Große Synagoge in Budapest
Geschichtsunterricht zum Anfassen
Die beeindruckende Synagoge von Budapest ist die größte Synagoge Europas und nach der New Yorker sogar die zweitgrößte der Welt. Sie steht im Zentrum des Stadtteils Pest und bietet fast 3000 Sitzplätze, von denen die Hälfte für Männer und die andere Hälfte für Frauen vorgesehen sind. Ihre Architektur im maurischen Stil erinnert stark an die Alhambra in Granada und soll auf die orientalische Herkunft der Juden hindeuten.
Geschichte und Architektur der Synagoge
Der Wiener Architekt Ludwig Förster gewann den ausgeschriebenen Wettbewerb und ließ die Synagoge in nur fünf Jahren fertigstellen. Baubeginn war im Sommer des Jahres 1854 und bereits im September 1859 konnte dieses Gotteshaus der Gemeinde in der Dohány utca, der Tabakstraße, geweiht werden. Wie es bei allen Synagogen üblich ist, zeigt die dreigeteilte Fassade nach Osten, also in die Richtung von Jerusalem. Das hellrote Backsteingebäude ist rund 53 m lang, 26,5 m breit und mit diversen orientalischen Motiven verziert. Besonders auffällige Merkmale sind die beiden mehr als 40 m hohen achteckigen Türme mit den vergoldeten Kuppeln. Sie sollen an die Säulen Jachin und Boas am Eingang des salomonischen Tempels in Jerusalem erinnern. Beim Betreten des Innenraumes mit der dreischiffigen Basilika und den doppelten Emporen sind Besucher sofort von der prachtvollen Ausstattung fasziniert. Besonders die riesigen, über 1,5 t schweren, Kerzenleuchter und der schöne Hauptaltar ziehen die Blicke auf sich. Wie es den jüdischen Vorschriften entspricht, befindet sich der Tora Lesetisch vor der Krypta. Bei der Eröffnung der Synagoge spiele Franz Liszt persönlich auf der berühmten Orgel, die auch heute noch existiert.
Besichtigung der Synagoge
Während einer Klassenreise in die ungarische Hauptstadt gehört ein Besuch des jüdischen Komplexes rund um die große Synagoge unbedingt auf das Besichtigungsprogramm. Der Geschichtsunterricht zum Thema Holocaust wird auch in den Innenhöfen und Gärten der Anlage anschaulich ergänzt. Das jüdische Museum, welches sich ebenfalls hier befindet, entstand bereits in den Jahren 1930/31. Es beherbergt eine Vielzahl von Kunstwerken und präsentiert regelmäßig wechselnde Ausstellungen. Erwachsene und Jugendliche sind stets gleichermaßen vom Denkmal der Trauerweide im Hof der Synagoge beeindruckt. Auf den silbernen Blättern dieses stählernen „Baum des Lebens“, der 1989 vom ungarischen Künstler Imre Varga geschaffen wurde, sind die Namen von unzähligen Juden, die während des 2. Weltkrieges ums Leben kamen, verewigt. Insgesamt starben damals etwa 600.000 ungarische Juden. Im sich anschließenden Garten befindet sich auch ein nicht zugänglicher jüdischer Friedhof. Hier fanden auch die 2000 Menschen, die 1944/45 im Ghetto verstarben, ihre letzte Ruhe. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass es normalerweise im Judentum nicht üblich ist, Friedhöfe neben Synagogen anzulegen. An einer der Seitenwände der Synagoge wird außerdem an den schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg erinnert, der durch das Ausgeben von schwedischen Schutzpässen an Juden, einer Vielzahl von ihnen das Leben rettete. Er sorgte so für ihre Unterbringung in Schutzhäusern, die unter anderem als schwedische Bibliotheken oder Forschungsinstitute getarnt waren.
Wenn Ihre Schüler sich im Unterricht bereits mit dem Thema Nationalsozialismus und Judenverfolgung beschäftigt haben, wird sie der Besuch der großen Budapester Synagoge mit Sicherheit interessieren und zu einem der beeindruckendsten Erlebnisse während ihrer Ungarnreise werden. Die Jugendlichen sollten vorab darüber informiert werden, dass die Schultern beim Betreten der Synagoge bedeckt sein müssen und männliche Besucher diese nur mit einer Kopfbedeckung besichtigen dürfen. Kippas werden am Eingang ausgegeben. Community: 0 Bewertungen
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