Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum – die Geschichte der Seefahrt hautnah erleben
Die Nähe zum Wasser hat Kiel geprägt
Als Stadt an der Ostsee, deren Wurzeln bis in das 13. Jahrhundert reichen, hat Kiel stets von seiner Lage am Meer profitiert. So wurde Handel mit Ländern in aller Welt betrieben. Das wiederum war der Beginn des Aufstieges, der dem Ort viel Ansehen, Macht und Reichtum einbrachte. Noch heute künden viele Geschäftsgebäude von der einstigen Blüte Kiels. Zugleich war der Hafen der Startpunkt für unzählige Fischerboote an jedem Tag, die mit ihrer Arbeit die Versorgung der Einwohner mit Lebensmitteln sicherstellten.Sowohl der noch immer einigen Häusern anzumerkende Glanz als auch der Fischfang vereinen sich in der ehemaligen Fischauktionshalle, die am Sartorikai besucht werden kann. Hier, wo ab dem Jahr 1910 bereits zu frühen Morgenstunden die Fänge der Nacht meistbietend versteigert wurden, befindet sich heute das Stadt- und Schifffahrtsmuseum. Die markante Halle, die vor allem wegen ihres Spitztonnendaches schon aus großer Entfernung ins Auge fällt und deren brauner Backstein typisch für die Architektur Kiels ist, beherbergt mehr als 600 Ausstellungsstücke, die sich der Geschichte der Seefahrt der letzten 200 Jahre widmen.
Kiels lange Tradition als Hafenstadt
Von Fischern über Sportsegler, von Händlern über Reisende, von der Marine bis zur Besatzung aller Schiffe, die in der Kieler Werft fertiggestellt wurden: Viele Millionen Menschen haben sich in den letzten beiden Jahrhunderten vom Hafen der Stadt auf das Meer begeben und haben – mal mit kleinen Nussschalen, mal mit großen Luxuslinern – versucht, den Wellen zu trotzen. Ein Vorhaben, das meist gut ausging, das in einigen wenigen Fällen aber auch tragisch endete. Von Erfolgen und Misserfolgen berichtet die Dauerausstellung im Museum, die über Fotos, Videos und Erfahrungsberichte einen Einblick in frühere Zeiten erlaubt.Daneben sind zahlreiche Originalstücke und Replikate zu bewundern, die sich näher mit der Schifffahrt auseinandersetzen. Das primitive Holzboot ist dabei nicht weniger einen Blick wert als die mit allem technischen Fortschritt versehene Yacht. Wer also schon immer einmal ein U-Boot bestaunen oder den Motor eines großen Schiffes betrachten wollte, ist hier genau richtig. Zumal im Rahmen einer Führung die erforderlichen Informationen zu den Exponaten vermittelt werden. Außerhalb des Hauses können im angrenzenden Hafen Wasserlöschboote, Seenotrettungskreuzer und Arbeitsschiffe angesehen und sogar betreten werden.
Die Hintergründe der Seefahrt werden beleuchtet
Bei der Wissensvermittlung geht Kiel einen Schritt weiter als die Museen vieler anderer Städte. So wird die Schifffahrt nicht nur an sich dargestellt – sondern es wird gleichfalls ihre Bedeutung im Laufe der Zeit unterstrichen. Mehr noch: Selbst vor komplexen und unrühmlichen Themen wie der auch von Kiel ausgehenden Kolonialgeschichte schrecken die Macher der Dauerausstellung nicht zurück. Insbesondere Kinder und Jugendliche können hier neben der Historie der Stadt also ein wenig in die Weltgeschichte eintauchen – und wertvolle Kenntnisse zu den Beziehungen Deutschlands mit anderen Nationen erlangen.Ein weiterer Aspekt der Exponate widmet sich dem Leben der Seefahrer auf dem Meer. Wovon ernährten sie sich, wie navigierten sie das viele eintausend Tonnen schwere U-Boot sicher durch das Wasser und wie konnten sie selbst aus einem simplen Fischkutter heraus mit Häfen rund um den Globus kommunizieren? Fragen, die nicht nur beantwortet, sondern die auch mit seltenen Ausstellungsstücken erklärt werden. Das Stadt- und Schifffahrtsmuseum geht bei seinen Darstellungen und Erläuterungen tief ins Detail – bereitet alle Informationen aber so auf, dass sie von Laien und Schülern mühelos nachvollzogen werden können. Community: 0 Bewertungen
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