Erlebnisreiche Führungen in Brandenburg an der Havel

Im Westen des Landes Brandenburg liegt die Stadt Brandenburg an der Havel. Wegen ihrer reichen Geschichte und weil sie dem Land den Namen gab, wird sie auch die „Wiege der Mark" genannt. Überaus unterhaltsam und spannend gestaltete Führungen bringen den Besuchern die geschichtsträchtige Stadt mit ihrer malerischen Altstadt und ihren historischen Bauwerken auf lebendige Weise näher.

Auf den Spuren des Mittelalters

Bei der Entdeckungstour durch die Neustadt zur Dominsel wird die 1.000-jährige Geschichte Brandenburgs zum Leben erweckt. Traditionsreiche Pfade führen vorbei an historischen Gebäuden wie der evangelischen Pfarrkirche in der Neustadt, der Katharinenkirche, dem Mühlentorturm und dem Dom St. Peter und Paul, dem Taufbecken der Mark Brandenburg, das sich auf der Dominsel erhebt.

Die Schnuppertour durch die verwinkelten Gassen der mittelalterlichen Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern vermittelt Wissenswertes über die Vergangenheit der Stadt. Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen das Altstädtische Rathaus mit der Roland-Statue, das Gotische Haus und die St. Gotthardtkirche.

Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Mönchsführung. Besucher werden von einem Franziskanermönch in das tiefste Mittelalter entführt und können es hautnah erleben. Der Mönch weiß von Märtyrern und Heiligen, von Rathäusern und Klöstern zu berichten. Im Jahr 1410 bestimmen Krankheiten, Hunger, Kriege und nicht zuletzt Überfälle das Leben der Städter. So lauerten in der anbrechenden Dunkelheit zahlreiche Gefahren und Wegelagerer in den dunklen Gassen. Aber auch der Thesenanschlag an das Kirchentor war bekanntlich nicht ungefährlich.

Auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten

Der deutsche Humorist Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, war ein berühmter Sohn der Stadt. 1923 erblickte er hier das Licht der Welt und wurde in der St. Gotthardt-Kirche getauft.

Im Gedenken an den Ehrenbürger von Brandenburg wurden in der Neu- und Altstadt sowie auf der Dominsel mehr als zwanzig plattnasige Waldmöpse mit Geweih und Ringelschwänzen „ausgewildert“. Die lebensgroßen, von der Künstlerin Clara Walter geschaffenen Bronzefiguren, sitzen, stehen, schlafen, schnüffeln und heben das Bein.

Der Waldmops ist eine Figur, die Loriot im Jahre 1972 in seinem Sketch „Tierstunde – Der wilde Waldmops“ der staunenden Weltöffentlichkeit vorstellte. Darin erläutert er sehr anschaulich, wie aus einem einst elchartigen, gehörnten Tier ein besonderer Schoßhund gezüchtet wurde.

Auf der Mopsführung erfährt man alles über die scheuen Waldmöpse und wandelt auf den Spuren ihres Entdeckers Loriot.

Der deutsche Schriftsteller Heinrich Theodor Fontane, ein bedeutender Vertreter des Realismus, besuchte auf seiner Reise durch Brandenburg auch mehrfach die Stadt an der Havel. In seinen märkischen Reiseberichten verewigt er Sagen und Geschichten aus der Region. Er beschreibt Herrenhäuser, Klöster, Orte und Landschaften der Mark Brandenburg sowie ihre Bewohner und ihre Geschichte. Fontane erwähnt verschiedene Stationen, die er während seines Aufenthaltes besichtigte, in seinen Aufzeichnungen. Zu seinen Lieblingsplätzen gehörte unter anderem die Lange Brücke, eine Zugbrücke über die Havel, die allerdings 1929 von einer modernen Stahlkonstruktion abgelöst wurde.

Wissenswertes über den Schriftsteller und seine Reise in die älteste und bedeutendste märkische Stadt erzählen „Theodor Fontane und seine Frau Emilie“ auf der unterhaltsamen Fontaneführung durch den historischen Stadtkern. Community: 0 Bewertungen

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