Auf den Spuren des Silberbergbaus im Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg
Freiberg ist die Wiege des Bergbaus im Erzgebirge
Den reichen Vorkommen an Erzen verdankt das wildromantische Mittelgebirge seinen Namen. Die Natur der Gegend birgt wahre Reichtümer. In den geheimnisvollen Mooren und bizarren Bergen begegnet man neben seltenen Tier- und Pflanzenarten auch den Spuren des Bergbaus. Wahrhaft einzigartig ist die zauberhafte Landschaft des Erzgebirges. Zwischen ihren zerklüfteten Felsen und tiefen Wäldern scheint die Vergangenheit noch lebendig zu sein. Fast hat man den Eindruck, Bergleute mit ihren Schlägeln und Eisen zu sehen.Einst erstreckte sich hier ein dichter, schier undurchdringlicher Wald, der Miriquidi. Nach der Entdeckung von Erzlagern wurde der sogenannte Dunkelwald weitgehend gerodet. Im Jahre 1168 entdeckte man bei Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, Silbererz. Fuhrleute hatten das glänzende Metall in einer Wagenspur bemerkt. Bald schon kamen Bergleute und Abenteurer in Scharen in die Region, um hier Silber und ihr Glück zu finden. In den folgenden Jahrhunderten gestaltete der Bergbau die Kultur und die Landschaft des Erzgebirges. Darüber hinaus brachte er zukunftsweisende Techniken und Innovationen auf den Weg.
Später wurden neben Silber auch andere Metalle wie Zinn, Kupfer und Kobalt gefördert. Im Laufe der Zeit durchlebte das Bergwesen immer wieder Höhen und Tiefen. Mit der im Deutschen Reich um 1873 erfolgten Ablösung der Silberwährung durch Gold verlor der Silberbergbau seine Bedeutung. Nach dem zweiten Weltkrieg begann man mit dem Abbau von Uran. 1991 wurde der Bergbau im Erzgebirge weitgehend eingestellt.
Seit 2019 gehört die traditionsreiche Region zum UNESCO-Welterbe.
Das Museum nimmt seine Besucher mit auf eine spannende Zeitreise
Auf vier Etagen spiegeln eindrucksvolle Sammlungen die jahrhundertealte Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge und seinen Einfluss auf alle gesellschaftlichen Bereiche wider.Ein Stück einer Fahrt, das aus der Roten Grube in Freiberg stammt, veranschaulicht die gefährliche und beschwerliche Arbeit unter Tage. Vor der Einführung der Seilfahrung, eines an einem Seil befestigten Förderkorbs, fuhren die Bergleute über hölzerne Leitern in das Bergwerk ein. Über diese sogenannten Fahrten stiegen sie Sohle für Sohle hinab in die Tiefe. Viele Jahre schlummerte das Fahrtenstück im Dunkel eines feuchten Schachtes, dessen eisenhaltiges Wasser es versintern ließ.
Ferner präsentiert das Museum eine Reihe kulturgeschichtlich bedeutsamer Gegenstände aus dem Bergbau. Dazu gehören aus Silber gefertigte Schlägel und Eisen, die traditionellen Werkzeuge eines Bergmannes und eine Auswahl an außergewöhnlichen Trinkgefäßen. Die kostbaren und repräsentativen Deckelhumpen benutzten die Knappen Freibergs bei besonderen Festen. Einen prächtigen Krug aus Silber auf drei kugelförmigen Füßen fertigte der Goldschmiedemeister Andreas Müller an. Er ist aufwendig graviert, mit Darstellungen aus dem Bergbau verziert und teilweise vergoldet. An einer goldenen Fahrt im Inneren fährt eine Bergmannsfigur mit dem Stand der Flüssigkeit auf und ab.
Ein besonderes Kleinod ist der Marzipantafelschmuck von 1678. Dabei handelt es sich um die ältesten geschnitzten Bergbaudarstellungen Sachsens. Sie bilden die Arbeitsabläufe des erzgebirgischen Silberbergbaus ab. Nach dem traditionellen Freiberger Schützenfest lud der Rat der Stadt zu einem Festessen ins Rathaus ein, bei dem edles und kostspieliges Marzipan gereicht wurde. Die filigranen bergmännischen Szenen dienten zur Verzierung dieser Marzipantafel.
Wer sich im Stadt- und Bergbaumuseum auf das Abenteuer Bergbau einlässt, der wird zahlreiche weitere Schätze entdecken.
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