Das Køng Museum in Lundby – Textilgeschichte und Handwerkstradition
Das Museum ist im wunderschön restaurierten ehemaligen Hauptgebäude der Textilfabrik untergebracht. Es beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte des Betriebs und präsentiert ausführlich die verschiedenen Produktionsschritte, die für die Herstellung von Leinen erforderlich waren.
Die Geschichte der Textilfabrik in Køng
Der dänische Kaufmann Niels Ryberg erwarb in den 1780er Jahren in der Gegend von Lundby große Ländereien und ließ dann im Dorf Køng ein repräsentatives Gebäude, das heutige Museum, errichten. Zwei Jahre später gründete er die Leinen- und Damastfabrik, die eine der ersten ihrer Art im ganzen Land war. Das kleine Örtchen Køng befindet sich in Süden Seelands zwischen den Städten Næstved und Vordingborg. Es ist von Kopenhagen aus mit dem Zug über Lundby in einer guten Stunde zu erreichen. Mitte des 19. Jahrhunderts bezog die Fabrik dann neue Räumlichkeiten in Vintersbølle und das ehemalige Hauptgebäude wurde zu einem Wohnhaus, welches aber im Laufe der Zeit verfiel. Dank einer Gruppe von Freiwilligen, die sich für die Renovierung und Instandsetzung engagierten, konnte später dieses spannende Museum realisiert werden.Was gibt es im Køng Museum außerdem zu sehen?
Auf dem weitläufigen Areal befinden sich neben dem ehemaligen Hauptgebäude der Fabrik noch weitere eindrucksvolle Bauten. Besonders interessant und sehenswert ist die Schule, in der Mädchen aus armen Familien das Spinnerei-Handwerk lernen konnten und anschließend zu Arbeiterinnen in verschiedenen Produktionsbereichen ausgebildet wurden. Niels Ryberg war nicht nur Kaufmann, sondern auch Philanthrop. Er ließ unter anderem die Kirche des Dorfes vergrößern, damit mehr Menschen dort Platz fanden und entwickelte für die Familien seiner Mitarbeiter einen Sozialplan, der sie von der „Wiege bis zur Bahre“ unterstützte. Ein wichtiger Pfeiler der Idee war dabei das Hospital, in dem die Arbeiter bei Krankheit und im Alter gepflegt werden konnten. Dieser Bau kann nach Voranmeldung ebenfalls besichtigt werden. Auch von der früheren Farm, auf deren Felder der für die Herstellung von Leinen benötigte Flachs angebaut wurde, ist noch ein Teil erhalten. Die Fabrik war für ihre Erzeugnisse und deren exzellente Qualität berühmt und bis zum Jahr 1923 Hoflieferant des dänischen Königshauses.Beim Køng Museum Lundby handelt es sich im Prinzip um ein Freilichtmuseum, das Ihren Schülerinnen und Schülern einen lebendigen Einblick in den Alltag der Menschen dieser Region im späten 18. Jahrhundert gibt.
Wenn sich Ihre Klasse für einen Workshop in der Flachswerkstatt interessiert, wo Kurse wie zum Beispiel „Von der Pflanze zum Tau“ angeboten werden, sollten Sie diesen vorab buchen. Regelmäßig finden im Køng Museum auch Wechselausstellungen zu anderen, verwandten Themen statt. Ein Besuch der äußerst interessanten Anlage wird allen Teilnehmenden der Reise garantiert noch lange in guter Erinnerung bleiben, da sie die frühe Industriegeschichte Dänemarks auf eine sehr spannende Art präsentiert. Community: 0 Bewertungen
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