Der Militärtunnel von Rijeka: Ein historisches Abenteuer

Wie oft hatten Sie die Gelegenheit, als Tourist eine militärische Einrichtung zu besichtigen? Wahrscheinlich nicht sehr häufig. Rijeka bietet Ihnen eine seltene Gelegenheit, genau das zu tun. Mitten im Stadtzentrum erwartet Sie der erste für Touristen zugängliche Militärtunnel von Rijeka. Diese historische Anlage verspricht eine spannende und lehrreiche Erfahrung, die insbesondere für Klassen- und Gruppenfahrten von großem Interesse sein dürfte.

Die historische Bedeutung von Rijeka und der Bau des Tunnels

Rijeka, eine Stadt von großer historischer und strategischer Bedeutung, war über die Jahrhunderte hinweg oft Schauplatz territorialer Auseinandersetzungen. Die Stadt entwickelte sich in einem Gebiet, in dem sich viele Staaten begegneten, was zu häufigen Grenzverschiebungen und militärischen Auseinandersetzungen führte. Um sich gegen diese Bedrohungen zu schützen, begann man in den 1930er Jahren mit dem Bau von Befestigungsanlagen. Der Höhepunkt dieser Bauaktivitäten war der sogenannte Alpenwall (Vallo Alpino), der die Grenze zwischen dem Königreich Italien und dem Königreich Jugoslawien schützen sollte.

Ab 1931 wurde begonnen, unterirdische Befestigungen, Waffendepots, Verbindungsgänge und Bunker zu errichten, um die Stadt vor Artillerieangriffen zu schützen. Der Bau dieser Anlagen wurde von der italienischen Armee während des Zweiten Weltkriegs intensiviert. Zwischen 1939 und 1942 entstand der heute für Besucher zugängliche Tunnel. Er wurde in den Fels unter der Altstadt von Rijeka gegraben und erstreckt sich über eine Länge von etwa 330 Metern.

Der Tunnel heute: Ein faszinierendes Erlebnis

Der Eingang des Tunnels befindet sich neben der Kathedrale St. Vida und führt unter der Altstadt hindurch bis zum Innenhof der Dolac-Grundschule. Ursprünglich diente der Tunnel dem Schutz der Zivilbevölkerung vor Luftangriffen und reicht stellenweise bis zu einer Tiefe von zehn Metern. Mit einer Breite von etwa vier Metern und einer durchschnittlichen Höhe von 2,5 Metern bietet er ausreichend Platz, um sicher und bequem durchzugehen.

Interessant sind die zahlreichen Originalinschriften aus dem Zweiten Weltkrieg, die entlang des Tunnels erhalten geblieben sind. „Riservato all U.N.P.A.“ („Für die Flugabwehr reserviert“) erinnert an die Zeit, als als die Flugabwehr im Gebäude der Dolac-Grundschule residierte. Besonders bedeutend wurde der Tunnel am Ende des Krieges in den Jahren 1944 und 1945, als Rijeka von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Auch während des Heimatkrieges bot der Tunnel zweimal Schutz für die Bevölkerung.

Heute ist der Tunnel mit modernen Beleuchtungskörpern ausgestattet und der Boden ist mit Sand bestreut, um das Gehen zu erleichtern. Die Innentemperatur beträgt konstante 15 Grad Celsius, was zu jeder Jahreszeit für angenehme Bedingungen sorgt. Statt seiner ursprünglichen militärischen Funktion dient der Tunnel heute als faszinierendes touristisches Ziel.

Ein Besuch im Tunnel mag den Soldaten in Ihnen nicht wecken, aber er ermöglicht es Ihnen, ein Stück der historischen Spannung zu erleben und einen Einblick in die Herausforderungen zu gewinnen, denen die Menschen damals gegenüberstanden. Es ist eine eindrucksvolle Erfahrung, die zeigt, wie in kritischen Momenten ein kühler Kopf bewahrt werden kann.

Fazit

Der Militärtunnel von Rijeka bietet eine einzigartige Möglichkeit, in die Geschichte der Stadt einzutauchen und gleichzeitig einen spannenden und lehrreichen Ausflug zu erleben. Besonders für Schulklassen und Gruppenreisen ist diese Sehenswürdigkeit von großem Interesse. Die Kombination aus historischem Wissen, architektonischer Faszination und einem Hauch von Abenteuer macht den Besuch des Tunnels zu einem unvergesslichen Erlebnis. Entdecken Sie Rijeka aus einer neuen Perspektive und lassen Sie sich von der Geschichte dieser besonderen Stadt begeistern. Community: 0 Bewertungen

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