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Katharinenpalast/Bernsteinzimmer nahe Sankt Petersburg
Zarskoje Selo - hinter diesem Namen verbirgt sich eine der größten Attraktionen, die Russland zu bieten hat. Der Katharinenpalast, 25 Kilometer südlich von St. Petersburg gelegen, ist an Eleganz und Pracht kaum zu überbieten und ein eindrucksvolles Spiegelbild der Verschwendungssucht der einstigen Zaren-Familie. Dieses großartige Ensemble aus einem faszinierenden Schloss und einem anmutigen Park ist ohne jeden Zweifel das Highlight einer Schulfahrt oder einer Studienreise in die Region des Flusses Newa, der dort in den finnischen Meerbusen mündet. Der Besuch des Katharinenpalastes mit dem legendären Bernsteinzimmer ist gleichbedeutend mit einer Reise durch die Zeitgeschichte.
Vom Zaritzhof zum Katharinenpalast
Ehemals lag das heute viel bestaunte "Zarendorf" in einer abgelegenen Gegend. Peter der Große hatte seiner Ehefrau Katharina I. dort ein kleines Gut vermacht. Der Architekt Johann Friedrich Braunstein hatte sich in dieser Zeit den Ruf erworben, ein genialer Vertreter des sogenannten petrinischen Barocks zu sein. Er stammte aus Nürnberg und folgte im Jahr 1713 einer Einladung des russischen Regenten nach St. Petersburg. Aus dem eher schlichten Zaritzhof wurde im Laufe der Jahre der Katharinenpalast. Er war umgeben von einem Park mit verspielten Blumenbeeten, die terrassenförmig zur Eremitage abfielen. Getreu dem Vorbild englischer Parkanlagen entstand eine Landschaft mit Grotten, Brunnen, Kanälen und Statuen. Wer bei einer Klassenfahrt durch diesen Park bummelt, wird von der Schönheit der Natur begeistert sein und sicherlich auch von der historischen Thermenanlage, die nach römischen Beispielen und Überlieferungen entstand.
Die Odyssee des Bernsteinzimmers
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Katharinenpalast größtenteils zerstört, und etliche Kunstschätze verschwanden spurlos. Dazu zählt das Bernsteinzimmer, das nach Überzeugung der Historiker die Wirren des Krieges weitgehend unversehrt überstand. Im Jahr 1941 baute die Wehrmacht dieses Juwel von Zarskoje Selo ab, verfrachtete es zum Schloss nach Königsberg, wo sich später alle Spuren verlieren. Angeblich wurde das prunkvolle Innenleben des Schlosses vor den heranrückenden sowjetischen Truppen weiter gen Westen transportiert, doch die weitere Odyssee des Bernsteinzimmern schlummert seither im Verborgenen und ist Inhalt vieler Spekulationen. Die einzigartige Wandtäfelung entstand im Jahr 1701 und wurde ehemals für den preußischen Regenten Friedrich I. geschaffen. Zar Peter der Große bewunderte das Zimmer im Berliner Schloss und war derart begeistert, dass er es als Geschenk erhielt. Fortan war das Bernsteinzimmer ein Juwel des Winterpalastes, um ab 1755 im Sommerpalast von Zarskoje Selo neu installiert zu werden. Bei einer Klassenfahrt oder einer Studienreise werden deren Teilnehmer mit der Geschichte dieses Prunkstücks konfrontiert.
Ein Palast, der die Fantasie beflügelt
Heute finden sich Glanz und Gloria des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast in Form einer Kopie wieder. Für die Rekonstruktion dieser auf der Welt einmaligen Kulisse flossen auch unterstützende Gelder aus Deutschland nach Russland. Keine Frage: Die Kopie ist gelungen und die Besichtigung dieser einzigartigen Wandverkleidung vermittelt auch den Besuchern im Rahmen einer Schulfahrt die Erkenntnis, dass dies so etwas wie ein "achtes Weltwunder" ist. Die Geschichte des Katharinenpalastes ist die Geschichte von zahlreichen Veränderungen. In diesem Gebäude wird die Fantasie beflügelt, und im gesamten Innenleben des Schlosses scheint ein Zauber zu wohnen. Es zählt zu den schönsten Barockpalästen der Welt und ist ein Indiz für die unvergängliche Bautradition des alten Russland. Allein die dreihundert Meter lange Fassade wirkt überaus fotogen und trotz ihrer zahlreichen Skulpturen keineswegs überladen. Das Paradestück des Schlosses ist seit jeher - neben dem Bernsteinzimmer - der "Große Saal", der einst Schauplatz illustrer Bälle war. Im "Kavaliersspeisesaal" ist kostbares Porzellan untergebracht. Das gesamte Ensemble vor den Toren von St. Petersburg ist eine architektonische Meisterleistung und ganz bestimmt auch ein Spiegelbild von Pracht und Luxus der zaristischen Epoche. Community: 0 Bewertungen
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