Ausflug zu den Prinzeninseln

Die Prinzeninseln (auf Türkisch: Adalar) bestehen aus neun Inseln und liegen 20 km südöstlich von Istanbul im Marmarameer. Die Inselgruppe ist nicht nur bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Auch Einheimische, hauptsächlich aus Istanbul, kommen gern hierher, um die Natur zu genießen und durch die süßen Orte mit ihren viktorianischen Villen und alten Klöstern zu spazieren.

Vom Exil zum Urlaubsort

Der Name Prinzeninseln ist nicht so romantisch, wie er klingt. Die Inselgruppe heißt nämlich deshalb so, weil in der Byzantinischen Zeit die Inseln als Gefängnis verwendet und Prinzen hierher ins Exil verbannt wurden.

Erst später, in der Osmanischen Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts, haben die Weisen und Reichen Istanbuls die Schönheit der Inseln entdeckt und sie zu ihrem Ferienort auserkoren. Deshalb sind sie auch heute noch gespickt mit Cottages und wunderschönen Holzvillen im viktorianischen Stil.

Die Inseln

Die Prinzeninseln sind eine Oase der Ruhe – denn sie sind autofrei! Nicht nur das, jegliche motorisierte Fahrzeuge sind hier verboten. Eines der Markenzeichen der Inseln waren die Pferdekutschen, die seit dem frühen 20. Jahrhundert als Fortbewegungsmittel genutzt wurden. Da sich aber Berichte von Tierquälerei gehäuft haben, wurden sie 2020 durch elektrische Busse und e-Taxis ersetzt.

Von den neun Inseln sind vier für Besucher geöffnet. Sie mögen zwar alle zu einer Inselgruppe gehören, dennoch haben sie alle ihren eigenen, ganz speziellen Flair. Damit man nicht die Qual der Wahl hat, welche Insel man besuchen soll, kann man sich mit der Fähre von einer zur anderen bringen lassen.

Büyükada

Büyükada heißt auf türkisch „Große Insel“ und ist – wenig überraschend – die größte und beliebteste Insel. Nur eine Stunde mit der Fähre vom Chaos Istanbuls entfernt, fühlt man sich hier wie in einer anderen Welt. Hier liegen das bekannte griechisch-orthodoxe Aya Yorgi Kloster, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick über das Marmarameer hat, und das Griechische Waisenhaus Prinkipo, das größte Holzgebäude Europas. Nachdem man die vielen Klöster, Kirchen und Villen besichtigt hat, kann man sich im Tabiat Parki erholen.

Heybeliada

Die zweitgrößte Insel ist die grünste der vier Hauptinseln. Die Hügel und Wälder im Degirmenburnu Tabiat Parki laden zum Spazierengehen und Verweilen ein. Der beste Platz für eine Abkühlung im Meer ist der ruhige Strand Alman Koyu. Wer trotzdem etwas unternehmen will, der kann das Seminar von Chalki besuchen.

Burgaz

Auf Burgaz geht es um einiges ruhiger zu als auf Büyükada. Die Insel besteht aus einem einzigen Hügel mit einer Festung darauf. Hier haben sich vor allem griechische Bewohner des Osmanischen Reiches niedergelassen.

Kınalıada

Kınalıada liegt am Nähesten an Istanbul und ist die erste Insel, bei der die Fähren Halt machen. Dennoch ist es hier angenehm ruhig, denn die meisten Besucher fahren weiter nach Büyükada. Kınalıada ist die kleinste der vier Inseln. So klein sogar, dass man sie mit dem Fahrrad in einer guten halben Stunde umrunden kann. An den Stränden kann man Liegen und Schirme mieten und wunderbar relaxen.
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