In der ungarischen Hauptstadt Budapest liegt das Széchenyi-Heilbad

Das prachtvolle Thermalbad gleicht einem Palast

Wie ein Märchenschloss mutet das prächtige Bauwerk des Széchenyi-Thermalbades in der ungarischen Hauptstadt an. Entworfen wurde der prunkvolle Badepalast mit Stilelementen von Neobarock und Neurenaissance von Győző Czigler. Im Mai 1909 begann er mit dem Bau der Anlage im Stadtwäldchen von Budapest.

Das größte Heilbad in Europa ist nach Graf István Széchenyi benannt. Der ungarische Staatsmann und Schriftsteller ging als der „größte Ungar“ in die Geschichte seines Landes ein.

Eine Thermalquelle, die in 1.246 Meter Tiefe liegt, versorgt die Bäder. Mit einer Temperatur von 76 °C erreicht das Wasser die Erdoberfläche.

Heute besteht das Heilbad, das seit 1904 diesen Titel führen darf, aus drei Teilen. Neben dem Heil- und dem Schwimmbad unterhält es eine Tagesklinik. Im Jahr 2013 feierte das Széchenyi-Bad sein 100-jähriges Jubiläum.

Eine belebende Quelle für Mensch und Tier wird gefunden

Budapest blickt auf eine lange Tradition von Thermalbädern zurück. Bereits die römischen Siedler bauten hier Kurbäder. Die Geschichte des Széchenyi-Bades nahm ihren Anfang im 19. Jahrhundert. Der ungarische Ingenieur Vilmos Zsigmondy war der festen Überzeugung, dass im Stadtwald von Pest Thermalwasser zu finden sei. Am 15. November 1868 begannen die Bohrungen für einen artesischen Brunnen auf dem Platz der Helden unterhalb der Statue von Árpád. Dieser war das Oberhaupt der Konföderation der magyarischen Stämme im 10. Jahrhundert. Ganze zehn Jahre dauerte es, bis Zsigmondy das mineralreiche Wasser unter dem Stadtpark in einer Tiefe von 970,48 Metern fand. Der erste Brunnen lieferte 525 Liter Wasser pro Minute und versorgte die Bäder bis 1938. Am 1. Juli 1880 errichtete man ein Artesisches Badehaus mit Marmorbädern und -becken auf der Palatin-Insel, das sich seinerzeit großer Beliebtheit erfreute. 1907 entsprach das ursprüngliche Bad bei Weitem nicht mehr den Ansprüchen und die Hauptstadt beschloss den Bau eines neuen. 1936 wurde das Gebäude des alten Artesischen Bades abgerissen. Die Büste von Vilmos Zsigmondy, der eigentlich ein Bergbauingenieur war, ist vor dem Széchenyi-Bad zu bewundern.

Das heilsame geothermische Wasser kommt nicht allein den Gästen des Thermalbades zugute. Auch die Flusspferde im Budapester Zoo kommen in seinen Genuss, weil seine chemische Zusammensetzung der des Nilwassers gleicht. Experten glauben, es sei dem Thermalwasser zu verdanken, dass ein Flusspferdbaby im Tierpark geboren wurde. Normalerweise pflanzen sich die Tiere in Gefangenschaft nicht fort.

Gäste baden in zauberhaftem Ambiente

Ebenso prachtvoll wie sein Äußeres ist das Innere des Bades gestaltet. Liebevolle Details wie Wandreliefs, detaillierte Mosaike und dekorative Metallarbeiten schmücken die Innenräume des Bauwerkes. Bezaubernde Statuen von Delfinen, Schwänen und anderen Wassermotiven ziehen die Badegäste in ihren Bann. Man kann Fische, Muscheln und Meerjungfrauen bestaunen. Aufwendige Mosaiken zieren die Kuppel der Eingangshalle. In ihrer Mitte ist der Sonnengott Helios auf einer Quadriga dargestellt. Die zwölf Tierkreiszeichen und antike Wasserszenen aus Ägypten, Griechenland, Rom und dem Orient umgeben ihn. Sehenswert sind auch die Zentaurenstatue und der Tritonbrunnen von Jozsef Rona.

Den Badegästen stehen ganze 18 belebende natürliche Thermalwasserbecken zur Verfügung. Neben den 15 ansprechenden Hallenbädern gibt es drei große Außenbecken. Eines von ihnen ist geheizt, ein anderes lädt mit seinen zwei Spielbrettern zu einem Schachspiel im Wasser ein. Insgesamt zehn Saunen und Dampfbäder bereichern die Anlage. Darüber hinaus werden Besuchern verschiedene Massagen und Gesichtsbehandlungen angeboten. Das Palmenhaus, eine Wellness-Oase unter einem Glasdach, schenkt mit Palmen, exotischen Pflanzen und viel Sonnenlicht Entspannung und Erholung. Community: 0 Bewertungen
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