Stadtmuseum Meppen

Zwei unter einem Dach

Da, wo der Fluss Hase in die Ems mündet, liegt die kleine Stadt Meppen. Der Name des Ortes könnte von „Mündung“ (altsächsisch: Meppe) hergeleitet worden sein. Tatsächlich mündeten in der Zeit seiner Entstehung vor fast 1.500 Jahren die 170 Kilometer lange Hase mit drei Armen in die Ems. Meppen ist die Kreisstadt des Landkreises Emsland, nahe der niederländischen Grenze.

Die Entstehungsgeschichte

Erst das Torhaus der Paulsburg in Meppen, später eine Villa der Stadt, im Stil des Klassizismus vor fast 220 Jahren errichtet, beherbergten das ursprüngliche Heimatmuseum und Ausstellungen über das regionale Handwerk, dem Gewerbe und der Heimatkunst Meppens. Der moderne Erweiterungsbau des Emsland Archäologie Museums schuf 2020 Platz auch für die Exponate der stadtgeschichtlichen Sammlung – keine Massen, sondern mit Bedacht ausgewählte Stücke.

Der Gebäudekomplex vereint zwei Museen auf fast 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche: Das Emsland Archäologie Museum und das Museum der Stadtgeschichte. So bettet sich Wissenswertes über die historische Vergangenheit der Stadt Meppen in die Ur- und Frühgeschichte ihrer Umgebung, das Emsland, ein.

Das Besondere

Das Stadtmuseum erzählt die Geschichte der Stadt von über 1.000 Jahren in Form von Themeninseln. Was von Heimatfreunden vor fast 100 Jahren mit zusammengetragenen Ausstellungsstücken als kleine Ausstellung begann, fand im Laufe der Zeit durch ehrenamtliche Arbeit seine Fortsetzung. Die Exponate ziehen den Besucher in den Bann der historischen Entwicklung der Stadt vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Themeninseln machen dem Betrachter eine Fokussierung möglich. Einzelne Themen werden abgegrenzt dargestellt und damit verständlich und nachvollziehbar. Das Verstehen von historischen Ereignissen und das Begreifen geschichtlicher Zusammenhänge fällt dadurch leicht und macht das Vertiefen in die Besonderheiten der Stadt einfach.

Die Themen Wasser und Wehrhaftigkeit im Laufe der Jahrhunderte nehmen ebenso einen Platz in der Ausstellung ein, wie das Leben und die Arbeit im Wandel der Zeiten. Frühneuzeitliche Waffen im Original, das große Modell der Festung Meppen in den Jahren um 1761 sind Zeugen von Schutz vor Belagerung, aber auch von Kämpfen. Der Besucher kann die Entwicklung der Stadt mit Landwirtschaft und Handwerk zum Ort der industriellen Herstellung von Gütern und des grenzübergreifenden Handels bis zur Herausbildung moderner Dienstleistungen der Neuzeit anhand originaler Objekte und Dokumente nachverfolgen.

Das Extra – museumspädagogische Angebote

Vielleicht hat der Geist des Lehrers Franz Wolf, Kurator und erster Museumsleiter, nachgewirkt und heute ein besonders vielseitiges Angebot unter pädagogischen Aspekten im Museum entstehen lassen. Unter Beachtung der besonderen Ansprüche der jungen Museumsbesucher wurden altersentsprechende Museumsführungen gestaltet, die der Abenteuerlust, dem Forscherdrang und dem interaktiven Erleben der Kinder und Jugendlichen entgegenkommen.

Wenn gewünscht, werden die geführten Rundgänge gern nach den Inhalten der Lehrpläne der allgemeinbildenden Schulen ausgerichtet. Durch pädagogisch durchdachte Führungen können mit Themen wie Streit um Glauben und Einwanderungen, mit dem Blick zurück in das Mittelalter Bezüge zur heutigen Zeit gefunden werden.

Im Dunkeln, mit dem Licht der Taschenlampe, können Entdeckungen während der Taschenlampenführung vielleicht etwas gruselig sein, aber im Museum besonders viel Spaß machen und als besonderes Erlebnis mit nach Hause genommen werden.

Jüngere Besucher gehen gern auf Schatzsuche. Bei der gemeinsamen Suche im Museum nach verborgenen, wertvollen Dingen ist der Teamgeist besonders gefragt.

Das Museumslabor fordert mit Materialien, verschiedenen Werkzeugen und Methoden die Entdeckerfreude heraus. So kann mit archäologischen Funden, Bildern und Dokumenten das Wissen um die Geschichte der Stadt Meppen und das Emsland interaktiv vertieft werden.

Die Bögen der Museumsrallye sind mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden dem Alter der Kinder und Jugendlichen angepasst. Diese können vor Ort benutzt werden, sind aber auch vor dem Museumsbesuch zu erhalten oder können zur Nachbetrachtung mitgenommen werden.

Ein Museumskoffer mit einer Vielzahl an Hands-on-Exponaten, mit Materialien zum Basteln und historischen Spielen mit Anleitungen steht zum Ausleihen bereit.

Für Klassen und Gruppen stehen nach Vereinbarung die museumspädagogischen Angebote auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung.

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