Die Schildkrötenstation in Mali Lošinj – seltene Meeresbewohner kennenlernen

Schildkrötenstation Mali Lošinj © unsplash.com
Schildkrötenstation Mali Lošinj © unsplash.com
Schildkröten genießen ihr Leben im Meer, fernab von den Menschen. Dann und wann haben Taucher und Fischer vielleicht die Gelegenheit, mal eines der Exemplare anzutreffen. Doch die Reptilien sind zumeist scheu. In der Schildkrötenstation der kroatischen Insel Mali Lošinj gehören sie dennoch zu den täglichen Gästen. Das sicherlich nicht immer ganz freiwillig – aber doch stets zu ihrer Rettung. Vor allem Familien und Schulklassen können hier mehr über die unterschiedlichen Arten lernen.

Ein Relikt der Urzeit

Schildkröten gehören zu den ältesten Bewohnern der Erde: Bereits vor mehreren Jahrmillionen durchschwammen sie die Meere. Einige Exemplare können übrigens auch selbst ein hohes Alter erreichen – mit etwas Glück knacken manche Tiere die magische Grenze von 100 Jahren. Dennoch sind die Schildkröten heute so gefährdet wie nie zuvor, denn die meisten Seewege sind für sie nicht mehr sicher. Die Motoren der Boote, die ins Wasser sinkenden Angelhaken und Netze und natürlich die ins Meer gelangenden Giftstoffe und Kunststoffe gefährden die Gesundheit vieler Lebewesen.

Die Schildkröten nisten an den Küsten Griechenlands, Zyperns oder der Türkei. Hier legen die älteren Tiere ihre Eier in den warmen Sand am Strand. Kaum haben sie die Schale durchbrochen, zieht es die Reptilien instinktiv ins Meer. Sobald sie das kühle Nass betreten, sind sie auf sich allein gestellt – von hier aus starten sie in ihr hoffentlich langes Leben und besiedeln die Adria. Gerade die jungen Tiere sind mit den im Wasser lauernden Risiken aber noch nicht vertraut. Unfälle, zuweilen mit schwerwiegenden Folgen, lassen nicht lange auf sich warten.

Eine Rettungsstelle für Reptilien

Die im Juli 2013 eröffnete Schildkrötenstation in Mali Lošinj hat sich das Ziel gesetzt, erkrankten und verunglückten Tieren zu helfen. Die gepanzerten Patienten werden mit gebrochenen Knochen oder verschluckten Angelhaken in die Klinik gebracht – einige von ihnen sind in Fischernetzen gefangen und wären ohne die rettende Hand der Tierärzte zum Sterben verurteilt. Die Station wird zwar durch die Europäische Union finanziert, Spenden der Besucher sind jedoch gern gesehen, um auch komplizierte Eingriffe an den Schildkröten durchführen zu können.

Die ganz in der Nähe des Hotels Vespara gelegene Rettungsstelle kümmert sich aber nicht allein um die Betreuung der leidenden Tiere – die nach den notwendigen Hilfemaßnahmen natürlich unverzüglich ins Meer gesetzt werden. Vielmehr wurden hier Schulungs- und Seminarräume geschaffen, in denen Touristengruppen, Familien und Schulklassen mehr über die Reptilien lernen können. Und das sogar in deutscher Sprache und mit unterrichtsbegleitenden Materialien. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dabei viel Wissenswertes. Führungen und Informationsveranstaltungen beziehen die Tiere immer mit ein, um so das Verhalten oder die Anatomie der Schildkröten zu verdeutlichen.

Den weiteren Lebensweg erforschen

Allerdings stecken viele Forschungen hier und in anderen Ländern noch in den Kinderschuhen. Zu wenig ist über die Reptilien bekannt. Vor allem mangelt es an Erkenntnissen über die Wasserstrecken, die sie im Laufe ihres langen Lebens durchschwimmen – oder zur Frage, warum sie bestimmte Gewässer überhaupt ansteuern. Doch wo dieses Wissen fehlt, da ist es leider kaum möglich, die Schildkröten vor den Gefahren im Meer zu schützen. Auch hier sind es die Tierärzte und Biologen in Mali Lošinj, die tatkräftig beim Sammeln von Daten und Fakten rund um die Tiere helfen.

Wer immer schon einmal sehen wollte, wie an den Schildkröten ein Peilsender angebracht wird, auf welch langen Wegen die von ihm gesendeten Informationen in die Rettungsstelle gelangen und wie sie dort ausgelesen werden, der ist auf der Schildkrötenstation genau richtig. Abermals gilt: Besucher sind jederzeit willkommen, um auch zu diesem Bereich der Forschung viel Neues zu erfahren. Erfahrungsgemäß liegt das eigentliche Highlight vor allem für die jungen Gäste aber darin, beim Freilassen der Reptilien zuzusehen und den Meeresbewohnern ein letztes Lebewohl zu sagen: Die meisten der Tiere werden ihre Freiheit fernab der Menschen genießen. Community: 0 Bewertungen
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