Sänger- und Kaufmannsmuseum in Finsterwalde

Das Sänger- und Kaufmannsmuseum in Finsterwalde befindet sich in den Räumlichkeiten eines alten Ladens, der noch an die guten Zeiten mit Tante-Emma-Geschäften erinnert. Ursprünglich wurde das Geschäft von G.F. Wittke als ein Laden für Alltagsprodukte entwickelt. Neben Reinigungsmitteln fanden hier auch Tabakwaren und Spirituosen ihren Weg zur Kundschaft. Die Inneneinrichtung des damaligen Ladens ist noch vollständig erhalten. Inzwischen hat sich das historische Geschäft aber zu einem Museum entwickelt, das ausgiebig mit der Region Finsterwalde, Südbrandenburg und Berlin verbunden ist. Der Einblick in die Abläufe eines Kaufmanns im späten 19. Jahrhundert ist nur ein Teil des umfassenden Museums – verschiedene Dauerausstellungen erweitern das Erlebnis und sorgen für weitere interessante Einblicke in die damalige Zeit.

Die Geschichte hinter dem Sänger- und Kaufmannsmuseum in Finsterwalde

Wo heute das Museum zu finden ist, wurden noch bis ins Jahr 1974 die Kunden in Finsterwalde bedient. Über drei Generationen hat eine Kaufmannsfamilie den Ort im Süden von Brandenburg mit sogenannten Kolonialwaren versorgt. Dabei hat sich das Sortiment über die Jahre stetig erweitert und noch heute ist zu erkennen, dass diese Form von Läden nur wenig mit den heutigen Supermärkten zu tun hatte. Ein Großteil der Waren wurde in eigene Verpackungen abgefüllt – die beachtliche Menge an Verpackungsmüll, wie man sie heute kennt, war damals noch kein Problem.

Heute präsentiert das Museum aber nicht nur den Kaufmannsladen aus der historischen Zeit, sondern beschäftigt sich auch mit dem Einkauf während der DDR-Zeit. In diesen Jahren war Finsterwalde ein wichtiges Zentrum außerhalb Berlins und wurde von vielen DDR-Bürgern der Hauptstadt für Ausflüge oder die Ferien genutzt. Aus dieser Epoche der deutschen Geschichte ist im Museum daher auch ein kleiner Abschnitt einer klassischen DDR-Drogerie erhalten geblieben. Die Besucher bekommen einen Einblick in beinahe 150 Jahre der klassischen Kaufmannsgeschichte in einer Kleinstadt und können sich selbst einen Überblick darüber verschaffen, wie das Leben zur damaligen Zeit war.

Im Laufe der Jahre wurde das Museumsgelände erweitert und beinhaltet heute noch mehr als den Laden an sich. Der Museumshof ist eine gern genutzte Fläche, die derzeit für eine Dauerausstellung für den Chorwurm genutzt wird und daher noch ein ganz anderes Kapitel der Geschichte von Finsterwalde für die Besucher präsentiert.

Die Geschichte der Finsterwalder Sänger

Der Komponist Wilhelm Wolff entschied sich 1899 in Finsterwalde ein neues Stück aufführen zu lassen. Den Überlieferungen nach war das Publikum erst nicht begeistert, aber der sogenannte Gassenhauer sollte sich zu einem Kulturobjekt für den Ort entwickeln. Diese Thematik wird in einem anderen Teil des Museums wieder aufgegriffen. Hier kann man in der Dauerausstellung herausfinden, wie sich der volkstümliche Gesang zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit verändert hat. Zusammen mit einigen Ausstellungsstücken aus den verschiedenen Epochen haben Sie als Besucher also die Möglichkeit, ein wenig tiefer in diesen eher unbekannten Teil der Kulturgeschichte einzutauchen.

Zwischen Kaufmannsladen und Ausstellung zum Gesang gibt es in dem interessanten kleinen Museum in der Stadt also einiges zu entdecken. Gerade die Kombination mit dem Einkaufserlebnis aus der Mitte des letzten Jahrhunderts erlaubt es, hier ein einmaliges Erlebnis der deutschen Geschichte zu haben. Es lohnt sich auch ein Blick auf die angeschlossene Rösterei und das Puppenmuseum, um ein wenig mehr über die Werbung aus den vergangenen Jahren zu lernen. Community: 0 Bewertungen
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