Glückstadt: Ein touristischer Glücksfall
Potenzielle Ziele für eine Klassen- oder Kursfahrt gibt es viele. Je nach Vorlieben und Unterrichtsschwerpunkten lassen sich in Deutschland etliche spannende Destinationen finden. In diesem Zusammenhang markiert Glückstadt einen echten Glücksfall – speziell, wenn es um Orte mit außergewöhnlicher Historie und Geografie geht.Am Reißbrett entworfen
Im Gegensatz zu den meisten Siedlungen ist der schleswig-holsteinische Ort Glückstadt kein natürlich gewachsener Raum. Die Ortschaft entstand am Reißbrett und fußt auf einem annähernd sechseckigen Grundriss, der bis heute Bestand hat. Als Urheber der ungewöhnlichen Planungsaktion weisen die Geschichtsbücher den nordischen König Christian IV. aus. Das Oberhaupt regierte die skandinavischen Länder Dänemark und Norwegen und fungierte zudem als Herzog von Schleswig und Holstein. Im Jahr 1617 hob er Glückstadt aus der Taufe und lockte die ersten Siedler mit Steuervergünstigungen, kostenlosen Baugrundstücken und Religionsfreiheit an die Unterelbe. Rund 400 Jahre später verfügt das 60 Kilometer nordwestlich von Hamburg gelegene Glückstadt über mehr als 10.000 Einwohner. Die zweitgrößte Stadt im Kreis Steinburg überzeugt unter anderem durch ihren maritimen Charme.Sternförmig angelegte Straßen
Liebhaber der Schifffahrt können am Horizont große und kleine Pötte vorbeiziehen sehen. Dem automatisch einsetzenden Fernweh sollte man unbedingt widerstehen, denn warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute direkt vor der Nase liegt? Zwar ist Glückstadt keine pulsierende Metropole, doch die als polygonale Radialstadt angelegte Residenz weiß im Kleinen zu überzeugen. Etwa anhand des Marktplatzes, dem Zentrum des Ortes. Der Mittelpunkt hat sich seit dem 17. Jahrhundert kaum verändert und wird von allerhand historischen Gebäuden gesäumt. Der in planungstechnischer Hinsicht einmalige Charakter Glückstadts spiegelt sich in zwölf sternförmig angelegten Straßen. Alle Wege führen zum Marktplatz und gleichzeitig von ihm weg. Wer sie beschreitet, kommt zwangsläufig mit den Highlights der Ortschaft in Berührung.Sehenswertes en masse
Das Element Wasser spielt für die Glückstädter*innen eine wesentliche Rolle. Die Elbe ist so etwas wie die Hauptschlagader der Stadt. Sie ist omnipräsent und besitzt lebenswichtige Funktion. Daher sollte ein Aufenthalt in Glückstadt unbedingt einen Besuch des Hafengeländes umschließen. Der Binnenhafen lässt sich problemlos bei einem Spaziergang entlang der denkmalgeschützten Häuser erkunden. Ebenfalls sehenswert: Der Festungsgraben, der die Stadt einst vor einfallenden Feinden schützte. Die Wallanlagen sind intakt und entsprechen weitestgehend ehemaligen Entwürfen. Direkt nebenan wirbt der Stadtpark um Besucher. Genau wie das „Palais für aktuelle Kunst“. Hierbei handelt es sich um das bedeutendste Museum für gegenwärtige Kunstwerke in Glückstadt. Eisenbahnfreunde kommen hingegen am Güterbahnhof auf ihre Kosten. Auf Museumsgleis 305 warten geschichtsträchtige Züge und Lokomotiven auf Betrachter und Bewunderer.Matjesprobe läutet den Sommer ein
Geht es um kulinarische Spezialitäten, weiß Glückstadt insbesondere durch seine Affinität zum Speisefisch zu gefallen. Bester Beweis sind die Glückstädter „Matjeswochen“, die regelmäßig den Sommer einläuten. Immer am 2. Donnerstag im Juni öffnet sich auf dem Marktplatz ein mit Matjes gefülltes Holzfass. Die ausgelobte „Matjesprobe“ ist der Startschuss für vier tolle Tage, in denen sich die Stadt zur Bühne für zahlreiche Attraktionen entwickelt. Die meisten finden in der Fußgängerzone eine Heimstatt.Stadtführungen geben Aufschluss
Zur Vertiefung der Lokalgeschichte empfiehlt sich die Teilnahme an einer Stadtführung. Je nach Interesse kann man zwischen verschiedenen Themenführungen wählen:- Allgemeiner Stadtrundgang
- Historischer Stadtrundgang
- Führung durch die Stadtkirche
- Erlebnisrundgang
- Maritime Führung
- Fackelrundgang
Mehr Attraktionen
Wer Zeit und Muße hat, um das Geschehen außerhalb der Stadt zu erkunden, findet auch diesbezüglich ein breites Angebot vor. So besticht die Glückstädter Umgebung durch ein dichtes Radwegenetz, das sich ganzjährig nutzen lässt. Fahrräder können an diversen Stellen gemietet werden. Wasserratten begeben sich am besten auf eines der vor Anker liegenden Segelschiffe, die Touristen stundenweise auf die Elbe entführen. Community: 0 BewertungenBewerten Sie diesen Ort.
Schlossgarten Neustrelitz (Geschichte frühe Neuzeit)
Schloss Mirow (Geschichte frühe Neuzeit)
Eutiner Schloss (Geschichte frühe Neuzeit)
Schloss Güstrow (Geschichte frühe Neuzeit)
Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig (Geschichte frühe Neuzeit)
AGRONEUM Alt Schwerin (Geschichte frühe Neuzeit)
Petrikirche in Rostock (Geschichte frühe Neuzeit)
Besucherbergwerk „Marie Louise Stolln“ Bad Gottleuba-Berggießhübel (Geschichte frühe Neuzeit)
Burg Hohnstein (Geschichte frühe Neuzeit)