Die Kupferkanne in Kampen (Sylt)
Ein Künstlerlokal in idyllischer Umgebung
Bei einer Reise nach Sylt sollte man die Kupferkanne nicht verpassen. Das Künstlerlokal im beschaulichen Kampen liegt eingebettet in einem malerischen Kiefernwald. Die bizarren Gebäude in der parkähnlichen Anlage allein sind schon sehenswert. Hinzu kommt, dass das Außengelände eine Dauerausstellung mit Skulpturen des Künstlers Oliver Ritter beherbergt. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung können Sie bei Kaffee und Kuchen den Blick über das Sylter Wattenmeer genießen.Die Entstehungsgeschichte der Kupferkanne
Die Geschichte der Kupferkanne reicht bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zurück. Damals betrat ein 35-jährige Bildhauer namens Günter Rieck, Oberleutnant der Kriegsmarine, zum ersten Mal die Insel Sylt. Nach der Kapitulation wurde ihm ein halb in die Erde eingelassener Flakbunker in Kampen zugewiesen, der sich direkt neben einem der 800 Hünengräber der Insel befand. Günter Rieck richtete sich in diesem Bunker ein, indem er sich ein Schlafzimmer in die Erde grub und ein großes Fenster in die Bunkerwand meißelte. Damit hatte er ein Atelier und formte aus Wattschlick Vasen.Kurze Zeit später kamen auch Freunde, die ebenfalls auf die Insel gekommen waren, zu Besuch. Unter ihnen waren Ernst von Salomon, der in einem benachbarten Bunker sein Buch „Der Fragebogen“ schrieb, Schauspieler Matthias Wiemann und Hjalmar Schacht.
1950 wurde aus dem Künstleratelier schließlich das Künstlerlokal „Die Kupferkanne“. Von hier aus konnte man einen weiten Blick über die Heide und die Wattlandschaft genießen. Das Innere des alten Bunkers wurde zu einem verwinkelten Labyrinth der Gemütlichkeit umgestaltet. Verwunschene Gänge und schmale Treppen führten zu geheimnisvollen Grotten, die nur durch Kerzen erhellt wurden.
Die Kupferkanne war und ist ein Ort zahlreicher Begegnungen. Auch heute noch ist das Café ein beliebter Treffpunkt für Gäste auf Sylt. Im wunderschönen Kaffeegarten mit seinem traumhaften Blick über das Wattenmeer können Besucher heute noch einen Hauch jener besonderen Ausstrahlung spüren, der sich schon vor Tausenden von Jahren niemand entziehen konnte.
Die Dauerausstellung „Kraft im Raum“
Kunstwerke suchen sich gern einen Ort, der zu ihnen passt, und das empfindet auch der Bildhauer Oliver Ritter aus Salem am Bodensee. Seine Skulpturen haben auf Sylt eine besondere Heimat gefunden. Das Parkgelände der Kupferkanne beherbergt eine Vielzahl seiner Werke.Oliver Ritters künstlerisches Schaffen entspringt einer einfachen Erkenntnis: Der Mensch steht immer im Dialog mit seiner Umwelt. Diese Kommunikation erfolgt elementar und gestisch. Aufgrund der weitreichenden Nutzung der Natur, einschließlich der menschlichen Natur, ist diese Sprache jedoch nur noch schwer vernehmbar. Wer sie jedoch wahrnimmt, fühlt sich aufgefordert, darauf zu antworten.
Mit jeder Skulptur nimmt der Künstler die Impulse dieser Kommunikation auf, verdichtet sie im plastischen Prozess und gibt sie in verstärkter Form an Natur-, Wohn- und Seelenräume zurück. Sie werden zu verkörperten Kräften, die Mensch und Umwelt in einen friedvollen und heilsamen Dialog miteinander verbinden.
Café und Shop
Nach dem Rundgang durch den Skulpturenpark lädt das Café zum Verschnaufen und Verweilen ein. Im Park genießen Sie hausgerösteten, duftenden Kaffee und selbstgebackenen Kuchen aus der hauseigenen Backstube verwöhnen. Der bezaubernde Blick über die Nordsee ist inklusive.Wenn Sie den Kaffee lecker fanden, können Sie diesen im Shop erwerben. Auch Tee in verschiedenen Sorten ist erhätlich, so zum Beispiel eine spezielle Kupferkannen-Mischung aus Schwarz- und Grünteesorten. Community: 0 Bewertungen
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