Emsland Moormuseum Geeste – das größte Moormuseum Europas
Einst befand sich im Grenzgebiet zwischen dem Emsland und den Niederlanden eine Hochmoorlandschaft mit einer Fläche von 1.200 Quadratkilometern. Sie dehnte sich hauptsächlich in Niedersachsen westlich der Ems aus und reichte zu kleinen Teilen bis in die Niederlande hinein. Heute sind nur noch rund 200 Quadratmeter natürliche Moore erhalten, die von Siedlungsstrukturen und landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben sind. Das Moormuseum in Geeste dokumentiert seit 1976 als größtes europäisches Moormuseum die Urbarmachung und Besiedlung des Moores sowie den händischen und nachfolgend industriellen Torfabbau. Es verfügt über zwei Ausstellungshallen und eine 30 Hektar große Außenfläche, zu der ein Archehof zur Rettung bedrohter heimischer Haustierrassen gehört. Das interessant und lehrreich gestaltete Museum liegt direkt südlich des Bourtanger Moores, das heute ein Teil des internationalen Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen ist.Ausstellungshallen und Freifläche des Moormuseums
Zwei Ausstellungshallen vermitteln den Museumsbesuchern interessante Fakten zur Moorkultivierung und zum Torfabbau im Bourtanger Moor. In der Ausstellungshalle eins sind auf drei Etagen die Arbeitsabläufe in einer ehemaligen Torfstreufabrik nachgestellt. Dort verarbeitete man die oberen Torfschichten, das sogenannte Weißtorf, zu Produkten, die zur Kultivierung des Gartens oder, anstelle von Stroh, zur Abdeckung des Bodens in Pferdeställen eingesetzt wurden.Die zweite Ausstellungshalle stellt Maschinen vor, die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle bei der Trockenlegung der Moore zur Umwandlung in Ackerland spielten. Darum herum gibt es interessante Informationen zum Emslandplan, der damals die Raumneuordnung festlegte. Als besonders sehenswert gilt der Dampfpflug Mammut von Ottomeyer. Mit dem dampfbetriebenen, 30 Tonnen schweren Gerät ebnete man trockengelegte Flächen ein, um sie nachfolgend für den Anbau von Feldfrüchten oder als Weideland zu nutzen.
Lebendig ist die weitläufige Freifläche vor den Museumshallen gestaltet. Sie vermittelt den Besuchern ein Bild vom ehemaligen Handtorfstich, der bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts praktiziert wurde und von der Umstellung auf den maschinellen Torfabbau. Zu sehen sind auf dem Freigelände große Maschinen, die zur Abtorfung und zur Kultivierung der Naturflächen im Einsatz waren.
Zur Beförderung des abgebauten Torfs zu den Trocknungsplätzen und Verarbeitungsstätten dienten in früheren Zeiten Feldbahnen. Da ihre Gleise keinen Unterbau hatten, waren sie schnell und flexibel auf- und umzubauen. Um das anschauliche Bild der historischen Nutzung des Moores abzurunden, verkehrt auf dem Museumsfreigelände eine Feldbahn auf einem 3,5 Kilometer langen Rundkurs. Bahntickets für eine Rundfahrt gibt es vor Ort zu kaufen.
Archehof und Museumscafé
Dem Erhalt der Artenvielfalt widmet sich der Archehof, der ein Teil der Freifläche des Moormuseums ist. Alte Haustierrassen der Region, die vom Aussterben bedroht sind, haben dort ihr Zuhause. Dazu gehören das Bentheimer Landschaf, das Bentheimer Schwein, die Diepholzer Gans und das Westfälische Totlegerhuhn. Diese Hühnerrasse kam durch Lautverschiebungen zu ihrem eigentümlichen Namen. Aus dem plattdeutschen Wort „Daudtleijer“ für Dauerleger wurde im Hochdeutschen der Totleger. Trotz ihres leicht irreführenden Namens verfügt diese Hühnerrasse über eine hohe Vitalität und ist sehr robust. Auf dem Hof bekommen Museumsbesucher die Bedeutung der alten Haustierrassen vermittelt und lernen dadurch, wie wichtig es ist, sie weiterhin zu züchten.Eine beliebte Anlaufstelle auf dem Museumsgelände ist das Café. Es serviert den Gästen Schweine- und Schaffleisch, Geflügel sowie Gemüse vom eigenen Hof, hausgemachte Buchweizenpfannkuchen, Buchweizentarte, weiteres süßes Gebäck, heiße und kalte Getränke.
Community: 0 Bewertungen
Bewerten Sie diesen Ort.
Von-Velen-Garten mit Freilichtmuseum in Papenburg (Geschichte frühe Neuzeit, Neueste Geschichte)
Stadtmuseum Nordhorn (Neueste Geschichte)
Stadtmuseum Meppen (Geschichte frühe Neuzeit, Neueste Geschichte)
Holzknechtmuseum Ruhpolding (Geschichte frühe Neuzeit, Neueste Geschichte)
Burg Tittmoning (Geschichte frühe Neuzeit)
Schloss Hohenaschau mit Prientalmuseum (Geschichte frühe Neuzeit, Neueste Geschichte)
SchifffahrtsMuseum Nordhorn (Geschichte frühe Neuzeit, Neueste Geschichte)
Burg Bentheim (Geschichte frühe Neuzeit)
Museumshafen Kappeln (Neueste Geschichte)