Arheološki muzej Istre (Archäologisches Museum Istriens) in Pula
Das Archäologische Museum Istriens, in der Landessprache Arheološki muzej Istre, wurde im Jahr 1902 gegründet. Es befindet sich in Pula und ist über die antike Porta Gemina, ein altes römisches Stadttor, zu erreichen. Das beliebte Touristenziel bietet über 3.000 Exponate aus der Prähistorie, Antike und Mittelalter aus der Geschichte Istriens. Vor allem Stücke aus der Gegend um Pula, Nesactium und Poreč können Besuchende hier bestaunen. Darüber hinaus finden sich Ausstellungsstücke an dezentralen Standorten des Museums im Amphitheater, im Franziskanerkloster, im Augustus-Tempel und in der ehemaligen Herz-Jesu-Kirche in Pula. Wer noch mehr entdecken will, wird in den archäologischen Stätten von Nesactium außerhalb von Pulas fündig.Entstehung und Geschichte des Archäologischen Museums Istriens
Die Funde von Stein, Keramik und Metall in der Ausgrabungsstätte von Nesactium waren die Grundlage des Archäologischen Museums Istrien, kurz AMI, gelegt. Die istrische Gesellschaft für Archäologie und Heimatgeschichte zog nach Pula um und gründete das Stadtmuseum im Jahr 1902. Mit dem Einzug der Staatssammlung von archäologischen Steindenkmälern des kaiserlich-königlichen Landesmuseums von Poreč, italienisch Parenzo, im Jahr 1925 wurde das Stadtmuseum zum Regionalmuseum Istriens. Im Jahr 1930 zog das Museum in das heutige Gebäude, das im Jahr 1890 erbaute kaiserlich-königliche Gymnasium von Pula, um und öffnete seine Sammlung für die Bevölkerung. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum geschlossen und viele der Ausstellungsstücke kamen nach Italien.1949 wurde das AMI als auf Archäologie spezialisiertes Museum Istriens wiedereröffnet, nachdem im Jahr 1947 Boris Baćić das Amt des Museumsleiters angetreten hatte. Bis in die 1960er Jahre dauerte die Rücküberführung und Restauration der nach Italien gebrachten Funde und Ausstellungsstücke. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch das heute so interessante und lehrreiche didaktisch-visuelle Konzept des Archäologischen Museums Istriens entwickelt, welches heute besonders Schulklassen und Lehrende anzieht und begeistert.
Die Abteilungen des Museums
Das Museum liegt inmitten einer herrlichen Parkanlage in unmittelbarer Nachbarschaft des Historisch und Maritimen Museums Istriens im venezianischen Kastell. In der Parkanlage kann man nicht nur perfekt entspannen, sondern auch die Fundamente eines römischen Theaters, eines Mausoleums und einer Zisterne aus der Antike bewundern. Das Archäologische Museum Istriens selbst ist in vier Abteilungen aufgeteilt. Die Archäologische Abteilung mit den ständigen Ausstellungen zur prähistorischen, antiken und mittelalterlichen Geschichte Istriens ist dabei die größte und das Zentrum des Museums. Daneben gibt es die Dokumentationsabteilung, die Bibliotheksabteilung und die Konservierungs- und Restaurationsabteilung. Die Konservierungsabteilung kann nach vorheriger Absprache besichtigt werden und gibt den Jugendlichen auf der Klassenfahrt spannende Einblicke in die Arbeit der Archäologen und Restaurateure.Die Archäologische Abteilung im Arheološki muzej Istre
Im AMI können Lehrende mit ihren Schülerinnen und Schülern mehr als 2.000 Jahre kroatische Geschichte entdecken. Hier befinden sich die Sammlungen zur römisch-antiken, prähistorischen und mittelalterlichen Geschichte Istriens. Zu den Exponaten, die Schülerinnen und Schüler besonders beeindrucken werden, zählen der Schatz des Königs Epulon von Istrien aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, eine aus Elfenbein gefertigte Schatulle aus dem 10. Jahrhundert und ein Mosaikfragment, welches aus der Kapelle St. Maria Formosa aus dem 6. Jahrhundert stammt.Sehr aufschlussreich sind die Steinfragmente aus den archäologischen Stätten von Nesactium aus der prähistorischen Zeit. Sie sind teilweise mit religiösen Inschriften versehen, die eindrücklich zeigen, wie sich Kultur über die Jahrtausende entwickelt. Auch die weiteren steinzeitlichen Exponate wie die aus Höhlen wie der Romualdo-Höhle und verschiedenen Wallburgen bringen den Jugendlichen die Geschichte und Kultur Istriens näher.
Mit den Ausstellungsstücken der römisch-antiken Sammlung bekommen die Schülerinnen und Schüler einen fabelhaften Eindruck vom Leben und der Kultur des Alltags im 1. Jahrtausend vor Christus. Zahlreiche Keramiken, Metall- und Steinfunde aus den ehemals römischen Städten Nesactium, Parentium und Pula lassen die Betrachter tief in diese Zeit eintauchen. Ein Lapidarium, eine Schmuck- und eine Münzsammlung vervollständigen diesen Ausstellungsbereich.
In der mittelalterlichen Sammlung wird es dann besonders abwechslungsreich. Neben frühchristlichen Bodenmosaiken finden sich hier zahlreiche Alltagsgegenstände der Zeit wie Spielzeuge, Geschirr und Glaswaren.
Ein Besuch des AMI in Pula ist also alles andere als ein unendlich langer Gang durch langweilige Ausstellungsräume, sondern eine interessante und abwechslungsreiche Reise durch die Geschichte des Landes.
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