Das Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda
Nicht nur für die Jüngsten ein perfektes Ausflugsziel!
Wie ist die Ausstellung aufgebaut?
Es handelt sich hierbei um ein Museum zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen. Die Geschichte des Kaspers wird im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum in vier Kapiteln nachgestellt. Der Ursprung liegt in den alten Fastnachtsnarren des Mittelalters beziehungsweise der frühen Neuzeit. Damals wurde der Alltag der Menschen von der Angst vor dem Teufel und der Gottesfurcht dominiert. In diesem Teil der Ausstellung können die damals üblichen, eindrucksvollen Fastnachtsmasken bewundert werden. Auf einer extra errichteten Jahrmarktsbühne erscheint dann ein sogenannter Hanswurst. Diese bäuerliche Figur mit ihren derben Sprüchen war ab dem 16. Jahrhundert bei den Zuschauern äußerst beliebt. Auch hier im Museum unterhält er die Besucherinnen und Besucher mit einigen lustigen Szenen, bei denen die Kinder mit Sicherheit viel Spaß haben werden. Eine breite Treppe mit verschiedenen Hanswurst Figuren führt anschließend in den oberen Bereich des Museums.Ab dem 18. Jahrhundert verschwindet der Hanswurst allmählich von den Theaterbühnen und der Kasper nimmt seinen Platz als Spaßmacher ein. Dieser war zunächst keine Handpuppe, sondern eine Marionette. Zusätzlich zum Kasper sind in diesem Teil des Museums noch viele weitere Figuren des Wandermarionettenspiels aus den unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu sehen. Auch in anderen Gegenden Europas, wie zum Beispiel in Belgien und Böhmen oder auf Sizilien war der Kasper unter etwas abgewandelten Namen beliebt. Ein Highlight unter den vielen spannenden Objekten sind mit Sicherheit die Figuren der sizilianischen Opera dei Pupi. Hierbei handelt es sich um bis zu eineinhalb Meter große und rund 40 Kilogramm schwere Stangenfiguren, mit denen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Sizilien im Marionettentheater gespielt wurde.
Eine weitere Abteilung des Museums ist dem Puppenspiel im asiatischen Raum gewidmet. Hier können die besonders farbenprächtigen Figuren aus Indien, Indonesien, China und Vietnam bewundert werden.
Hierzulande übernahm der Kasperle im 20. Jahrhundert zunehmend pädagogische Aufgaben und entwickelte sich mehr und mehr zu einem Erzieher. Er wies (und tut dieses bis heute) die Kinder beispielsweise auf die Wichtigkeit des Zähneputzens hin und informiert bekanntermaßen als „Verkehrspolizist“ über das korrekte Verhalten im Straßenverkehr. Sicher haben die Schülerinnen und Schüler in ihren Kindergärten oder Grundschulen auch schon einmal Kontakt mit diesem Kasper gehabt.
Im Museum gibt es zahlreiche Film- und Hörstationen sowie ein großes Angebot an Möglichkeiten zum Mitmachen. Es können mittelalterliche Narrenkostüme anprobiert werden, man kann Schattenrisse zeichnen oder sich am Marionettenspiel versuchen. Regelmäßig finden Workshops und verschiedene Themenveranstaltungen statt, für die Sie Ihre Gruppe vorab bei Interesse anmelden können. Sollte Ihr Ausflug in den Monat November fallen, empfiehlt sich ein Besuch während der Museumskirmes. Alljährlich im September findet ein weiteres beliebtes Event, nämlich das Internationale Puppentheaterfestival, statt.
Egal, ob Sie für Ihre Schulklasse ein Ziel für einen Tagesausflug suchen oder eine mehrtägige Klassenreise in die Region unternehmen, das Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda wird die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Sicherheit begeistern. Community: 0 Bewertungen
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