Sylt – Wikinger & Co.
Über 530 Grabhügel aus der Bronze- und Wikingerzeit sind auf Sylt heute bekannt, dazu kommen etwa fünfzig Megalithgräber aus der Jungsteinzeit. Im Laufe der Zeit wurden die meisten Grabstätten durch Sand, Wind und Wasser begraben oder vollständig zerstört. Einige wurden geplündert, das Gestein verwendete als Baumaterial für andere Gebäude. Ein gewisser Anteil wurde von der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges auch zu Anlagen mit militärischer Nutzung ausgebaut. Schautafeln entlang der Fuß- und Radwege informieren über die Geschichte dieser Gräber. Wir stellen Ihnen eine Tour zu den Überresten dieser historischen Stätten bei Morsum sowie zwei weitere Ausflüge vor.Der Wikingerschatz von Morsum
Dr. Martin Segschneider, Prähistoriker und Leiter des Referats für Küsten- und Meeresarchäologie am Niedersächsischen Institut für Küstenforschung, ist ein Experte für die Besiedlungsgeschichte der Insel Sylt. Er kennt jeden Grabhügel beim Namen und weiß praktisch alles über die Erd- und Besiedlungsgeschichte der Insel. Er bietet eine archäologische Führung an der Ostspitze Sylts an. Bevor es jedoch zum Morsumer Silberschatz geht, taucht die Gruppe in viele Jahre Erd- und Besiedlungsgeschichte ein. Die Tour startet bei Grabhügeln auf der Geest. Diese sind über 1.000 Jahre alt. Allerdings ist nicht jede Erhebung automatisch ein Grabhügel der Wikinger. Zu entdecken isnd auch die Überreste von Bunkern und Belüftungsschächten.Schließlich erreicht die Gruppe die Steilküste des Morsum Kliffs. Wenn man den Blick über die Landschaft und das Meer schweifen lassen, kann man ein Gefühl dafür bekommen, weshalb vor etwa 4.000 Jahren während der Bronzezeit Menschen hier siedelten. Das Festland Dänemarks liegt nur ein kurzes Stück entfernt und ermöglichte so Handel und kulturellen Austausch. Wikinger fanden ihren Weg in diese Gegend erst einige tausend Jahre später. Als sie um das Jahr 1.000 n. Chr. die zahlreichen Siedlungen zwischen Morsum, Tinnum, Keitum und Archsum übernahmen, war die Gegend bereits seit über 10.000 Jahren bewohnt worden. Hier wurden Funde gemacht, so z. B. Steingeräte und Pfeilspitzen. Der Handel während der Bronzezeit beschränkte sich aber nicht nur auf die Nordseeküste, sondern erstreckte sich bis in den Mittelmeerraum.
Weiter geht die Tour entlang des Morsum Kliffs mit seinen zehn Millionen Jahren Erdgeschichte. Dr. Segschneider erklärt, dass Sylt vor etwa 6.000 Jahren zur Insel wurde. Die Bronzezeit-Siedler freuten sich also bereits über den Meeresblick. So errichteten an dieser Stelle ihre Hünengräber, die eine stattliche Höhe von bis zu acht Metern erreichen können. Die zentralen Gräber sind Körpergräber, in denen die Verstorbenen in Baumsärgen bestattet wurden. Später, Die bestehenden Grabhügel wurden in der Eisenzeit weiterhin für Bestattungen genutzt. Jedoch von außen Urnen mit Leichenbrand in die Hügel eingegraben.
Was folgt, ist das Highlight der Tour – die Fundstelle des berühmten Silberschatzes. Der erste Fund war ein Armring aus Silberdraht, der 1960 gefunden wurde. Der wertvolle Fund wurde vom Landesmuseum Schloss Gottorf erworben. Dort konnte der Armring in die Wikingerzeit datiert werden. Es gab die Vermutung, dass es noch mehr Funde gab, aber jegliche Nachforschung blieb über Jahre hinweg ergebnislos.
Erst im Jahr 2015 kam Bewegung in die Sache. Das mysteriöse zweite Fundstück wurde von den Nachkommen des Finders des Armrings entdeckt. Dr. Segschneider erhihielt das Fundstück zur Untersuchung. Er konnte das Stück als Ringfibel einordnen – eine üppig verzierte Spange aus Gold und Silber, die damals zum Schließen der Oberbekleidung diente. Mit diesem zweiten Fundstück wurde immer deutlicher, dass dies keine Zufallsfunde konnten. Weitere Untersuchungen bestätigten diesen Verdacht. Mit Metalldetektoren könnten Archäologen im Jahr 2017 weitere Erfolge erzielen. Insgesamt konnten 1 kg Silber in Barren, Münzen und etwa 180 Schmuckstücke geborgen werden – der Wikingerschatz von Morsum!
Tour Morsum – Archsum
Die Tour beginnt am Morsum Kliff. Es werden acht Standorte besichtigt.Tourlänge ca. 16 km, Tourdauer ca. 1,5-2 Stunden (Fahrrad) oder ca. 3,5-4 Stunden (Fußweg mit gemäßigtem Wandertempo)
Tour Keitum – Tinnum – Munkmarsch
Die Tour beginnt in Keitum am Tipkenhoog. Es werden acht Standorte besichtigt.Tourlänge ca. 13 km, Tourdauer ca. 1,5-2 Stunden (Fahrrad) oder ca. 3-3,5 Stunden (Fußweg mit gemäßigtem Wandertempo)
Tour Kampen – Wenningstedt – Braderup
Die Tour beginnt in Wennigstedt am Denghoog. Es werden fünfzehn Standorte besichtigt.Tourlänge ca. 15 km, Tourdauer ca. 1,5-2 Stunden (Fahrrad) oder ca. 3,5-4 Stunden (Fußweg mit gemäßigtem Wandertempo) Community: 0 Bewertungen
Bewerten Sie diesen Ort.
Naturparkzentrum Hoher Fläming (Geschichte Mittelalter)
Zisterzienserkloster Lehnin (Geschichte Mittelalter)
Kloster Jerichow (Geschichte Mittelalter)
Klosterruine Eldena in Greifswald (Geschichte Mittelalter)
Hausbaumhaus Rostock (Geschichte Mittelalter)
Stadtführungen in Greifswald (Geschichte Mittelalter)
Dom St. Nikolai in Greifswald (Geschichte Mittelalter)
Tinnumburg auf Sylt (Geschichte alte Geschichte)
Schloss Hohenaschau mit Prientalmuseum (Geschichte Mittelalter)