Die Burg Scharfenstein – der beeindruckende Wächter über den Erzgebirgskreis
Die Burg Scharfenstein liegt als eine der zehn Burgen der Burgenkette entlang der Zschopau im heutigen Ortsteil Scharfenstein der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis. Der kleine Ort mit etwa 1.000 Einwohnern entstand im Mittelalter um die Burg Scharfenstein.Die auf einem Bergsporn oberhalb einer Wendeschleife des Flusses Zschopau um 1250 errichtete Burg Scharfenstein diente der Bewachung des weitreichenden Landesbesitzes des uralten Adelsgeschlechts der Markgrafschaft Meißen. Um sie herum fanden seine Bediensteten Unterkunft, sodass mit der Zeit die Ortschaft Scharfenstein entstand.
Die Wanderung vom Ort hinauf zum Burgberg ist leicht zu bewältigen. Nach 10 Minuten auf dem Wanderweg „Gänsewinkel“ entlang, empfängt die Burganlage mit dem Bergfried die Besucher. Besonders interessant ist der 36 Meter tiefe Brunnen. Wer mag, wird von einem Gästeführer in historischer Bekleidung willkommen geheißen und erfährt von ihm viel Spannendes und Interessantes aus alten Zeiten. Heute bieten der Festsaal und andere Räume Möglichkeiten für besondere Feierlichkeiten. Für Paare, die sich trauen, steht der Trausaal für romantische Eheschließungen zur Verfügung.
Die Mauern der fast 800 Jahre alten Burg könnten viel erzählen: Über die wechselnden Besitzer, einen verheerenden Brand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, den Wiederaufbau, ihre Nutzung als Vogelschutzwarte, als Schule für Bergleute der Wismut und als Umerziehungsanstalt von vermeintlich schwererziehbaren Kindern und Jugendlichen in der ehemaligen DDR.
Der 17 Meter hohe Bergfried dient den Besuchern heute als Aussichtsturm. Wer ihn besteigt, wird mit einer faszinierenden Weitsicht in das Tal der Zschopau zum sogenannten Gänsewinkel und über den Ort hinweg bis hin zu den Gipfeln des Erzgebirges belohnt.
Wissen um die Vergangenheit – Freude in der Gegenwart
Das schönste Kapitel ihrer Zeit hat die Burg Scharfenstein nach der Instandsetzung und Renovierung Mitte der 1990er Jahre aufgeschlagen: Nichts sind schöner als leuchtende Kinderaugen, wenn sie die Exponate des Weihnachts- und Spielzeugmuseums, das hier seine Heimat gefunden hat, bestaunen.Nicht nur das Spielzeug und bezaubernden Figuren, Puppenstuben, Räuchermännchen und Weihnachtspyramiden faszinieren die Betrachter, sondern auch die Geschichte der erzgebirgischen Volkskunst. Sie erzählt von der Not der Menschen, nachdem in den Bergwerksgruben immer weniger Silbererz gefunden wurden und damit die Familien ihre Existenzgrundlage verloren hatten.
Aus der Not heraus machten die Erzgebirger aus ihrem Zeitvertreib an langen Abenden im Winter eine Tugend: Es entstanden die ersten Holzfiguren, die noch heute einzigartig und in der Welt geschätzt, von den erzgebirgischen Handwerkern hergestellt werden und das Einkommen der Menschen sichern.
Anfassen und Mitmachen erlaubt
Auch im Sommer versetzen weihnachtliche Figuren wie Räuchermännchen, Nussknacker, große und kleine Pyramiden, Schwibbögen bei Klängen von Weihnachtsliedern die Besucher beim Gang durch die Ausstellung in die Weihnachtszeit. Das besonders schöne sind die interaktiven Angebote: Übergroße Pyramiden laden zum Mitfahren ein, eine Riesenmurmelbahn wartet auf die Erbauer. Kurbeln, die man betätigen darf, bringen Bewegung in die Sachen.Alle diejenigen, die ein bisschen Zeit haben und auf der Burg verweilen wollen, können sich auf ein weiteres interaktives Museumserlebnis einlassen. In dem im Burggarten angelegten mittelalterlichen Dorf ist in begehbaren Häusern die damalige Zeit hautnah erlebbar. Besonderen Spaß bereiten mittelalterliche Gewänder, in die man schlüpfen kann oder das Brotbacken in einem Holzbackofen.
Die Legende und der Held
Die Besucher begegnen im Museum auch dem erzgebirgischen Volkshelden Karl Stülpner. Er wurde 1762 in Scharfenstein geboren, wo er 1841 als armer Mann auch verstarb. Der Legende nach war er Soldat, Schmuggler und Wilderer, der, ähnlich des Robin Hood, den Armen in Notzeiten half und mit seiner Wilderei den Burgherren das Leben schwermachte. Heute wird er als „Sächsischer Robin Hood“ verehrt.Nicht nur ein Weg zur Burg trägt seinen Namen, sondern auch ein Abteil des Burgmuseums ist ihm gewidmet. An sein bewegtes Leben erinnern bei Wanderungen in der Umgebung seines Heimatortes Gedenksteine, Tafeln und Exponate in Museen.
Angaben des Inhabers:
Öffnungszeiten:
April-Oktober:Di-Fr: 10 - 18 Uhr
November-März:
Di-Fr: 10 - 17 Uhr
An Feiertagen sowie in den sächsischen Ferien auch montags geöffnet.
Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung.
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