz-Joseph-Promenade an der Kvarner Bucht im kroatischen Rijeka ist gleichbedeutend mit einer Spurensuche der Geschichte. Hier lebt die Erinnerung an die glanzvolle Donaumonarchie und an jene Epoche, in der diese Gegend zum Treffpunkt der Reichen und der Schönen wurde. Wer heute am zerklüfteten Meeresufer zwischen Lovran, Opatija und Volosko wandert, der wird dies im Rahmen einer Studienreise oder einer Klassenfahrt als Höhepunkt des Aufenthalts in der kroatischen Hafenstadt empfinden. Denn die prachtvollen Villen am Rande der Franz-Joseph-Promenade sind die steinernen Zeitzeugen einer vergangenen Zeit. Der europäische Hochadel und das wohlhabende Bürgertum gaben sich Ende des 19. Jahrhunderts hier ein Stelldichein. Man reiste mit der Südbahn in die mondänen Seebäder und genoss das Klima an der damals noch österreichischen Riviera.

Auf den Spuren der legendären "Sissi"

Die Promenade am Meer hatte viele Namen. Zunächst wurde sie nach dem einstigen Generaldirektor der Südbahn, Friedrich Julius Schüler, benannt. Nach dem Vertrag von Rom und dem Übereinkommen zwischen dem faschistischen Königreich Italien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen fiel der Freistaat Fiume als Teil des Grenzvertrages von Rapallo an Italien. Und die Promenade von Rijeka hieß nun Lungomare Regina Elena, um nach 1945 in der jugoslawischen Zeit in Matko-Laginja-Promenade umgetauft zu werden. Nach dem Referendum über die Unabhängigkeit Kroatiens erinnerte man sich wieder an die goldenen Zeiten, als der österreichische Kaiser Franz Joseph I. seiner an einer Lungenkrankheit leidenden Frau Elizabeth, genannt "Sissi", längere Aufenthalte im tropisch-milden Klima der Adria empfahl.

Eine feine und weitgehend heile Welt

Bei einer Schulfahrt oder einer Studienreise werden die Teilnehmer begeistert sein von den zahlreichen atemberaubenden Meerblicken, die sich auf der zwölf Kilometer langen Promenade am Fuße des Ucka-Gebirgsmassivs bieten. Angelegt wurde dieser Weg im Jahr 1889, und erschlossen wurde die reizvolle Gegend dank der österreichischen Südbahngesellschaft, die 1873 ihre Zweigstrecke von St. Peter in Krain nach Fiume in Betrieb nahm. Es war eine feine und weitgehend heile Welt, die die betuchten Gäste aus dem Norden dort vorfanden, und nur wenige spürten etwas von den Spannungen im Vielvölkerstaat. Das Phänomen des Tourismus war den istrischen Bauern und Fischern weitgehend unbekannt. Dies war offenbar eine ebenso komplizierte wie kosmopolitische Welt. Man flanierte auf der Uferpromenade und genoss die milden Winter. Inzwischen gibt es sie wieder in den Hotels rund um Rijeka - die glanzvollen Bankette aus der Zeit der Operetten-Herrlichkeit der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Eine graziöse Nymphe und prächtige Villen

Es ist ein Hauch von Nostalgie, der heute über der Franz-Joseph-Promenade bei Rijeka schwebt, und wer im Rahmen einer Schulfahrt oder einer Klassenfahrt diesen eindrucksvollen und von der Sonne verwöhnten Weg am Meer passiert, der wird immer wieder auf interessante Denkmäler und Villen stoßen. Hin und wieder begegnet man dort Menschen in den historischen Uniformen und Gewändern der verblichenen k. u. k. Epoche. Oder man lauscht den Klängen der Straßenmusikanten und erfreut sich am Duft von Rosmarin und Pinien. Im Fischerhafen der Kleinstadt Opatija wartet die berühmte Skulptur "Jungfrau mit Möwe" des Bildhauers Zvonko Car, und seit Generationen wird darüber gerätselt, wen die graziöse Nymphe darstellt. In der Villa Minach soll besagte "Sissi" mehrfach einen ungarischen Revolutionär getroffen haben, und das Littrow-Denkmal am Rande der Promenade erinnert an einen längst vergessenen Seemann und Dichter. Südwestlich von Opatija befindet sich die Villa Madonna, wo seit dem Jahr 2002 ein Casino illustre Gäste empfängt. Hier sollen sich einer Legende zufolge Kaiser Franz Joseph I. und Katharina Schratt, eine Schauspielerin des Wiener Hoftheaters, wiederholt inkognito getroffen haben. Eine Beziehung, von der man heute sagt, sie sei so etwas wie eine "Geheimehe" gewesen. Wie dem auch sei - die Promenade des Kaisers zählt noch immer zu den schönsten Wander- und Spazierwegen an der Adria. Community: 0 Bewertungen
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