Modemuseum in Hasselt

Modemuseum Hasselt © unsplash.com

Eine Klassenfahrt nach Hasselt in Belgien lohnt sich nicht nur wegen des größten Japanischen Gartens in Europa. Auch das 1988 eröffnete Modemuseum in Hasselt bietet Schulklassen eine spannende Entdeckungsreise. Schon in den Jahren zuvor waren die Grundlagen der heutigen Sammlung zusammengetragen worden. Mit dem 1989 getätigten Ankauf einer Privatsammlung, die ein rumänischer Bühnenbildner im Lauf der Jahre zusammengetragen hatte, gelang dem Modemuseum Hasselt ein erster Coup. Das Museum kam dadurch an historische Kostüme und interessante Sammlerstücke aus dem 19. und dem 20. Jahrhundert. Durch Schenkungen und weitere Ankäufe wuchs die Sammlung des Modemuseums Hasselt auf mittlerweile 18.000 stilprägenden Outfits samt Schuhen, Hüten und sonstigen Accessoires an.

Mode im Wandel zwischen 1750 und heute

Dieses Museum stellt in Belgien eine Besonderheit dar. Das Modemuseum Hasselt befasst sich im Unterschied zu anderen Museen ausschließlich mit Kleidermoden. Die umfangreiche Sammlung, aus der die wechselnden Ausstellungen zusammengestellt werden, reflektieren die Zeitspanne zwischen der modernen Mode und den wechselnden Kleidermoden ab 1750.

Die ständig wechselnden Ausstellungen im Modemuseum Hasselt befassen sich mit Themen wie Street Wear, Haute Couture im Wandel, Kindermoden oder Moden während der Schwangerschaft. Der Fundus bietet Einblicke in die verschiedenen Epochen der Mode. In der Kleidersammlung aus dem 18. Jahrhundert finden sich beispielsweise wertvolle Damenkleider, Roben, Schuhe und Accessoires sowie die typische Herrenbekleidung der damaligen Zeit.

Die Sammlung zeitgenössischer und moderner Mode

Was Frauen und Männer aus unterschiedlichen sozialen Schichten im 19. Jahrhundert trugen, ist Teil einer umfangreichen Sammlung im Modemuseum Hasselt. Das Museums-Team stellt daraus immer neue Themen-Ausstellungen zusammen. In der Sammlung des Modemuseums Hasselt finden sich auch Entwürfe, die den Ateliers der frühen Vorreiter heutiger Modemacher entstammen. Ohne sie wäre Paris nie DIE Welthauptstadt der Mode geworden.

Die Sammlung des beginnenden 20. Jahrhunderts ist mit ikonischen Stücken gut aufgestellt. Typische Kleidungsstücke und Accessoires aus den Zwanzigerjahren finden sich ebenso wie ikonische Designs von Coco Chanel und anderen. Handtaschen, Hüte und Schuhe ergänzen die Sammlung des 20. Jahrhunderts. Während das Modemuseum Hasselt seine Sammlung von Damenbekleidung schnell ausbauen konnte, haperte es anfangs mit dem Erwerb zeitgenössischer Herrenmode.

Durch Ankäufe konnten die Herrenmoden aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg dokumentiert werden. Im Zweiten Weltkrieg änderte sich die Mode erneut. Die Männer trugen Uniform oder Herrenanzüge aus groben Wollstoffen. Aus Tüllgardinen entstanden Hochzeitskleider, aus Fallschirmen wurden Damenkleider genäht. Schon damals gab es Plateauschuhe. Ein frühes Plateauschuh-Modell von Roger Vivier ist im Fundus des Modemuseums Hasselt zu finden. Der Bezug zu heutigen Modeerscheinungen ist im Modemuseum Hasselt stets erkennbar.

In den Fünfzigerjahren tauchen Modeentwürfe bekannter Modemacher wie Balenciaga auf. Auch Kreationen kleinerer Modehäuser werden im Modemuseum Hasselt berücksichtigt. Die Moden der Sechzigerjahre sind im Modemuseum Hasselt mit vielen Ausstellungsstücken vertreten. Die Palette reicht von der damaligen Streetwear bis zur Designermode von Pierre Cardin, Paco Rabanne oder Yves Saint Laurent. Die unvergleichliche Coco Chanel trug bei ihrem Mode-Comeback einen Anzug, der nun im Modemuseum Hasselt zu finden ist.

Die Siebzigerjahre werden durch Punk-Outfits a la Vivienne Westwood, Hippie-Outfits und Disco-Klamotten, aber auch durch elegante Abendgarderoben von Louis Féraud oder Roberto Cavallis Printstoffe abgebildet. In den Achtzigerjahren prägten ikonische Entwürfe von Lagerfeld, Versace, Armani oder Emanuel Ungaro die Modenschauen. Die Designs japanischer oder britischer Modedesigner oder der „Italian Look“ sorgten seinerzeit für Schlagzeilen in den einschlägigen Mode-Postillen.

In den Neunzigern prägten Modemacher wie Dolce & Gabbana, Alexander McQueen oder John Galliano die Modewelt. Dass auch repräsentative Designs des 20. und 21. Jahrhunderts in Hasselt vertreten sind, ist Ehrensache. Das prägende Ausstellungsthema des Jahres 2024 thematisierte Moden in der Mutterschaft von der Schwangerschaftsbekleidung bis zur bequemen Mum-Jeans. Schulklassen erhalten auf Wunsch Führungen. Schüler verarbeiten ihre Eindrücke im Anschluss in Kreativ-Workshops. Community: 0 Bewertungen

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