Borgcenter Dänemark in Vordingborg

Entdecken Sie die gigantische Burgruine, den geschichtsträchtigen Gänseturm und spannende Ausstellungen

Borgcenter Dänemark © pexels.com

Das Borgcenter Dänemark – auch bekannt als „The Danish Castle Centre“ – liegt im Herzen der kleinen dänischen Hafenstadt Vordingborg. Wer sich für Burgen und das Mittelalter interessiert, kommt in diesem Museum voll auf seine Kosten. Das hat vor allem drei Gründe.

Vordingborg Castle: Die größte mittelalterliche Burg in ganz Dänemark

Ein wichtiger Teil des Borgcenter Dänemark sind die Ruinen von Vordingborg Castle. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine Burg, sondern um die größte mittelalterliche Burg des ganzen Landes. Diese Tatsache mag etwas verwundern, da heute weniger als 12.000 Menschen in der dänischen Stadt leben. Früher war Vordingborg aber einer der wichtigsten Stützpunkte der dänischen Schiffsflotte. Was fehlte, war aber ein wirksamer Schutz. Also ließ der dänische König Waldemar der Große im Jahr 1175 Vordingborg Castle erbauen. Etwa zwei Jahrhunderte später gab sein Nachfolger Waldemar IV. Atterdag den Auftrag, die Festung deutlich zu erweitern. Dabei nahm die Burg vor allem bei seinen Kriegen gegen die Hanse eine Schlüsselstellung ein. Heute sind von Vordingborg Castle zwar fast nur noch Ruinen erhalten. Aber auch hier gibt es noch viel zu entdecken – etwa Überreste der einst 800 Meter langen und vier Meter dicken Ringmauer oder gruselige Geister. In der Burgruine finden zudem noch immer Ausgrabungen statt.

Der Gänseturm: Mit besten Grüßen an die Hanse

Streng genommen gehört der 36 Meter hohe Gänseturm – im Dänischen „Gåsetårnet“ genannt – zu Vordingborg Castle. Weil es sich aber – zumindest überirdisch – um das einzige verbliebene Gebäude der mittelalterlichen Burg handelt, nimmt er eine besondere Stellung ein. Der Rundturm wurde von 1362 bis 1365 errichtet und gilt als einer der am besten erhaltenen mittelalterlichen Türme im skandinavischen Raum. Er steht bereits seit dem Jahr 1808 unter Denkmalschutz und war damit das erste historische Denkmal in ganz Dänemark. Der Gänseturm diente nach seiner Errichtung vor allem als Archiv und Schatzkammer. Der Name des Bauwerks, das heute das berühmteste Wahrzeichen von Vordingborg ist, leitet sich von einer goldenen Gans auf der Turmspitze ab. Mit dieser wollte König Waldemar IV. Atterdag angeblich die Hanse verspotten. Kein Wunder, dass es zwischen der Hanse und Dänemark in der Zeit von 1360 bis 1370 gleich zwei kriegerische Auseinandersetzungen – die sogenannten „Waldemarkriege“ – gab. Heute befindet sich zwar nicht mehr der ursprüngliche Entenvogel auf dem Turm, weil dieser im Laufe der Zeit verloren ging. Genauer gasagt wurde die originale Gans durch König Erik entwendet, als er zusammen mit anderen Schätzen aus Dänemark flüchtete. Einer Legende zufolge soll er die Gans aber während seiner Flucht ins Meer geworfen haben, wo sie sich noch immer befinden soll. Auch die neue Gans ist bereits über 150 Jahre alt. Wer eine Eintrittskarte für das Borgcenter Dänemark kauft, darf auch den komplett restaurierten Turm erkunden. Unweit des Gänseturms befindet sich übrigens noch die – nachgebaute – St.-Andreas-Kirche, die ebenfalls früher Teil der Burganlage war.

Die Ausstellungen: Von Königinnen, Königen und Archäologie

Zahlreiche mittelalterliche Ausstellungsstücke lassen sich in den Museumsräumen bewundern. Da Vordingborg auch als „Stadt der Könige“ bekannt ist, gibt es hier viele royale Exponate zu bestaunen. Das reicht von wertvollem Schmuck bis zu historischen Bildern. Die Rolle der Herrscherinnen Dänemarks beleuchtet dabei die Ausstellung „Königinnen der Macht“. Eine weitere Ausstellung des Museums widmet sich der „Geschichte der Archäologie“. Hier gibt es nicht nur spannende Informationen zu Themen wie Makrofossilienanalyse oder Dendrochronologie. In mehreren Ausstellungspavillons lassen sich auch Bilder, Funde und Geschichten aus mehr als 130 Jahren von archäologischen Ausgrabungen von Vordingborg Castle bestaunen. Um die ehemalige Pracht der Stadt Vordingborg – hier lebten immerhin einst Königinnen und Könige von Dänemark – geht es in der Ausstellung „MAGT“. Wer eine kleine Pause von den mittelalterlichen Entdeckungsreisen machen möchte, ist im Café des Borgcenter Dänemark bestens aufgehoben. Das Café Borgen ist dabei selbst geschichtsträchtig, da es sich im ehemaligen Personalgebäude von Prinz Jørgens Herrenhaus befindet, das bereits über 350 Jahre alt ist.
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