Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst in Frankfurt/Oder

Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) mit Hauptsitz in Frankfurt an der Oder zeigt mehr als 45.000 Werke der modernen Gegenwartskunst. Es gibt noch einen weiteren Standort im etwas südlicher gelegenen Cottbus. Nach eigenen Angaben handelt es sich um die weltweit größte museale Sammlung von DDR-Kunst und den ihr nachfolgenden künstlerischen Traditionslinien.

Entstehung und Kontext des BLMK

Im Jahr 2017 fusionierten das „dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus“ und das „Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder) zum BLMK. Die sich daraus ergebende Synergie schaffte eine neue Ressource der kunstgeschichtlichen Erfassung und Auseinandersetzung im Osten Deutschlands. Die Kuratoren der Ausstellung stellen hierfür überregionale und internationale Kontexte in einem zeitlichen, geografischen, sozialen und kulturellen Rahmen her. Die beiden Standorte zeigen in insgesamt drei Ausstellungshäusern die Kunst der DDR und die daraus ab 1990 entstandenen ostdeutschen Traditionslinien. Diese vergleichen die Ausstellungen mit national und international relevanten künstlerischen Positionen.

Auch ein Rahmenprogramm bietet das BLMK an. Es umfasst Veranstaltungen und museumspädagogische Aktivitäten. Das Museum versteht sich als integrativer Bildungsort, der gesellschaftliche Prozesse aktiv reflektieren will. Es gibt dementsprechend auch verschiedene Führungsformate, darunter diejenigen, die sich gezielt an Schülerinnen und Schüler wenden. Die Initiative zum derzeitigen Konzept des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst kommt von der Kulturstiftung der Länder. Diese rief vor einiger Zeit das deutschlandweite Pilotprojekt „MitbeStimmungsorte. Gesellschaftliche Teilhabe am Museum fördern“ ins Leben, zu dem 22 Museen gehören. Dieses Projekt ist längerfristig angelegt und soll künftig noch mehr digitale Inhalte für die Kommunikation von spezifischen Partizipationsebenen anbieten. Jedes der beteiligten Museen trägt dazu bei, wobei die eigenen Sammlungen den jeweiligen Ausgangspunkt schaffen. Im Kern geht es um die ästhetische Reflexion der gesellschaftspolitischen Wirklichkeiten im 20. und 21. Jahrhundert, wobei jedes Museum die Kunst der eigenen Region in den Mittelpunkt stellt. Im BLMK ist dies DDR-Kunst inklusive ihrer regionalen Nachfolger, doch auch Avantgardebewegungen der Zwischenkriegszeit im 20. Jahrhundert (zwischen 1919 und 1938) erhalten eine Stimme.

Sammlungen im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst

Die Sammlungen im BLMK sind fünf künstlerischen Bereichen zuzuordnen:

  • Malerei
  • Fotografie
  • Plakatkunst
  • Grafik
  • Skulptur

Sammlung Malerei

Diese Sammlung zeigt einen differenzierten Bestand von Bildern, die fast vollständig von DDR-Künstlern stammen. Die Hauptperiode reicht von den 1960er bis zu den frühen 1990er Jahren. Kunstzentren in der DDR waren die Großstädte Leipzig, Berlin und Dresden. Die dort entstandenen Schulen waren die sachliche Leipziger Schule, die Berliner Malerschule und der Dresdner Peinturismus. Doch auch in Weimar, Halle (Saale), Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), im Harz, auf Usedom und in der Region Brandenburg entstanden stilistisch enorm vielfältige Werke des poetischen Realismus, der Abstraktion und der expressiven Figurenmalerei.

Sammlung Fotografie

Das Cottbuser Kunstmuseum wurde 1977 gegründet. Ab 1979 legten die damaligen Kuratoren eine Fotografiesammlung an, die nun den Eingang ins BLMK gefunden hat. Es war damals die einzige Sammlung dieser Art in der DDR. Wichtige Vertreter sind Christian Borchert, Alexander Rodtschenko, Thomas Kläber, Ulrich Wüst, Ulrich Lindner, Jens Rötzsch, Evelyn Richter und Günter Rössler. Der Bestand, der die DDR-Wirklichkeit abseits der offiziellen Propaganda abbildet, gilt heute unter Fachleuten als einzigartig.

Sammlung Plakatkunst

Auch diese Sammlung entstammt dem Cottbuser Kunstmuseum und wurde schon ab 1977 angelegt. Die in der DDR künstlerisch aufgefassten Plakate zeigen die damals typische „Autorengrafik“ mit einer sehr individuellen gestalterischen Handschrift.

Sammlung Grafik

In dieser Sammlungsabteilung sehen die Besucher Handzeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken, Collagen, Künstlerbücher und Rollos. Der enge Bezug zu den Sammlungsgebieten Malerei und Skulptur ist unverkennbar, wird aber dennoch gesondert behandelt.

Sammlung Skulptur

Die frühesten Werke dieser Sammlung entstanden schon ab 1945, sogar einige Werke aus noch früheren Jahren sind zu sehen. Damit zeigen die Kuratoren, dass das Jahr 1945 durchaus keinen absoluten künstlerischen Bruch erzeugte. Die damaligen Künstler hinterfragten das Menschenbild während einer Diktatur, sei diese nun nationalsozialistisch oder kommunistisch geprägt. Community: 0 Bewertungen
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