Hausbaumhaus Rostock

Rostock ist von der Geschichte der Hanse geprägt. Das Stadtinnere bei Kröpeliner Straße und Neuer Markt verfügt auch heute über die farbenfrohen Fassaden der berühmten Kaufmanns-Giebelhäuser. Zu den ältesten Kaufmannshäusern der Stadt gehört das spätgotische Hausbaumhaus, das um 1490 erbaut wurde. Seinen Namen verdankt das Bauwerk einer speziellen Bauweise, die auf einen aus Eiche gefertigten „Hausbaum“ als Stütze setzt. Bereits von Weitem fällt die für die Kaufmannshäuser jener Zeit typische Giebelfassade auf, die in diesem Fall aus Backstein gefertigt wurde. Das Hausbaumhaus liefert so einen architektonischen und geschichtlichen Einblick in das Leben zur Zeit der Hanse, die in Rostock vom 13. bis ins 17. Jahrhundert florierte.

Hausbaumhaus und die Hansezeit in Rostock

Der Bau des Hausbaumhauses fällt direkt in die Hansezeit, die in Rostock im 13. Jahrhundert begann. Die norddeutschen Kaufleute verbreiteten sich zu jener Zeit im Nord- und Ostseeraum und sorgten für einen prosperierenden Freihandel. Rostock war bereits um 1259 Teil des sogenannten Wendischen Städtebundes, aus dem später die Deutsche Hanse hervorging – und der durch den sogenannten Rostocker Landfrieden um weitere Städte erweitert wurde.

Die Blütezeit der Hanse in Rostock folgte im Spätmittelalter des 14. und 15. Jahrhunderts, zu jener Zeit wurde auch das Hausbaumhaus gebaut. Damals breitete sich im Norden Deutschlands auch die Backsteingotik aus, die an vielen Kirchen und Rathausfassaden der Region zu sehen ist. Dazu kommt die gotische Giebelarchitektur der Kaufhäuser, die auch heute den Kern vieler Altstädte schmücken. So auch Rostock, ob am Neuen Markt, der Kröpeliner Straße oder der Wokrenterstraße. In jener Wokrenterstraße steht heute das Hausbaumhaus, das sich in die Szenerie der Giebelhäuser einfügt.

Während allerdings viele der Kaufmannshäuser der Straße in den 80er Jahren neu errichtet wurden, gehört das Hausbaumhaus zusammen mit dem Eckhaus zu den zwei einzigen Bauwerken der Wokrenterstraße, die noch an ihrem originalen Platz stehen. Die Backsteinfassade wird im Inneren durch den sogenannten Hausbaum ergänzt: Er stellt die architektonische Wurzel des Hauses dar und ist auf einem Granitfindling im Kellergewölbe befestigt. Der aus robuster Eiche gefertigte Hausbaum reicht bis zu den Speicherböden hinauf. Dabei verästeln sich die oberen Abschnitte des Hausbaums in sogenannte Kopfbänder – was mit etwas Fantasie an die Äste eines Baumes erinnert. Das Hausbaumhaus gehört wegen des Alters, aber auch wegen der Hausbaumstruktur, zu den besonderen Exemplaren der Kaufmannshäuser in Rostock.

Besonderheiten rund um das Hausbaumhaus

Saniert und rekonstruiert wurde das Bauwerk in den 80er Jahren. Doch noch vieles an dem Bauwerk erinnert an die ursprüngliche Hansezeit. Im Herzen des Hausbaumhauses befindet sich der große Saal, in dem einst die Kaufmannswaren gelagert wurden. Daneben verfügt das Bauwerk über einen kleinen Salon im Obergeschoss, sowie über historisches Kellergewölbe und Dachboden mit einer Windenanlage aus dem Mittelalter. Angrenzend an das historische Kaufmannshaus liegt ein kleiner Hof sowie ein alter Feldsteinbrunnen aus dem 15. Jahrhundert. Noch heute werden einige der Räumlichkeiten des Hausbaumhauses für Veranstaltungen genutzt. Auffällig an der Architektur sind die verzierten Bronzetürklinken, die Terrakottaplastiken und historische Reliefs aus Gusseisen und Stein. Gelegen ist das Bauwerk in der nördlichen Altstadt Rostocks, knapp einen Kilometer vom Neuen Markt entfernt. Wer einen Einblick in die besondere Architektur Rostocks zur Blütezeit der Hanse erhalten möchte, kann also das historische Hausbaumhaus im alten Stadtkern besuchen. Community: 0 Bewertungen
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