Mezquita-Catedral de Córdoba
Die Mesquita von Córdoba ist eines der bekanntesten Bauwerke Spaniens, mehr noch: eine der großen Architektur-Ikonen Südeuropas. Fast jeder hat schon einmal Fotos gesehen von dem Säulenwald in ihrem Inneren, der viel bekannter ist als ihre nicht ganz so spektakuläre Außenansicht. Seit 1984 steht die Mesquita gemeinsam mit der Altstadt von Córdoba und der Medina Azahara auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Sie ist eine der großen Attraktionen der andalusischen Stadt.
Eigentlich eine Moschee
Die Mesquita ist die Kathedrale der andalusischen Stadt Córdoba. Dass sie so ganz und gar nicht wie eine typische Kathedrale aussieht, liegt daran, dass sie ursprünglich keine war: Die Mesquita wurde als islamische Moschee erbaut, als Andalusien Teil der islamischen Welt war und von glanzvollen Kalifaten beherrscht wurde. Darauf weist schon ihr Name hin, denn „Mesquita“ bedeutet einfach „Moschee“. Mit dem Bau wurde im frühen Mittelalter begonnen, im 8. Jahrhundert, als Córdoba dabei war, sich zum Zentrum des islamischen Reichs auf der Iberischen Halbinsel zu entwickeln. Bereits zuvor hatte hier eine christliche Kirche gestanden, die westgotische Basilika Sankt Vinzenz aus dem 6. Jahrhundert.So wie ein christliches Reich pompöse Kirchenbauten braucht, war für die islamischen Herrscher eine repräsentative Moschee ein unbedingtes Muss. Diese erste Moschee umfasste dennoch nur rund ein Viertel der heutigen Fläche, die Säulen und Bögen, für die das Bauwerk heute so berühmt ist, waren aber bereits angelegt.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Mesquita drei Mal erweitert, und zwar recht kurz hintereinander in den Jahren 833 bis 846, 962 bis 966 sowie 991 bis 1009. Erst nach dieser letzten Erweiterung hatte die Mesquita ihre heutige, imposante Größe von 175 Metern Länge und 130 Metern Breite. Um 950 wurde der heutige Glockenturm als Minarett errichtet.
Christliche Umgestaltung
1236 wurde Córdoba im Zuge der Reconquista von den katholischen Königen Spaniens zurückerobert. Natürlich wurde sie sofort in eine Kirche umgewandelt, immerhin aber nicht abgerissen und auch nur unwesentlich verändert. Im 16. Jahrhundert wurde das Innere im Stil der Gotik und der Renaissance umgestaltet, im 17. Jahrhundert wurde das 54 Meter hohe Minarett zu einem Glockenturm umgebaut. Trotz dieser Umgestaltungen ist die Mesquita bis heute eines der schönsten Zeugnisse islamischer Baukunst in Europa.Eines der größten Sakralbauwerke der Welt
Mit einer Grundfläche von mehr als 23.000 Quadratmetern zählt die Mesquita zu den größten Sakralbauten der Welt. Fast zwei Drittel davon werden von der Gebetshalle eingenommen. Anders als in christlichen Kirchen üblich, ist diese kein weiter, offener Raum, sondern von einem Wald aus über 800 Säulen mit bogenförmigen Gewölben durchsetzt. Die Säulen und Bögen sind aus verschiedenen, kostbaren Gesteinsarten erbaut und erhalten dadurch ihre einzigartige farbige Gestaltung. An den Wänden zeigen sich byzantinische Mosaiken mit aufwendigen Ornamenten, aber ohne figürliche Darstellungen, weil der Islam dies verbietet. Die Kathedrale zeigt aber auch zahlreiche christliche Gestaltungselemente, vor allem aus dem 16. und 17. Jahrhundert. So lassen sich die Brückenbögen und Gewölbe dem flämisch-spanischen Baustil dieser Zeit zuordnen, die Kuppeldächer tragen die Formensprache der Renaissance und der Chorraum ist im frühbarocken Stil gestaltet.Intimer Innenhof
Eine schöne Erweiterung nach außen ist der intime Innenhof des Komplexes, der sogenannte Orangenhof. Er war ursprünglich der Vorhof der Moschee und wurde für die rituellen Waschungen sowie für den Koranunterricht benutzt. Auch er erhielt seine heutige Größe erst mit den Erweiterungen des 10. Jahrhunderts. Im 15. Jahrhundert wurde der Hof durch die Katholiken mit dem Bau der für diese Zeit typischen Kreuzgänge im christlichen Stil umgestaltet. In dieser Zeit wurden die Palmen durch Orangenbäume ersetzt, die dem Hof seinen Namen gaben.Offiziell ist die Mesquita noch immer eine christliche Kirche und nichts anderes. So dürfen in der Mesquita bis heute nur Christen beten. Seit einigen Jahren heißt sie immerhin offiziell „Moschee-Kathedrale“. Community: 0 Bewertungen
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