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Das Gießkannenmuseum Gießen

Ein Ideenwettbewerb im Rahmen der Landesgartenschau der Stadt führte im Jahr 2011 zur Gründung des Museums. Neben der sprachlichen Verwandtschaft spielten dabei auch Überlegungen zu einem partizipativen Ansatz eine Rolle: Das Gießkannenmuseum ist ein „Mitmachmuseum“, das sich mit „materieller Alltagskultur“ befasst. Obwohl der Ausstellungsraum von überschaubarer Größe ist, werden Sie viel zu bestaunen haben – im Laufe der Jahre hat sich die Sammlung immer weiter vergrößert. Bürgerinnen und Bürger haben dem Haus zahlreiche Gießkannen überlassen.

Dabei hat das Team immer auch den persönlichen Hintergrund der Gegenstände erfragt. Es gibt sogar einen Online-Wunschzettel, auf dem das Museum Bilder von Exemplaren veröffentlicht, die der Sammlung noch fehlen. Inzwischen befindet sich das alles in städtischer Trägerschaft. 2017 ist das Haus, ganz gärtnerisch, in die Sonnenstraße 3 gezogen. Somit finden Sie es im Zentrum von Gießen, passenderweise nahe dem Botanischen Garten sowie in Nachbarschaft zum „Museum für Gießen“. Auch der bunte Wochenmarkt der Stadt ist nicht weit. Werbung macht das Museum auch mit seinem Gießkannenkalender, der die Bestände mit schönen Fotografien abbildet und dazu spannende Hintergrundinformationen liefert.

Einblick in die Sammlung

Die Bandbreite der Exponate ist groß: Von Antiquitäten aus dem 19. Jahrhundert über ganz moderne Kreationen, können Sie alles in Ruhe in Augenschein nehmen. Hier eine kleine Auswahl:

  • „Swakopmund“: Die orangefarbene Metallkanne in Käfergestalt, ausgestattet mit einem Schlüsselanhänger der namibischen Stadt Swakopmund, wurde im Rahmen eines Verwaltungsaustausches von deren Delegation überreicht.
  • „Greenbag No. 1“: Die Handtasche aus knallgrünem Kunstleder ist ein besonders originelles Objekt.
  • „First-Ladys-Can“: Daniela Schadt und Elke Büdenbender, Lebensgefährtin bzw. Ehefrau der Bundespräsidenten Joachim Gauck und Frank-Walter Steinmeier, haben dieses Objekt bei öffentlichen Anlässen verwendet.
  • „Bollhagen, türkis“: Das Modell ist ein Designklassiker aus stromlinienförmiger Keramik.
  • „Andenken 1896“: Eine Keramikkanne aus niederbayerischer Privatsammlung, die von der berühmten Berliner Gewerbe-Ausstellung im Treptower Park stammt.
  • „Nürnberger Drache“: Diese niedliche Kindergießkanne aus grünem Kunststoff stellt offiziell einen Dinosaurier dar, seine Flügelchen machen ihn aber eher zum Drachen.

Das Museum verfügt des Weiteren über mehrere bildliche Darstellungen von Gießkannen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen, häufig aus der Landwirtschaft. Das älteste Objekt ist hier ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Holzstich. Neben dieser Dauerausstellung gibt es auch wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themen.

Kooperationen und „unterwegs“

Seit seiner Entstehung arbeitet das Gießkannenmuseum mit unterschiedlichen Projekten zusammen, so etwa mit „botanoadopt“ aus Frankfurt a. M., das sich im Rahmen der Kunst der Adoption von heimatlosen Pflanzen widmet. Und so finden auch Sie vielleicht in den Räumlichkeiten einen grünblättrigen Anwärter für Ihr eigenes Zuhause. Ferner besteht auch eine Verbindung zum „Museum der Gartenkultur“ in Illertissen, das u. a. historische Gartenarbeitsgeräte sammelt.

Immer wieder geht das Haus auch auf Reisen, so zum Beispiel in Kunsthäusern und anderen Museen, und veranstaltet dort geplante Führungen und besondere Aktionen.

Das Gießkannenmuseum bietet Führungen für Schulklassen an, auf Ihre Anfrage verbunden mit abgestimmten kreativen Angeboten. Community: 0 Bewertungen
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