Die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius in Gadebusch

Die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Gadebusch. Die spätromanische Kirche liegt auf einem Hügel in der Nähe des Rathauses und des Marktplatzes. Der Backsteinbau verfügt über einen niedrigen Westturm und drei Schiffe, die gleich hoch sind. Die lang gestreckte Hallenkirche ist in architektonischer Hinsicht wahrscheinlich von westfälischen und skandinavischen Kirchenmodellen beeinflusst worden. Der Bau der Kirche wurde um 1200 begonnen. Damit zählt die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius zu den ältesten Backsteinkirchen in Westmecklenburg. Im Folgenden erfahren Sie mehr über ihre historische und architektonische Bedeutung.

Die Baugeschichte der Stadtkirche

Als erstes entstand um 1220 das romanische Hallenschiff, das im 15. Jahrhundert mit einem spätgotischen Chor ergänzt wurde. Das Hallenschiff verlängerte ein quadratisches Langhaus, das seit 1206 existierte. Um 1300 erhielt die Kirche einen Turm über dem Mittelschiff. Die nächste Erweiterung erfolgte im 15. Jahrhundert, als das Dach erhöht wurde und ein dreischiffiger Chor entstand. Darüber hinaus wurden vier Kapellanbauten vorgenommen. Darunter befindet sich die Königskapelle, die 1420 von der schwedischen Königin gestiftet wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius erstmals restauriert. Zudem wurden die Emporen errichtet und der Fußboden erhöht. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Königskapelle neu ausgemalt.

Die Portale

Charakteristisch für die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius sind die mächtigen Portale. Das Südportal hat einen quadratischen Grundriss und ist auf einem Fundament aus Granit errichtet. Die dreischiffige Halle setzt sich aus drei Jochen zusammen, die den Kirchturm tragen. In östlicher Richtung schließt sich ein gotischer Chor an. An der Nordwand befinden sich die vier Kapellenanbauten, von denen drei zu einem Raum vereinigt wurden.

Historische und architektonische Bedeutung

Die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius in Gadebusch gehört zu den ältesten romanischen Hallenkirchen in Norddeutschland. Darüber hinaus ist sie der älteste erhaltene Sakralbau in Mecklenburg. 2005 wurde die Kirche zu Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt. Die Kirche St. Jakob und St. Dionysius ist in architektonischer Hinsicht ein interessantes Zusammenspiel unterschiedlicher Stile sowie regionaler und epochaler Einflüsse. In historischer Hinsicht steht sie exemplarisch für die frühen Stadtgründungen im norddeutschen Raum. An ihr kann man die baulichen Anfänge von Gadebusch gut nachvollziehen. Die Stadtkirche wird von der Gemeinde seit Jahrhunderten genutzt und ist zugleich zu einem beliebten Ausflugsziel für Kunstinteressierte und Touristen geworden. Damit bewegt sie sich auf Augenhöhe mit den berühmten Hallenkirchen von Ratzeburg, Lübeck, Wismar und Schwerin. Community: 0 Bewertungen
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